Ich war mit meinen fast elfjährigen Tochter diese Woche beim Augenarzt zur Kontrolle.
Dieser stellte links eine leichte Myopie (-0,5) und rechts (-0,25) fest. Sie bräuchte (noch) keine Brille. Kontrolle in sechs Monaten. Die Untersuchung war auch recht zügig durchgeführt.
Ich war etwas über dieses Ergebnis überrascht, denn meine Tochter hatte nie über Kopfweh, Sehstörungen etc. geklagt. Auch die letzte Augenarzt-Untersuchung vor circa vier Jahren war unauffällig.
Im Nachhinein und nach Internetrecherche ergaben sich bei mir noch ein paar Fragen, welche ich gerne Ihnen stellen möchte. Ich habe mit dieser Thematik leider keinerlei Erfahrung. In unserer Familie gibt es keinerlei kurzsichtige Angehörige.
Stimmt es, dass eine Kurzsichtigkeit in der Pubertät immer weiter voranschreitet? Oder gibt es auch die Möglichkeit, dass die Werte sich schon früher stabilisieren?
Wie lange wächst dieser Augapfel? Wächst er in Schüben, sprich kann es sich auch wieder verwachsen?
Schwanken Sehstärkewerte im Tagesverlauf?
Sollten wir vorsorglich diese Augentropfen-Profilaxe durchführen?
Ich werde zukünftig noch mehr darauf achten, dass sie Pausen bei der Naharbeit konsequent macht. Nützt das noch etwas?
Es wäre schön, wenn sie etwas Licht ins Dunkle bringen könnten. Vielen Dank!
Myopie
Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage
Antwort von Experte-Thelen
Lieber Patient,
die mögliche Myopie ihrer Tochter ist genetisch determiniert und nicht mehr als ein Sehfehler. Das Voranschreiten des Sehfehlers kann nicht generell abgeschätzt werden und ist individuell völlig unterschiedlich. In der Regel merken die Kinder erst ab 1.0 Dioptrien Myopie eine wirkliche Einschränkung in der Ferne, wobei die Zunahmen des Sehfehlers nicht beeinflussbar ist. Wann bzw. zu welchem Zeitpunkt man den Sehfehler korrigiert ist ebenfalls nach Kontrollen beim Augenarzt abzuschätzen und abhängig von der prozentual erreichten Sehschärfe ohne Brille abzuschätzen.
Herzlichst Ulrich Thelen