Guten Tag Herr Dr. Thelen,
ich hatte im Juni diesen Jahres einem Zentralvenenverschluss bzw. eine Thrombose am linken Auge mit starker Einblutung. Ich hatte die Symptome zunächst verharmlost, doch nach einer Woche kam dann über Nacht die Einblutung und ich bin mit einem starken grauen Filter auf dem linken Auge aufgewacht, was mich dann endlich zum Augenarzt gehen ließ. Links hatte ich nahezu nichts gesehen.
Ich muss dazusagen, dass ich bereits im Jahr 2000 einen Augeninfarkt auf dem rechten Auge erlitten hatte, welches sich aber mittlerweile wieder recht gut erholt hat. Die Farben waren seitdem rechts weniger kräftig und das Sehen war etwas grieselig. Aber es hatte sich zusehends verbessert.
Nachdem ich nun im Juni wegen dem beschädigten linken Auge beim Augenartz war, wurden mir in regelmäßigen Abständen 3 Spritzen ins Auge geben, die die Schwellung durch die Thrombose zurückgehen ließen. Das hat die Situation stabilisiert. Während dieser Zeit hatte sich für mein subjektives Empfinden auch das Sehen wieder verbessert: zwar sehr langsam, aber doch stetig. Ich teste das, indem ich mit der linken Hand wie ein Scheibenwischer am linken Auge vorbeiwische und dann schaue, ob sich die Situation verbessert - was der Fall ist. Der Filter wird dünner und löchriger. Auffällig ist auch, dass sich interessanterweise in dieser Zeit auch mein Farbensehen stark verbessert hat (besser als vor dem Ereignis!). Bei den üblichen Sehtests bei den Augenarzterminen jedoch immer das gleiche Ergebnis. Links war und ist nichts zu lesen. Denn wenn sich der Grauschleier zwar auch langsam aber stetig auflöst, so verhindert er doch immer noch ein klares Sehen - bis zuletzt.
Jetzt mein Problem: Die Augenärztin meint nun nach der 2. Fluoreszenzangiographie (wobei die Gefäße untersucht werden), dass das linke Auge ja nahezu blind sei und man nun eine umfangreiche Lasertherapie beginnen müsse - mindestens 2 Sitzungen Laserkoagulation - um Schlimmeres zu verhüten. Mit „Schlimmerem“ meint sie: sich neu bildende, blutende Gefäße, Erhöhung des Augendrucks, Schmerzen, drohende Erblindung links. Und sie bleibt bei dieser Meinung obwohl ich ihr gesagt habe, dass es langsam aber stetig besser wird (die Verbesserung der Farben hatte ich bei ihr vergessen, zu erwähnen). In 14 Tagen soll es nun mit der Lasertherapie losgehen. Nun dürfte aber klar sein: dass nach einer umfangreichen Laserbehandlung sicher nicht mehr viel übrig bleiben würde, was sich dann weiter verbessern kann. Lasern bedeutet ja, totes Gewebe zu produzieren. Meine Einwänden gegenüber bleibt die Ärztin unbeeindruckt. Sie verfährt, als hätte ich nichts gesagt. Ich möchte dem subjektiv erkennbaren Verbesserungsprozess weiterhin eine Chance geben. Sie hingegen möchte bestenfalls den momentan, noch nicht idealen Zustand konservieren - aus Gründen der Lebensqualität, wie sie argumentiert. Was meinen Sie dazu? Was kann ich denn da machen?
Herzlichen Dank!