Hat hier jemand Erfahrungen mit Dakryozystitis und OP der Tränenwege? Bei mir ist folgendes:
Im Juni 2024 habe ich zum ersten mal in meinem Leben eine Dakryozystitis bekommen im Zusammenhang mit einer Grippe. Es hat sich ein großer eitriger Abzess gebildet, welcher in der Augenklinik gespalten wurde Ich lag eine Woche in der Augenklinik, die Wunde wurde täglich gespült und mit Lakasekegeln gefüllt. Gleichzeitig bekam ich Antibiotika über Infusion. Im Zuge dessen wurde auch eine Kopf-CT gemacht und eine Untersuchung beim HNO, beides jedoch ohne Befund. Ich wurde entlassen, die Wunde war geheilt, blieb jedoch durchgehend rot, ich dachte mir, es wäre wohl normal und der übliche Heilungsprozess. Bei den Nachkontrollen wurde jedenfalls nichts darüber gesagt. Vier Wochen (Mitte Juli 2024) später bildete sich wieder ein eitriger Abzess, wieder das Gleiche Spiel, Krankenhausaufenthalt, Infusionen, Spülung der Wunde und es wurde erneut (!) eine Kopf-CT gemacht, die aber wieder keinen Befund ergab. Dann wurde ich wieder entlassen, das Auge war zunächst nicht mehr rot, es war jedoch als ein kleiner "Knubbel" da, welchen ich für eine Narbe gehalten habe. Anfang September war ich 3 Wochen im USA-Urlaub.Schmerzen hatte ich keine, jedoch war an manchen Tagen das Auge, also die Stelle, wo der Abzess saß mal mehr mal weniger rot. Mitte Oktober 2024 bildete sich wieder ein eitriger Abzess. Ich war wieder in meiner hiesigen Augenklinik, diesmal entfernte der Arzt jedoch den nur den Abzess und drückte mir Verbandsmaterial und ein Rezept für Antibiotika in die Hand und meinte, als ich verwundert war, dass ich nicht stationär gehen soll, er käme von einer großen Augenklinik, wo man in so Fällen Patienten nicht stationär aufnimmt. Ok, war mir auch recht, wer geht schon gerne in's Krankenhaus ;-) Eine Woche später war ich zur Kontrolle in der Augenklinik, die Wunde war in Ordnung, keine Rötung und auch kein nervender Knubbel. Es wurden mir jedoch trockene Augen plus Entzündung der Lidränder diagnostiziert. Mir wurde angeraten, ab sofort Lidrandpflege zu betreiben in Verbindung mit Augentropfen gegen trockene Augen, kein Problem, ich habe damit gestartet und machen dies auch heute noch gewissenhaft und regelmäßig. Ich habe auch das Gefühl, dass sich der Tränenfilm signifikant verbessert hat, d.h. keine tränenden oder brennende Augen. Der Tragekomfort meiner Kontaktlinsen hat sich auch verbessert. Schwimmbad, Sauna etc. war alles kein Problem, mir ging es wieder gut. Es stand jedoch noch eine Spülung des Tränenkanals aus, um festzustellen, ob diese verstopft sind und eine OP der Tränenwege nötig sei. Aufgrund der immer wiederkehrenden Entzündungen konnte die Spülung ja nicht gemacht werden. Am 24. Januar 2025 schließlich wurde diese Spülung dann auf beiden Augen gemacht. Das Ergebnis war, die Tränenkanäle auf beiden Augen sind durchgängig, was heißt keine OP. Jedoch bildete sich zwei Tage nach der Untersuchung der Abzess wieder und auf meinem anderen "gesunden" Auge hatte ich plötzlich eine Bindehautentzündung. Ich fragte mehrere Ärzte und Helferinnen, ob dies durch die Spülung des Tränenkanals verursacht wurde und es wurde mit ja bestätigt. Später (am gleichen Tag oder fast im sogenannten gleichen Atemzug) wurde mir gesagt, es muss etwas von Richtung des Nasenkanals verstopft sein, das kann nicht anders sein, ich soll nochmal zum HNO gehen. Also war ich wieder beim HNO, wieder ohne Befund. Ich komme mir langsam sehr veräppelt vor. Ich habe mich auch geweigert, wieder stationär aufgenommen zu werden, da mein Vertrauen in diese Klinik schon sehr gesunken war, Ich war also jetzt 1 1/2 Wochen krankgeschrieben, habe mich täglich in die Augenklinik begeben und bekam täglich Spülungen/Kontrolle der Wunde. Gestern war ich zur Abschlussuntersuchung, es ist wieder alles gut, kein Knubbel, keine Rötung, dennoch soll ich einen Kandidatin für eine Toti-OP sein. obwohl doch keine der gemachten Untersuchungen ergeben hat, dass der Tränenkanal verstopft sei. Abschließend muss ich noch sagen, dass diese Augenklinik gar keine OP's der Tränenwege macht, die haben gar keinen Arzt/Ärzin mit dieser Expertise und für eine eventuelle OP müsste ich in eine andere Klinik gehen, ich hatte mich im Juli letzten Jahres sogar kundig gemacht, welche Klinik das macht, es ist eine, die nicht ganz so weit von meinem Heimatort entfernt ist (was eigentlich auch das kleinere Problem sei) Ich rief seinerzeit also in der Klinik an und die sagten mir, Voruntersuchungen würden die nicht machen, wenn in meiner Heimatklinik bzw. meinen Augenarzt in meiner Heimatstadt durch eine Spülung des Tränenkanals festgestellt werden würde, dass dieser verstropft ist und ich einen Überweisung bekäme, erst dann würde eine OP gemacht werden. Ich habe nun ja die Spülung gemacht bekommen, diese ergab, dass da nichts verstopft ist, zwei CT's ergaben nichts (ich finde es sowieso schon sehr grenzwertig, einen Patienten in so kurzer Zeit zweimal in's CT zu schicken, das ist ja auch eine Strahlenbelastung) und zwei Untersuchungen beim HNO ergaben auch nichts. Ich glaube einfach, dass diese Klinik einfach inkompetent ist und nicht sauber gearbeitet hat, aber beweise sowas mal. Ich habe jetzt mal eine Kopie meiner Krankenakte angefordert, damit ich die ganzen Befunde mal habe, CD's von meinen Kopf-CT's habe ich mir letzten Sommer bereits geben lassen. Bitte entschuldigt den Riesentext. Ich werden diesen wohl auch als Gedächtnisprotokoll nutzen müssen, wenn es weitere Probleme gibt. Hat denn jemand von Euch ähnliche Erfahrungen?
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Dakryozystitis und OP der Tränenwege
Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage
Antwort von Experte-Thelen
Lieber Patient,
nach meiner Erfahrung muss eigentlich nach einen Tränenwegsentzündung mit Abzeß grundsätzlich eine Toti OP zur Sanierung der Tränenwege gemacht werden.
Herzlichst Ulrich Thelen