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Pest oder Cholera - leider

Kategorie: Augen » Expertenrat Altersbedingte Makuladegeneration | Expertenfrage

15.03.2023 | 02:20 Uhr

Hallo, ich hatte eine TVT und nehme (= hohes Rezitivrisiko) eigentlich lebenslang Eliquis.

Ich hatte eine trockene RCS ohne Blutung und ohne Drusen und war/bin unter Kontrolle.

Vor wenigen Wochen hatte ich dann einen grauen Fleck gesehen, der immer nur kurz da ist, auch bei geschlossenem Auge, wo ich aber alles noch sehe.

Also fuhr ich in die Makulaambulanz und dort stellte man eine subretinale Einblutungen fest.

Ich bekam sofort eine Eylea Injektion, es sollte nächste Woche noch eine 2. folgen (der Arzt sprach von 2 Injektionen).

Es ist nicht schlimmer geworden, allerdings war ich nun in der Gerinnungsambulanz und dort meinte man, das Blutungsrisiko und das Rezidivrisiko sind 50:50, weshalb man darüber entscheiden kann, Eliquis abzusetzen.

Nun habe ich vor 3 Tagen abgesetzt.

Ich fürchte, dass die Gefahr der partiellen Erblindung größer wäre, als das Thromboserisiko.

Also Pest oder Cholera.

Ich glaube, mich für das Auge richtig entschieden zu haben. Sehen Sie das auch so?

Ohne Eliquis ist die Chance höher, dass es zu bluten aufhört und sich die Netzhaut nicht löst?

Vielleicht noch wichtig: seit der Injektion (davor NICHT), sehe ich manchmal kurz eine Art "Spinne an einem Faden" vor den Augen. Immer nur kurz - aber doch.

Ich nehme an, dass das während der Therapie mit Eylea bei einer Einblutung normal ist?

 

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Bisherige Antworten
Experte-Thelen
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15.03.2023, 07:37 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

die wahgenommenen Phänomene nach Injektion sind normal. Ich würde Eliquis nicht ohne klaren ärtzlichen Rat absetzen und bin mir auch nicht sicher ob ein Rezidiv der subretinalen Blutung durch Eliquis wirklich deutlich erhöht ist.

Herzlichst Ulrich Thelen

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15.03.2023, 11:47 Uhr
Kommentar

Guten Tag, vielen Dank für Ihre Nachricht!

Nun, die Gerinnungsambulanz meinte damals (Wells Score) sehr schnell, dass ich Eliquis lebenslang nehmen soll - und ebenso schnell ging es diesmal. Die Leiterin der Gerinnungsambulanz meinte, dass die Gefahr einer neuen Thrombose in etwa gleich groß ist, wie eine neuerliche Einblutung in die Makula. Deshalb steht es 50:50 und der Patient (in diesem Fall: ich) könne mitentscheiden.

Ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt die ersten Tage ohne Eliquis schon etwas unsicher, weil ich die ja über 4 Jahre genommen hatte.

Aber meine Laien-Logik sagt mir, dass  die damalige Thrombose durch wochenlanges langes Sitzen vor dem Laptop, dazu der 10 tägigen Magen- und Darmgrippe, wo ich kaum gegessen oder getrunken hatte, schon auch ein Stück provoziert gewesen sein könnte - und da beenden ja viele die Therapie nach 3-6 Monaten.

Ich habe ehrlich gesagt mehr Angst vor einer neuerlichen Makula Einblutung, wo man dann teilweise partiell blind werden kann, als vor einer neuer Thrombose.

 

Hmmmn ..  das ist keine leichte Entscheidung!

 

Experte-Thelen
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15.03.2023, 13:27 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

...es muss geklärt werden ob Sie Eliquis bezüglich ihrer Vorgeschichte bedenkenlos absetzen können, dafür muss es eine klare Eividenz geben so oder so....

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15.03.2023, 17:25 Uhr
Kommentar

Der Arzt in der Gerinnungsambulanz meinte nicht, dass ich es bedenkenlos absetzen kann, sondern dass das Rezidivrisiko einer neuerlichen Thrombose und das Risiko einer weiteren Einblutung in die Makula 50:50 sind.

Er meinte, dass - aus seiner Sicht - in beide Richtungen entschieden werden kann und deshalb der Patient mitreden darf.

In meiner Situation kam die TVT wahrscheinlich wegen Home Office, jeden Tag 10-12 Stunden vor dem Laptop, zeitgleich eine intensive Magen- und Darmgrippe, wo ich tagelang kaum gegessen und getrunken hatte. Noch dazu wusste ich nicht, was ich habe und lief fast 14 Tage mit dem angeschwollenen Bein herum, bis ich endlich ins Krankenhaus fuhr. Dort bekam ich sofort Heparin, weitere Untersuchungen und ging 2 Tage später nach Hause und fuhr in den Urlaub.

Von der Thrombose selbst hatte ich außer einer sehr starken Beinschwellung nicht viel gespürt oder gesehen. Ich scherzte sogar anfangs noch in der Notaufnahme.

Danach hatte ich von MRT Kopf, Hals, Abdomen, CT Lunge, etc bis zur Gastroskopie und Koloskopie alle Untersuchungen, manchmal sogar 2-3x.

Es wurde nichts Dramatisches gefunden, ich habe zudem kein PTS. 

Ich habe auf Idealgewicht abgespeckt, mein Blutdruck ist generell 120/80, der schlechte Cholesterin LDL liegt unter 100, meine Halsschlagader ist ohne Ablagerungen.

Eigentlich wäre ich ja sogar so fit, jeden Tag 20km durch die Stadt zu laufen.

Meine D Dimere sind aber trotzdem verdoppelt. Liegen bei etwa 800, 900, 1000, 1100 mit und ohne Eliquis.

Ich glaube, dass diese Entscheidung, abzusetzen, weiterzumachen, eben tatsächlich 50/50 getroffen werden kann?!?

 

SIE würden dagegen entscheiden? Liebe Grüße 

 

 

 

 

Experte-Thelen
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16.03.2023, 07:43 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

....eine 1000 prozentige Sicherheit gibt es nie egal wie man sich entscheidet, wenn Sie ein gutes Gefühl für das Abesetzen der Therapie haben dann würde ich mich dahingehend entscheiden...

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