Liebe ExpertInnen und Mitglieder,
Seit ich 14 Jahre alt bin, habe ich beim Gehen, manchmal selbst beim Stehen und besonders beim Laufen mit juckenden Beinen zu kämpfen. Früher bereitete es mir im Schulbus beim Stehen und auf dem Heimweg unheimliche Probleme, sodass ich auf dem Rückweg oftmals alle 7m Pause machen musste und mich hinsetzen musste - Anders hört das Jucken nicht auf.
Es gibt keine Hautveränderungen, ich kann lediglich fühlen, dass meine Beine unterschiedlich warm und kalt an manchen Stellen sind. Besonders dort wo die Hose eng anliegt, am Sockenbund und anderen drückenden Stellen juckt es besonders schlimm.
Wenn es kälter draußen ist, treten die Symptome häufiger auf, jedoch nicht immer - manchmal könnte ich eine Wanderung mitmachen, an anderen Tagen nichtmal 3 Schritte außerhalb des Hauses gehen.
Nach all den Jahren hat mir noch kein Arzt helfen können... Mit meiner Durchblutung sei alles okay, ich habe keine Krampfadern, keine Hautkrankheit, keine Histaminintoleranz, keine Kälteresistenzen und ich bin mit meinem Latein am Ende.
Noch ist es süß meine Freunde zu fragen ob sie mich auf die Schultern nehmen können, wenn wir spazieren gehen aber das kann ja mein Leben lang nicht so weiter gehen...
Ich möchte einfach wieder rausgehen können, spazieren, gar joggen gehen...
Kann mir jemand hier helfen?
Liebe Grüße,
Nicole
Hilflos - Juckende Beine beim Gehen/Laufen/Stehen seit Jahren
Kategorie: Allergien » Expertenrat Allergie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Nicole,
verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort. Wir können natürlich ohne eigene Untersuchungen auch keine Diagnose stellen oder Therapieempfehlung geben, empfehlen Ihnen aber, sich auf eine bestimmte Krankheit untersuchen zu lassen: Morbus Fabry.
Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die bei Frauen meistens milder ausgeprägt ist, als bei Männern. Dabei kommt es typischerweise bei Stress, Anstrengung oder auch Temperaturänderungen zu Missempfindungen bis hin zu Schmerzen in Beinen und eventuell Armen. Insgesamt sind Ihre Symptome zwar nicht ganz typisch, rechtfertigen aber durchaus die Abklärung.
Bei der Erbkrankheit handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, dem Körper fehlt die Fähigkeit (vielleicht nicht vollständig) für eine bestimmte biochemische Reaktion. Das Gute ist aber, dass es mittlerweile eine Behandlung dafür gibt, diese greift besser, je früher die Diagnose gestellt wird.
Der Nachteil bei Frauen ist, dass bei ihnen eine genetische Untersuchung vorgenommen werden muss, um die Krankheit zu untersuchen, was aber heutzutage keinen großen Aufwand darstellt.
Sprechen Sie mit Ihrem Haus- oder Kinderarzt über die Krankheit und die Untersuchung hierauf. Sie sollten überwiesen werden können. Wenn sich noch weitere Fragen auftuen, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit ein bisschen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam