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Clindamycin – trotz früherer Nesselsucht?

Kategorie: Allergien » Expertenrat Allergie | Expertenfrage

24.05.2025 | 20:13 Uhr

Clindamycin – frühere Nesselsucht ab Tag 3–4, jetzt erneut begonnen / starke Allergien auf andere Antibiotika

Ich habe gestern Abend mit Clindamycin 600 mg (2× täglich) begonnen, heute Morgen die zweite Tablette genommen. Bis jetzt habe ich keine Nebenwirkungen bemerkt.

In der Vergangenheit habe ich auch andere Antibiotika genommen, bei denen ich aber sofort am ersten Tag heftig allergisch reagiert habe – mit Atemnot, Kreislaufproblemen und starken Hautreaktionen. Eine genaue Diagnose (Allergietest) liegt noch nicht vor. Clindamycin ist bislang das einzige Antibiotikum, das ich überhaupt einigermaßen vertrage.

Allerdings kam es bei früheren Einnahmen von Clindamycin ab dem 3. bis 4. Tag regelmäßig zu Nesselsucht (Hautausschlag mit starkem Juckreiz), meist im Gesicht und Dekolleté. Ich habe das Medikament dann jeweils abgesetzt.

Jetzt ist es sehr wichtig, die 7-tägige Einnahme durchzuhalten, da ich sonst eine notwendige Zahn-OP nicht machen lassen kann. Daher meine Fragen:

1. Ist es sinnvoll, jetzt prophylaktisch ein Antihistaminikum wie Cetirizin dazuzunehmen, um eine allergische Hautreaktion zu verhindern?


2. Wenn erneut Nesselsucht auftritt, wäre es unter Beobachtung und mit begleitender Medikation vertretbar, Clindamycin weiterzunehmen?


3. Welche Symptome wären eindeutige Warnzeichen, bei denen ich Clindamycin sofort absetzen und ärztliche Hilfe aufsuchen muss?

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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30.05.2025, 14:15 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank für Ihre vertrauensvolle Anfrage. Aufgrund Ihrer bekannten Neigung zu starken allergischen Reaktionen auf verschiedene Antibiotika – einschließlich einer verzögerten Nesselsucht unter Clindamycin – verstehen wir Ihre Sorge sehr gut.

Da bei Ihnen bereits eine verzögerte allergische Reaktion auf Clindamycin dokumentiert ist, raten wir Ihnen nachdrücklich, die weitere Einnahme nur in enger Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt fortzusetzen. Es kann auch sinnvoll sein, einen Allergologen hinzuzuziehen, insbesondere wenn künftig noch weitere Antibiotikagaben notwendig sind.

Wie Sie genau in Ihrer aktuellen Situtation verfahren sollen, können wir Ihnen hier nicht beantworten, da dies unter den Begriff der Fernbehandlung fällt, welche in Deutschland aus gutem Grund nur sehr begrenzt erlaubt ist.


Bitte achten Sie sehr genau auf folgende Warnsignale – sie deuten auf eine möglicherweise schwerwiegende allergische Reaktion hin:

  • Atemnot oder pfeifende Atmung

  • Kreislaufprobleme, Schwächegefühl oder Ohnmacht

  • Engegefühl im Hals oder Gesichtsschwellungen

  • Rasche Ausbreitung von juckenden Quaddeln oder Schwellungen

  • Blasenbildung, Hautablösungen, Schleimhautbeteiligung (mögliche Anzeichen eines schweren Arzneimittelexanthems)

Sollten eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, sofort das Medikament absetzen und den ärztlichen Notdienst kontaktieren (Telefon 112 in Deutschland).

Wir wünschen Ihnen eine gute Genesung und hoffen, dass die notwendige Behandlung sicher und ohne Komplikationen durchgeführt werden kann – Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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