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Wechseljahre als Auslöser onatlicher Angstschübe und Übelkeit?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

31.07.2020 | 10:36 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

Vorgeschichte (nur zur Verdeutlichung - könnt Ihr auslassen:

ich habe vor 8 Jahren hier schon mal unter dem Pseudo "Merlin" geschrieben. Damals war ich 40 (heute demnach 48 ;) ) und gerade am Beginn der Wechseljahre.
Damals hatte ich gerade eine belastende und traumatisierende Zeit wegen eines Absetzsyndromes von Venlafaxin (und daraufhin wieder ansetzen und hochschrauben auf 150 mg) mit Depression und Angst hinter mir, die bei mir eine ziemlich große Angst vor Depressionen hinterlassen hatte - während meiner Klinikaufenthalte wurde ich da leider sehr getriggert (von wegen, es könne zu Rückfällen kommen und so).
Es ging dann aber bergauf und tatsächlich acht Jahre lang gut - die letzten drei sogar ohne Angst vor erneuter Erkrankung. Wären da nicht die morgens einzunehmenden ADs gewesen, hätte ich das Thema glatt vergessen können.

Mein Problem und die Fragen an Euch:

Mitte Mai diesen Jahres dann der Schrecken: Ich hatte seit einem Jahr einen Online-Job, erst mit moderater Arbeitszeit und mich die ersten Monate dieses Jahres dann aber auf einen neuen Teilbereich eingearbeitet, der endlich mal einen guten Verdienst brachte. Dabei habe ich mich übernommen, das weiß ich, es fehlte an Entspannungszeiten, aber es wäre nach der Einarbeitung ja leichter geworden. Außerdem passte es mir ganz gut, mal nicht so viel Zeit zum Nachdenken über Sachen in meinem Privatleben zu haben.
Wie für so viele dann von jetzt auf gleich die Nachricht: Personaleinsparungen wegen Corona-Krise - wir freien Mitarbeiter waren natürlich die ersten, die gehen mussten. :-(

Hatte schon während der Arbeit gemerkt, dass sich die Wechseljahre mal wieder verstärkt durch den Stress meldeten, vor alle Dingen mit innerer Anapannung, die ich da aber noch händeln konnte.

Seit Beginn der WJ habe ich Hitzewallungen, in den letzten Jahren teilweise sehr stark. Ich habe an Gewicht zugenommen und hatte ab und an mit Migräne und einmal mit einer Östrogen-produzierenden Zyste zu kämpfen. Das alles fand ich zwar lästig, aber nicht wirklich schlimm, ist ja nur körperlich (psychische Probleme empfinde ich immer als schlimmer).

Durch den Wegfall des Jobs war ich von jetzt auf gleich von 150 auf 0 Prozent Aktion. Kein Job zu haben, ist für mich ansonsten eigentlich eher kein Problem (außer finanziell), denn ich weiß eigentlich immer was mit mir anzufangen.

Dieses Mal war es aber anders. Ich schaute vor zwei Monaten, eine halbe Woche nach der "Kündigung" abends mit meinem Partner eine Serie, in der ein Typ vermutlich eine multiple Persönlichkeitsstörung hatte (kann mich nicht triggern - habe ich nicht). Ich wollte später im Bett auf dem Handy nachlesen und stieß dabei unvorbereitet auf eine andere psychische Störung, die ich als Jugendliche mal hatte, und die mich sehr ängstigt. Eigentlch, um mich zu beruhigen (ich hab das ja nicht mehr) las ich weiter. Anstelle der Beruhigung steigerte sich die Angst, ich könne mich da selber durch eigene Gedanken wieder hineinbringen.

Wohl wegen der ohnehin hohen körperlichen Anspannung steigerte  sich die Angst zu Panik, gegen die auch meine erlernten kognitiven Strategiern dieses Mal nicht halfen - ich kam den Rest der Nacht nicht mehr von dem Gedanken los. Auch am nächsten Tag nicht oder immer nur kurz. Immer wieder holten mich Panikschübe ein - ich wollte einfach nicht, dass eine erneute psychische Störung das Leben, das ich grad genoss, zerstört. Konnte mich tagsüber aber relativ gut ablenken. Die nächste Nacht dasselbe, nur schlimmer - mit der typischen Wechseljahressymptomatik "inneres Zittern".

Am nächsten Tag war ich dann natürlich gerädert und die Negativgedanken klebten an mir wie Pattex  
Angst und Panik kamen über den Tag verteilt immer wieder in Schüben, endeten meist in einem depressiven Gefühl, das wieder abflaute, wenn ich mich ablenken konnte und die Anspannung nachließ Ich hatte aber so eine Angst, wieder in einer Psych-Klinik zu landen, dass ich panisch beim psychosozialen Dienst anrief - ich brauchte jemanden zum Reden.
In dem Moment dachte ich: Jetzt geht es wieder los mit einer Depression. 

Negative Gedanken hat jeder mal - hatte ich auch in den Jahren als es mir gut ging, nur hatten die da niemals so eine verheerende Wirkung auf mich gehabt. Zur Sicherheit bin ich noch zur Hausärztin wegen Schilddrüsenwerten und zur Gyn wegen Hormonstatus. 
Schilddrüse soweit ok (ich habe autonome Adenome, die aber bis dato keine Probleme bereiten).
Weit aussagekräftiger als die Schilddrüsenwerte war mein Östradiol-Spiegel, denn der war <5. FSH, basal bein 101,0 IU/1.
Also perimenopausaler Übergang. Kein Wunder, seit zwei Jahren habe ich keine Blutungen mehr. 

Die Gyn wollte mir eine Hormonersatztherapie andrehen, da ich in  jungen Jahren aber bereits bei diversen Pillensorten auf Östrogen mit Heulkrämpfen reagiert und vor acht Jahren schon mal Utrogest zu schmieren versucht hatte (damit fühlte mich nach ein paar Tagen, als würde mich was in den Boden ziehen), lehnte ich ab. Das einzige Hormon, das ich scheinbar vertrage, ist künstliches Gestagen (hatte ich als Dreimonatsspritze und später mal als Tabletten gegen eine Zyste bekommen), aber das ist ja in diesem Fall nicht angebracht. Sie riet mir daraufhin zu Remifemin.

Das nahm ich, und nach ein paar Tagen war (allerdings mit Gedankenkontrolle meinerseits) wieder alles Im Lot, was allerdings auch an einem klärenden Gespräch zwischen mir und meinem Partner gelegen haben kann. Außerdem war ich irgendwann irgendwie zu ausgepowert von den Panikanfällen und konnte mich wieder besser ablenken. Auch die Erkenntnis, dass die depressiven Gefühle immer gingen, wenn ich es schaffte, die Panik abzubauen, half mir, mir selbst wieder zu trauen.

Es ging mir also zwei Monate lang wieder gut - auch ohne Arbeit - blieb eben mehr Zeit für den Garten, meine Hunde und Musik.

Bis, ja bis vorgestern: Hab schon seit einiger Zeit immer mal wieder mit dem Magen oder vielleicht auch mit der Galle (?) zu tun, wenn ich zu fettig oder Gebratenes esse. Seit ein paar Tagen gesellten sich auch noch Kopfschmerzen dazu. Ich fühlte mich nicht wirklich toll:
Wollte uns mittags was aus der Stadt zu Essen mitbringen, stellte (was ja eigentlich kein Wunder ist bei einem verkorksten Magen) aber fest, dass ich keinen Appetit hatte. Sofort stellte sich die Angst ein, dass das eine Vorstufe zur Depri sein könnte, dass ich keine Lust auf etwas zu Essen hatte, das ich sonst liebe. Die (ja auch ziemlich unbegründete) Angst konnte ich aber noch so einigermaßen beiseite schieben. 
Am Nachmittag dann bei jeder kleinen Bewegung heftiges Schwitzen
Gestern morgena aufgewacht, erinnerte ich mich sofort and die Angst vom Vortag, machte ich mir Gedanken (negative) über meine alternden Eltern und meinen auch wesentlich älteren Lebensgefährten und kam in Sorge, demnächst mit Herausforderungen  zu tun haben zu können, denen ich nicht gewachsen bin. Wieder kam Angst hoch - wahrscheinlich gerade deshalb, weil ich die Gedanken wegschieben wollte.

Die Angst vor einer Depression steigerte sich ein paarmal am Tag wieder in eine leichte Panik, und wurde noch bestärkt durch die Übelkeit und das Unwohlsein. Gegen Abend wurde es dann aber wieder besser und wir hatten einen normalen TV-Abend. Bin dann zeitig ins Bett und ungewöhnlich früh eingeschlafen. Nach etwa einer halben Stunde aufgewacht und fühlte mich dabei so tief depressiv und zugleich impulsiv (es kam wieder der "ich will das nicht mehr"-Gedanke auf, der mir eine wahnsinns Angst macht - ich möchte doch leben, für meine Hunde dasein und habe deshalb Angst vor "Spontanhandlungen" während so einer Stimmung oder davor, dass sie nicht mehr weggeht), und ich bin schnell auf Toilette, um wach zu werden und hab hinterher im Bett versucht, mich so gut wie möglich mit dem Handy abzulenken. Woher kam dieses Gefühl!? Schrecklich!

Nach einer halben Stunde ließ das akut depressive Gefühl nach, zwei Stunden später konnte ich kurz wieder einschlafen, bin dann aber bald wieder mit Zittern und Angst und Schwitzen aufgewacht. Fast so, als würde sich eine Hitzewallung ankündigen (da habe ich vorher auch immer kurz so ein mulmiges Gefühl, das sich dann aber mit Herzklopfen und Schwitzen auflöst, und das ich somit gut ignorieren kann). Nur so, als würden diese Hitzewallungen das mulmige, ungute Gefühl über Stunden aufrecht erhältebm sich dann aber nicht entspannend entläden. Mir tat richtig die Haut weh vom Schwitzen. Das Gleiche hatte ich auch direkt vor der kurzen Episode vor zwei Monaten ein paar Mal.

An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken.

Bin dann halb sieben zu meinem Partner rüber, der in einem anderen Zimmer schläft und schon aufgestanden war, und hab mich mit einer Decke zu ihm gesetzt (er ist schon Rentner), und ihm berichtet - das hilft ja manchmal. Dabei fühlte ich mich wieder wie depressiv und elend und jeder "freie" Gedanke uferte in der Angst vor einer erneuten langen Depression, die womöglich über Monate anhält, und mir kommen dann solche Depressionssymptome in den Sinn, die ich aber gar nicht habe, wie Gefühllosigkeit (aber ich liebe meine Hunde doch so sehr, sie sind mein Lebenssinn) oder Sinnlosigkeit (was ich niemals, auch vor acht Jahren nicht hatte) oder das entfremdet fühlen von anderen Personen, die mir dann vielleicht nicht mal mehr durch Gespräche helfen können - und dann schiebe ich wieder Panik.

Warum bin ich grad wieder so labil? Muss ich tatsächlich Angst vor einer Major-Depression haben oder ist das nur die Dünnhäutigkeit wegen der Wechseljahre? Warum konnte ich nach der Episode vor zwei Monaten mit Gedankenkontrolle arbeiten und jetzt funktioniert das plötzlich auf einmal nicht mehr und es treten depressive Gefühle beim Aufwachen auf, obwohl ich mich davor doch schon wieder beruhigt hatte?

Während ich Euch geschrieben habe, hat sich meine innere Anspannung gelegt. Ich fühle mich gerade relativ ruhig und auch nicht mehr depressiv - bin jetzt auch etwas wacher. Mal sehen, wie lange das anhält, oder ob es erst mal wieder vorbei ist.
Wenn das eine "echte" Depression wäre, würde das doch gar nicht so funktionieren, oder?
Bin auch nie antriebslos (wenn, dann eher positiv im Sinne von "Du musst heute mal nichts machen") oder interessenlos - gestern habe ich noch ein Musikstück abgemischt (um mich von den negativen Gedanken abzulenken) in den Tagen, bevor das dieses Mal anfing, habe ich mit Spaß Musikstücke eingeübt, mich über den Garten und meine Hundis gefreut und war voller (positivem) Tatendrang und echt entspannt!
Und dann sitzte plötzlich wegen eines angstmachenden Gedankens quasi in der Hölle? =-O
Hat mich da das elende Gefühl wegen des Magens (und Nackens) zu sehr getriggert? Können solche tiefen depressiven Gefühle (die sich ja deutlich von normaler Trauer unterscheiden) auch bei einer gesunden Person mal einstellen? Liegt es an den Hormonen und kann das eventuell so sein, dass das alle paar Monate mal auftritt, wenn sich da doch noch mal irgendwelche Hormönchen regen?

Was sind Eure Erfahrungen?

P.S.: Medikamente: 150 mg Venlafaxin retard, vor zwei Monaten dann Remifimin, aber vor zwei Wochen wieder abgesetzt, weil sich trotzdem Hitzewallungen, fast sogar vermehrt, wieder einstellten. Hatte dann DHU Klimaktoplant genommen - half aber auch nicht gegen Hitzewallungen. Habe leicht erhöhte Leberwerte wegen Venlafaxin - vielleicht kommt die Übelkeit auch vom Remifemin (Traubensilberkerze kann zusätzlich die Leber belasten)?

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01.08.2020, 14:11 Uhr
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Hallo , ich hab beim Lesen gedacht...zum Glück haben auch andere solche Probleme,  sonst würde ich echt denken ...ich hab ne Knall...also bei mir ist seid vorigem Jahr,  nichts mehr wie vorher...ich war immer ein entspannter fröhlicher Mensch,  aber das ist nun alles anderst...erst blieben meine Tage weg, ich war 42, okay dachte ich vom Stress vielleicht,  dann laufend erkältet,  zahnschmerzenbauchkrämpfe...und und...im April verstarb meine geliebte mama,  ich war dabei, ab dem Moment an ging es abwärts,  3 Tage später kam ich ins Krankenhaus,  herzrasen kein Appetit,  schlaflos und absolut Gefühlslos...kein Weinen nichts...6 Wochen kh,  15 kg abgenommen, 6 magenspiegelung,  15 Ultraschall ich war überzeugt ich bin krank ...ich hatte schmerzen , nichts half,  keine Nacht geschlafen ...dann meinte ein Arzt,  das ist psychisch,  also in die psychatrie,,,nach 3 Tagen gab ich auf und nahm 15 mg mirtazipan,  meine 1 Nacht die ich schlief...und ich begann zu fressen um es mal nett zu sagen...aber plötzlich Panik sowie ich das Gelände verlies,  gelenkschmerzen übelkeit und und nach 3 Wochen konnte ich Weinen...endlich das Ad  wurde  abgesetzt...Entzug...furchtbar aber es verging...dann endlich hormonstatus beim Fa....eindeutig wechseljahre...schwitzen , und übelkeit seit dem , vertrage essen nicht mehr alles,  galle?keine Ahnung Schlaf  ja aber werde immer wach um 3.0ü Uhr...und ganz dolle Angst krank zu sein bzw wieder in diese Spirale zu rutschen...Du siehst bist nicht allein..LG Melanie 

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02.08.2020, 16:23 Uhr
Antwort

Hallo Merline!

Da hast du aber einen langen Text geschrieben ;-).... Ich wollte dir schon vorgestern antworten, konnte mich aber nicht aufraffen....habe jetzt auch mittlerweile seit einer Woche schon wieder jeden Tag Kopfschmerzen, das zieht mich total runter. 

Du nimmst anscheinend schon recht lange ein AD. So ist es auch bei mir, mittlerweile sind es glaube ich 18 Jahre oder so. Das heißt aber auch, dass es bei dir eine von Haus aus vorhandene psychische Symptomatik gibt, die nichts mit den WJ zu tun hat. 

Ich nehme die AD gegen Panikattacken, die mich schon seit meiner Jugend begleiten und irgendwann nicht mehr kontrollierbar waren, dadurch war ich dann auch total ausgelaugt und depressiv, ich litt auch unter Zwangsgedanken.

Im September 2017 habe ich meine AD Dosis reduziert um mal zu sehen, wie es mir damit geht. Einige Monate klappte das problemlos. Doch im Frühjahr 2018, März oder April, hatte ich eine Grippe. Und da fing das Drama an. Ich hatte keinen Appetit (da schrillen bei mir, wie bei dir, die Alarmglocken, weil mach das an meine schlimme Phase erinnert bevor ich mit dem AD begann). Diese Appetitlosigkeit zog sich ca. über 6-8 Wochen. Dazu gesellten sich diverse Symptome. Am schlimmsten war die extreme innere Unruhe. Soetwas in der Form hatte ich davor noch nicht erlebt. Des weiteren kam es wieder zu Zwangsgedanken, Unwirklichkeitsgefühlen, grundloser Traurigkeit, ich konnte mich wochenlang über nichts mehr freuen, Schlafstörungen, Herzklopfen, Verdauungsstörungen und vor allem das Gefühl ich komm da nie wieder raus, genau wie damals vor 18 Jahren...vielleicht hab ich noch irgendwas vergessen. 

Wodurch das ganze ausgelöst wurde konnte ich nicht wirklich ergründen. Bin dann eine Zeit lang von Arzt zu Arzt gerannt. Im Endeffekt hat mir eine Erhöhung meiner AD-Dosis geholfen. Wobei ich im Sept. 2017 von 100mg Floxyfral auf 75mg runtergegangen war, im Sommer 2018 musste ich auf 200 mg steigern, im Sommer 2019 begann ich langsam wieder zu reduzieren bis ich auf meiner ehemaligen Dosis von 100 mg war, die nehme ich auch weiterhin. 

Ich vermute, dass bei mir mehrere Faktoren zusammengekommen sind, so war das die Herabsetzung der AD-Dosis, die Grippe, Hormonschwankungen, die zu dieser Zeit einsetzten und vielleicht noch andere Faktoren.

Und so kann das auch bei dir sein, dass mehrere Faktoren zusammenkamen. Zuerstmal die allgemeine psychische Veranlagung (die auch ich habe), dann die Überforderung die ersten Monate des Jahres durch den Job, wodurch du schon ein wenig angeschlagen warst. Dann plötzlich Wegfall der Arbeit, was nicht nur heißt von 100 auf 0, sondern zusätzlich auch im Hinterkopf diverse Ängste auslösen kann wie Existenzängste usw. Zusätzlich war da plötzlich ein gefährlicher Virus im Umlauf, was an sich ja schon beängstigend war. Durch den Virus war es zusätzlich auch nicht möglich, außerhalb des Heims großartig etwas zu machen. Weiters machst du dir Sorgen um deine Eltern und deinen Lebensgefährten. Dann können bei dir zu dieser Zeit vielleicht noch zusätzlich die Hormone verrückt gespielt haben.

All das bedeutet enormen psychischen Stress und es ist daher ganz „normal“, wie du darauf reagiert hast. Machst du eigentlich zur Zeit eine Therapie? Falls nicht würde ich dir das empfehlen, ich habe vor zwei Jahren auch wieder eine begonnen und das hat mir zusätzlich gut getan. Weiters würd ich dir raten mit deinem Neurologen zu reden, ev. hilft eine leichte Erhöhung deiner AD-Dosis. Bei mir hat diese Phase ein paar Monate gedauert, bis sich alles wieder langsam auf das Level von davor normalisierte.

Ich muss dazu sagen, dass mein Mann genau zu dieser Zeit auch noch einen Herzinfarkt erlitt und erst eine Woche im Spital lag und danach vier Wochen auf Reha war! Ich war daher ganz alleine zu Hause! Das hätte mich schon unter „normalen“ Umständen enorm belastet. Im damaligen Zustand hätte ich nie gedacht, dass ich das schaffe. Trotzdem habe ich das alles erstaunlich gut bewältigt, man schafft also viel mehr als man glaubt, das hat mir diese Situation gezeigt! Und Ende Juli brach ich mir auch noch den Knöchel und hatte 6 Wochen Liegegips! 2018 war also für mich das Horrorjahr schlechthin!

Du wirst diese Phase bewältigen! Es ist einfach in letzter Zeit enorm viel Stress für dich entstanden und dadurch entstehen deine Zustände. Also musst du versuchen dem Stress entgegenzuwirken. Sei es durch eine Gesprächstherapie, reden alleine wirkt ja schon entspannend und man bekommt wertvolle Tipps, mit der Situation umzugehen. Sei es durch eine Erhöhung deiner AD-Dosis, auch viel Bewegung im Grünen tut der Seele gut, Sport, diverse Nahrungsergänzungsmittel wie Vit D, Omega 3 Fischöl, Vit B, Magnesium tun dem Körper und damit auch der Seele gut. 

Wenn das vegetative Nervensystem gestört wird, zB durch Hormonschwankungen, dann wirkt sich das ja auch stark auf den Körper aus, zB durch Herzklopfen, Schwitzen oder Inneres Zittern. Durch den Abfall des Östrogenspiegels wird weniger Serotonin produziert und das wirkt sich auf die Psyche aus. All diese Dinge wirken sich auf unseren Körper aus, manche leiden mehr darunter, manche weniger. Wenn man psychisch vorbelastet ist, ist es noch herausfordernder. Wenn man zB Schwitzen automatisch mit Panik verbindet, dann können Schweißausbrüche, die hormonell bedingt sind, Angst auslösen. So wie auch das hormonell bedingte Herzklopfen. Man muss lernen, diese Dinge gelassener zu nehmen und nicht sofort falsch zu verknüpfen. 

So, jetzt ist mein Text, wie so oft, wieder mal sehr lang geworden. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

LG

Toffifee

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