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Verzweiflung

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

02.06.2011 | 07:10 Uhr

Guten Morgen,

ich habe 2 höllische Wochen hinter mir. Muskelschmerzen ohne Ende, Spannungsgefühlen i. d. Brust, Übelkeit mit starkem Brechreiz und Blutdruckkrisen.

War bei FA und bin fast in d. Praxis kollapiert. Abends war ich dann in der Notfallambulanz, wg. dem Blutdruck und Herzrasen. Die haben mich untersucht und wieder heimgeschickt, da es nix schlimmes war.

Lt. Hormonstatus schwanken meine Werte sehr stark und auch Serotonin ist im Keller. Und so versuche ich hin und her die richtigen Hormone einzustellen. Momentan nehme ich 1 Utrogest vag. abends ein.

Gestern abend habe ich dann den psych. Krisendienst angerufen um mir mal alles von der Seele zu reden.

Das hätte ich mal lieber bleiben lassen sollen. Die gute Frau hat mich immer mehr in die psychosomatische Schiene geschoben. Sie meinte: alle diese Symptome könnten doch auch von d. Psyche kommen.
Ich habs so satt!!!! Das wird mir doch seit JAhren immer wieder erzählt, obwohl mein Hormonstatus belegt, dass was nicht stimmt.
Habe ihr gesagt, dass es schon möglich sei, dass mehrere verschieden Gründe eine Rolle spielen können. Sie hat, nach meinem Gefühl, vehement versucht es einzig allein in die Psycho-Schublade zu stecken und nach Jahren von Beschwerden ist doch nicht verwunderlich, wenn man verzweifelt.
Ich fühle mich von niemanden ernst genommen!
Mir gehts heute zwar besser was meine Symptome betrifft, bin aber nach dem Gespräch gestern, total im Keller, weil mich wieder jemand in die Psychoschublade gestopft hat.

So das musste jetzt mal raus.

ICh wünsche allen einen beschwerdefreien Tag

Liebe Grüße


ricci

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02.06.2011, 08:14 Uhr
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hallo ricci,
wie gut ich dich verstehen kann, kenne ich das doch selber auch nur zu gut.
mir geht es auch seit wochen mehr als bescheiden was meine Pysche/beschwerden betrifft. angefangen mit einer entzündung im vaginalbereich, wo ich nicht mal wirklich weiß was es denn nun wirklich war. hab mir auch eine zweitmeinung eingeholt und diese sagt mir etwas ganz anderes als die erste......ich fühle mich richtig be.... damit und bin wahrscheinlich auch dadurch verunsichert was den rest meiner beschwerden betrifft.
ich rauche nicht und ich trinke nicht mal ein glas wein, ernähere mich soweit vernüftig und hab beschwerden die alles sein könnten.
seit gestern abend nehme ich das pflaster sequidot und hoffe mir geht es damit bald besser, ich kann einfach nicht mehr. ich weiß das ich einen östrogenmangel habe, mir diese hormone fehlen. ob es nun genau das ist was mir hilft weiß ich nicht, kann sein das ich wechseln muß um noch das richtige für mich zufinden ich hab es auch so satt, ständig wird mir gesagt das es die psyche ist, ich am boden bin, abschalten soll usw usw.
diese termine klapper ich noch ab, nächste woche sono ( oberbauch) galle, leber, bauchspeicheldrüse...
demnächst zur internistin, herz abklären, knochendoc im oktober und das wars dann, mehr geht nicht.
ich lass mich einfach überraschen was das pflaster bringt, hoffe ganz sehr das ich damit ruhe bekomme, denn so kann es nicht weitergehen, die geanze familie leidet darunter.
LG ines

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02.06.2011, 08:55 Uhr
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Liebe Ricci,

da bist Du wohl grade mal wieder in einem richtigen Tumult. So ähnlich wars bei mir auch eine Zeitlang. Ich habe mich mit der Zeit selber beruhigt, aber musste einiges innnerlich und äusserlich umstellen. In unserem Land trennt man den Menschen - Ärzte/Ratgeber sind leider oft auf ihrer jeweiligen Schiene. Für den einen ist alles auf der Psycho/Seele begründet, wenn man sich den Knöchel verstaucht ... soll man nachgründeln, welchen Schritt will ich nicht gehen oder so ähnlich, für andere kommt alles vom Darm heisst radikale Ernährungsumstellung und z.b. kein Weissmehl bis ans Lebensende (diese Asketen sehen für mich leider nie sehr gesund aus), andere beschmeissen dich mit Hormonen, die alles richten, andere kineseologen dich durch, wieder andere atmen dich in die Mitte oder du sollst dir einen ulkigen Stein kaufen, der deine Energien bündelt. Haha. Wenn das alles sarkastisch klingt, meine ich das auch ... das war meine Odyssee.

Meine Meinung/Erfahrung inzwischen ist, dass es ein Zusammenspiel aus allem ist. 1. fällt bei manchen Frauen der Hormonspiegel rascher und drastischer als bei anderen, 2. manche Frauen reagieren stark auf hormonelle Veränderungen, andere nicht. Man kann sich in dieser kippeligen Zeit psychologisch begleiten lassen und evtl. Verhalten- oder Denkmuster, die seit längerem eher schädlich sind, aufarbeiten. Eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung und Entschleunigung, oder Anregung, je nachdem, was fehlt, schadet nie. Was ich meine ist, dass für unsere Zustände mehrere flankierende Maßnahmen notwendig sind und es nicht 1 Heilmittel gibt.

Ich hatte auch Serotonin-Mangel und bekam von der HA eine Zeitlang Tryptophan (verschreibungspflichtig), das ist eine essentielle Aminosäure, die der Körper nicht selber bilden kann. Dies war eine naturheilkundlich orientiere HÄ, die erste, die das überhaupt gemessen hat. Das kann man also zuführen und schauen, ob es einem dann besser geht.

Ich bilde mir ein, dass mir das Magnesium mit einigen Vitamin B-Zusätzen seit einigen Wochen gut hilft - ich fühle mich kräftiger und nicht mehr so ausgezehrt. Wenn Dein Stoffwechsel in Schräglage ist, kannst soviel therapieren, atmen oder Grünzeug essen wie Du willst, das wird nicht helfen. Es gibt übrigens Hypothesen, dass die Hälfte aller Patienten in Nervenheilanstalten entlassen werden könnte, wenn man sich die Mühe machen würde, deren Stoffwechsel genauestens zu untersuchen, da manche von ihnen evtl. nur unter einem eklatanten Mangel von irgendwas leiden wie so exotische Sachen Silizium.

Deshalb liebe Ricci suche dir gerne einen psychologischen Berater, der/die aber auch über Hormonsachen Bescheid weiß, und ich wünsche dir, dass Du für die anderen Beschwerden gute Mittel findest, die dich stabilisieren.
Du klingst für mich noch absolut Herrin der Lage :-) und ich bin sicher, Du findest Bewältigungsstrategien für diese anfallsartigen Stress-Zustände.

Alles Gute und gute Gedanken schickt Dir
hermana

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02.06.2011, 09:30 Uhr
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Liebe Ricci,

ich versteh Dich sehr gut, habe das genauso hinter mir. Das grosse Drama fing mit wochenlanger Übelkeit/Erbrechen an udn steigerte sich täglich auf neue Symptome, die ich nicht zuordnen konnte. Die Ärzte-Odyssee steht mir bis oben. mein Hausarzt hat mich neun Monate lang krankgeschrieben wg.Depression ,die ich nie hatte. Ich weiss, das es anders war. Mehrere Gynäkologen haben mir das Hormonproblem bestätigt, aber helfen konnten sie nicht. Alle anderen Ärzte haben auch nicht viel gefunden. Diese ständige Psycho-schiene hat mich genervt und das nicht-ernst-genommen-werden empfand ich schlimmer als die Beschwerden. Ic h empfand diese Äusserugnen jedesmal als Schlag ins Gesucht.
Ich nehme immer noch meine pflanzlichen Präparate weiter wie in den letzten Monaten, inzwischen geht es mit besser und ich kann zumindest wieder arbeiten gehen. Das ist ein ganz grosser Fortschritt. Ich bin abends zwar geschafft, aber es ist alles erträglicher geworden.
Behalte ein bisschen Mut: es wird besser, versprochen! Und nein, so wie Du das bechreibst, ist es kein Psychoproblem. Natürlich hat man verzweifelte Tage, wenn man sich wochenlang nur elend fühlt, da hat aber mit Psycho nix zu tun. Ursache sind nunmal die Hortmonschwankungen. ich wünsche Dir von herzen, daß die sich bald ein wenig beruhigen! Sie werden sich beruhigen, das istsicher!
Alles Liebe Netti

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02.06.2011, 10:03 Uhr
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Vielen vielen Dank für euren Trost.

Das ist ja so lieb von euch und ich fühle mich gleich a bisserl besser.

Übrigens ich sagte ja mein Serotonin wäre voll im Keller. Hab nicht mal ein 10tel von dem was man haben sollte und mir 5 Htp bestellt.
Das hatte ich schon mal genommen und mir gings tatsächlich besser.
Die Ärzte gehen ja immer davon aus, das Serotonin bei Depressionen anwendbar ist. Stimmt schon, aber Serotoninmangel verursacht auch viele körperliche Beschwerden.
Z.B. wirds hochdosiert bei Fibromylagie, also Muskelschmerzen. gegeben. Bei einem Mangel kann es auch zu Herzrythmusstörungen kommen. In den Wechseljahre und überhaupt mit dem Älterwerden sinkt es oft.
Ich kann nur sagen, dass ich in den 2 Monaten in denen ich 5 Htp nahm keinerlei Muskelschmerzen, Brustenge und Atemnot hatte. Hatte sie damals abgesetzt, weil ich dachte mein Speicher ist wieder gefüllt. Aber auch Dr. Dossler hatte gleich den Verdacht....Serotoninmangel, vielleicht zu früh aufgehört und es baut sich wieder ab.
Morgen müßten die Kapseln eindrudeln und dauerts so ne Woche und ich hoffe ganz stark, dass ich damit richtig liege. Außerdem hilfts ja bei Stimmungsschwankungen.
Falls es jemanden interessiert.....hab es bei Bivoea bestellt. 50 mg tägl. ( hatte ich damals auch genommen). Man kann aber auch langsam hochgehen.

Ich wollte das nur mal anmerken. Vielleicht interessiert sich ja jemand hierfür.

Also DANKE !!!!! nochmal.

ricci

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02.06.2011, 13:11 Uhr
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Liebe Ricci,
auch ich möchte versuchen, Dir ein paar tröstende Worte zu schreiben. Ich kann Dich so gut verstehen. Es ist für Ärzte wirklich das einfachste, nach kurzer Diagnostik - und ohne eindeutig erkennbare Ursachen - sämtliche Beschwerden auf die Psyche zu schieben. Hier krankt unser System. Bei einer Durchschnittszeit von nicht mal 8 Minuten pro Patient, die einem Arzt zur Verfügung stehen, ist es sicherlich schwierig, eine umfassende Befragung bzw. Anamnese durchzuführen und hierbei den Mensch als Ganzes zu betrachten.

Um eins klarzustellen: ich möchte nicht die Ärzte in Schutz nehmen oder entschuldigen, denn wenn man so wie wir viele Kittel in weiß aufsucht, dann ist klar, dass es hier ganz große Unterschiede gibt. Schlimm ist es aber doch, immer wieder zu erkennen, dass viele nicht über ihren Tellerrand hinausschauen. Ganz deutlich wurde mir dies im Verlauf meiner Odyssee während der letzten Monate.

Ich habe seit Beginn des Jahres immer wieder mit starken Kopf- und Magenschmerzen, Schwindel, Herzrasen und -stolpern, teilweise Panikanfällen und Depression und ganz besonders mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit zu kämpfen gehabt. War zwar schon über viele Jahre immer mal wieder abgekämpft und erschöpft, hab es aber irgendwie immer noch geschafft, mein Tagespensum abzuliefern.

Diesmal ging gar nichts mehr. Bin natürlich sofort zur Hausärztin, die nach einer Magenspiegelung und Blutuntersuchung plus 24 Stunden-EKG dann meinte: das kommt vom Stress. Ich sei psychisch labil und nicht sehr belastbar. Solle mal einen Neurologen aufsuchen. Vielen Dank - das hatte gesessen. Ich fühlte mich zwar ausgelaugt und unendlich müde, aber ich war mir sicher, es hatte nichts mit meiner Psyche zu tun. Erst ein Heilpraktiker hat dann nach intensivem Forschen, Dunkelfeldanalyse und Test die Diagnose gestellt: KPU! Das ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der vermehrt Vit. B6 und Zink über den Urin ausgeschieden werden. In Kombination mit meiner SD-Erkrankung (Hashimoto) und den einsetzenden Wechseljahren (wobei die Hausärztin als FRAU! nicht im Ansatz auf die WJ als mögliche Ursache gekommen war) - hat mich dies wohl komplett von den Füßen gehauen. Tja - und je mehr ich über KPU gelesen und erfahren habe, umso entsetzter bin ich. Diese Krankheit wurde schon vor über 40 Jahren entdeckt, ist aber bis heute in der Schulmedizin nicht anerkannt!! Ich nehme nun seit 2 Wochen Nahrungsergänzungsmittel - und was soll ich sagen: es geht langsam aufwärts! Dies zum Thema: alles psychisch. Wenn ich mir überlege, dass ich vielleicht schon viele Jahre mit dieser Erkrankung rumgelaufen bin. Wie anders hätte vieles schon vorher sein können..

Aber nun bin ich dankbar und ich würde mir wünschen, dass Menschen mit unklaren Beschwerden und diffusen Symptomen auf KPU getestet werden. Immerhin sollen 10 % der Bevölkerung von dieser Erkrankung betroffen sein (vermehrt Frauen)..

Ich möchte Dir hier alles Gute und vor allem gute Besserung wünschen. Gib niemals auf, an Dich und Deine Kraft zu glauben. Und Du kannst sicher sein: hier gibt es viele Frauen, die betroffen sind. Du bist nicht alleine - und geteiltes Leid ist bekannterweise ja immer leichter zu ertragen.

Energiegeladene und aufbauende Grüße, alles Liebe,
Jule

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02.06.2011, 13:45 Uhr
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Liebe Hermana..#
Dein Beitrag gibt Mut... Du hast den echt toll geschrieben.... lg mona

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02.06.2011, 22:51 Uhr
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Hallo Ricci, ich kenne das auch gut Muskelschmerzen, Herzrasen, verzweifelt sein. Ich denke die Wechseljahre schlagen auch auf die Psyche und das ist teilweise sehr hart, aber so ist es leider. Du musst nicht belegen das du in den WJ bist weil das ist absolut klar und auch das ganze körperliche ist echt der Hammer. Du sagst du versuchst Hormone anzupassen, hast du schon mal überlegt keine Hormone mehr zu nehmen???? Mal was ganz anders zu machen?? Ich denke hier nehmen dich viele ernst, da viele diese Dinge kennen. Hast du schon mal überlegt zu einer Therapeutin zu gehen??? ich mach das auch . Trotzdem bin ich auch manchmal verzweifelt und hab pulsrasen und muss heulen und dann bekomme ich hier immer super tipps und viel trost.Ich wünsche dir viel Kraft halte durch liebe grüße summer

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02.06.2011, 22:55 Uhr
Antwort

Hallo hermana toll geschrieben....... Danke :) das macht Mut

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