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Mutlosigkeit

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

04.10.2020 | 07:38 Uhr

Hallo, 

Kennt ihr das auch, dass ihr morgens aufwacht und einfach das Gefühl habt den Tag nicht zu schaffen? 

Ich war jetzt 1 Woche in Südtirol mit meinem Partner und es war wunderschön, ich hatte keine Angst, kein Herzrasen, hab gut und viel geschlafen, war einfach unbeschwert. Bin sogar über 500 Höhenmeter gewandert und habe das gut gemeistert. Ich war so glücklich, dass die Zeit so unbeschwert war. 

Jetzt bin ich zuhause, habe gestern wieder gearbeitet und sofort ist meine Angst wieder da. Das Gefühl, nie wieder aus dem Zustand rauszukommen. Ich könnte heulen und weiß gar nicht so recht warum. Ich habe wieder meine Angst, dann überlege ich wieder ständig ob ich nicht doch eine schlimme Krankheit habe und dann bin ich wieder drin in dem Strudel :SORRY:

Ich bin dann auch so neidisch auf Menschen, die ihr Leben einfach leben und nicht ständig Angst und Trauer verspüren. 

Ich fange nächste Woche eine Therapie an und gehe, auf Anraten meiner Ärztin, in den nächsten Wochen in eine Klinik, weil ich ohne Hilfe nicht mehr klar komme. Mein Partner unterstützt mich wo er kann, aber ich kann ihn nicht immer damit belasten. 

Es ist so anstrengend manchmal, vorallem weil man ja nach außen hin oft so tun muss als wäre alles gut und innerlich tobt es und man möchte sich nur in eine Ecke setzen und seine Ruhe haben. 

So, das musste jetzt raus bevor ich in die Arbeit gehe. 

Ich wünsche trotzdem allen noch einen guten Tag. 

Lg Anga66

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04.10.2020, 08:43 Uhr
Antwort

Guten Morgen,  glaub mir es wird besser.Ich hab auch solche Tage,  mein Halt sind meine Tiere, wenn ich am liebsten liegen bleiben möchte, steh ich auf weil ich weiß sie warten..es hört sich bei dir so an als ob die Arbeit der Auslöser bei dir ist, kann das sein???Wenn ich zb wie heute weiß,  ich hab viel zu tun und bin dann noch alleine auf Arbeit,  stresst es mich schon im voraus..Angst das ich es nicht schaffe....dann hab ich zu 100 Prozent auch körperlich was , und schon geht's los mit Grübeln.....doch krank ??????? Aus dem Strudel sich rauszuholen ist schwer...Glg Melanie 

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04.10.2020, 08:53 Uhr
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Hallo Melanie, 

Danke für deine Antwort... Mein Auslöser ist eigentlich nicht meine Arbeit, denn die mag ich gern und ich gehe auch gerne in die Arbeit. 

Mein Problem ist eher, dass mich die Tatsache stresst, dass ich gerne mal ein paar Wochen zuhause bleiben möchte oder weniger arbeiten, aber das haut nicht hin, weil ich dann zu wenig verdiene. Ich hab immer im Kopf f, dass ich nicht schlapp machen kann, weil ich finanziell nicht mehr über die Runden komme.

Ich hätte so gerne mehr Zeit für schöne Dinge im Leben. Ich hab 20 Jahre nur funktioniert, weil ich immer alleinerziehend war. Auch damals hatte ich schon Phasen, in denen ich gedacht habe, dass ich es nicht mehr schaffe. 

Scheinbar holt es mich jetzt, gepaart mit den WJ ein. Ich war in meinem Leben noch nie so oft beim Arzt, weil ich nicht weiß was mit mir los ist.

Lg Anga 66

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04.10.2020, 10:15 Uhr
Antwort

Liebe Anga 66,

Deine Beschreibung trifft 1000Prozent auf mich zu. Ich fühke mich genauso. Immer zu tun als ob alles gut wäre, kostet viel Kraft und Energie. Auch die finanzielle Sorge macht es nicht leichter. Vielleicht wäre es besser, wenn du dich erdtmal krankschreiben lässt. Dann kannst du erstmal zur Ruhe kommen, die Therapie angehen, und deine weiteren Schritte planen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das sonst irgendwann der totale Zusammenbruch kommt, und dann geht gar nichts mehr. Ich wünsche Dir viel Kraft und auch Geduld. Denn die wirst du brauchen auf deinem Weg.

Lg Summer52

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04.10.2020, 11:26 Uhr
Antwort

Wenn ich das so lese dann bin ich ja Gott froh, dass es mir nicht alleine so geht. Einen Partner zu finden in dieser Situation ist ziemlich schwer Punkt wer einen hat und auch noch von ihm unterstützt wird sollte gehen wirklich danken. Leider findet man sowas sehr schwer die meisten nutzen dich aus belügen dich und sind dann noch beleidigt wenn du ihnen auf die Schliche kommst. Das ist dann auch noch eine Belastung dazu. LG und einen schönen Sonntag wünscht euch Vinetta 

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04.10.2020, 12:42 Uhr
Antwort

Hallo liebe Anga,

das was du geschrieben hast, könnte von mir sein. Leider fehlt bei mir die Woche in Südtirol (seufz). Jeden Tag ist etwas Neues, es gibt so wenige Tage, wo man mal wieder unbeschwert das Leben genießen kann. Diese ständigen Ängste machen mich auch verrückt. Ich war früher nur so, sondern eher locker und fröhlich. Heute bin ich weit davon entfernt. Abends voller Tatendrang und morgens geht nichts mehr. Mein Mann hat null Verständnis und macht mich dauernd an. Ist ja schon mal toll, dass du in eine Klinik kommst und man dich dort wieder auf die Beine stellt. Ich werde das auch versuchen zu bekommen. Ja, und das Schauspielern raubt einem die letzten Kräfte. Ich habe auch die Nase voll. Obwohl ich auch einen guten Job und sehr nette Kollegen habe. Ich bin völlig ausgelaugt. Keine Lust zu irgendetwas, da ist nichts was mir noch Spaß macht. Aber, wir müssen nach vorne sehen, auch das geht vorbei und es kommt die Zeit wo es uns wieder gut geht.

Ich wünsche dir einen schönen Tag und viel Erfolg für deine Therapie. Sag uns doch bitte Bescheid, wie es ist.

Sonnige Herbstgrüße

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04.10.2020, 12:50 Uhr
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Ja, kenne ich, denn mir geht es derzeit extrem schlecht. Morgens weiß ich nicht, wie ich ais dem Bett komme. Nach kurzer Anstrengung bin ich total kraftlos. 

LG

Kröte4

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04.10.2020, 14:25 Uhr
Antwort

Hallo... 

Danke an euch alle, es ist gut zu hören, dass man in der Situation nicht alleine ist. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich einen Knall habe und ganz alleine bin damit auf dieser Welt. 

Ich hoffe, dass wir alle da irgendwann durch sind und unser Leben wieder in vollen Zügen genießen können. 

Lg Anga66 

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04.10.2020, 16:32 Uhr
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Hallo Anga 

Das was du hier schreibst könnte auch von mir sein. Im Moment fühle ich mich auch was meine Arbeit betrifft total ausgelaugt ,bei mir liegt es allerdings an der Arbeit. Ich arbeite in zwei Schichten und dazu noch in Leistung. Oft habe ich in der Frühschicht auch Schlafprobleme wache viel in der Nacht auf und kann nicht mehr schlafen weil nur noch die Gedanken kreisen wie man den Tag überstehe soll.

Ich würde auch so gerne verkürzt arbeiten gehen,aber dadurch das mein Mann schon zu Hause ist können wir uns das finanziell leider auch nicht leisten. Er ist noch krank wegen Knie OP und ansonst arbeitslos. Dieser Druck ständig ich muss macht mich auch fertig. Ich war dieses Jahr auch schon oft krank geschrieben weil es einfach nicht mehr ging. Wenn ich dann zu Hause bin geht es mir oft besser aber sobald der Tag näher kommt das ich wieder auf Arbeit muss geht es wieder los. Unruhe und auch oft Angst und Panik.

Du bist auf jeden Fall nicht alleine damit.

LG Biene

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05.10.2020, 14:27 Uhr
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Hallo Anga!

Ich nehme mal an du bist Jahrgang 1966 nach deinem Nickname, also ein Jahr jünger als ich, ich bin jetzt 55. Auch ich habe (leider) noch immer relativ regelmäßig meine Blutung. Vor zweieinhalb Jahren hatte ich eine Phase wo es mir sehr schlecht ging, so wie dir jetzt. Damals hatte ich größtenteils psychische Beschwerden, Traurigkeit, starke Stimmungsschwankungen, Zwangsgedanken, Schlafstörungen, extreme innere Unruhe, aber auch Herzklopfen, Appetitlosikeit, ich weiß gar nicht mehr was noch alles. Damals rannte ich auch von Arzt zu Arzt, Schilddrüse untersuchen, Heilpraktiker, Psychiater. Ich bin von Haus aus Angstpatientin und nehme schon sehr lange ein AD (hat nichts mit den WJ zu tun), dieses hatte ich ca. ein halbes Jahr bevor es mir so schlecht ging reduziert. Nach einer Grippe hat dann das Chaos bei mir angefangen. Kann sein dass ich zu dieser Zeit auch stärkere Hormonschwankungen hatte und das alles zuviel war, ganz genau lässt sich das nicht nachvollziehen. Ich habe dann bei einer neuen Therapeutin wieder eine Gesprächstherapie begonnen, was mir guttat und meine AD-Dosis wurde wieder erhöht. Nach einigen Monaten ging es mir dann wieder viel besser. Heute geht es mir wieder gut, aber ich kenne dieses Gefühl, in einem Loch zu stecken und da nie wieder rauszukommen sehr gut. Diese Angst, da nie wieder rauszukommen, ist echt schlimm. Aber man muss sich sagen, dass das unbegründet ist, auch wenn man das Gefühl hat, es ist nicht so! 

Ich denke, ab einem gewissen Alter brauchen wir auch einfach mehr Ruhe und Erholungsphasen. Wir sind nicht mehr so belastbar. Mag sein, dass es Frauen gibt, bei denen das nicht so ist, aber hier im Forum geht es allen so und auch meine Freundinnen bestätigen mir das. Die Perimenopause, also die Phase, bevor die Menopause Eintritt, ist die anstrengendste, habe ich schon oft hier im Forum gelesen. Das sind die letzten Jahre, bevor man aufhört zu bluten. Viele leiden da ganz besonders. Plötzliche extrem starke Dauerblutungen, Erschöpfung, Schwindelanfälle, starke Stimmungsschwankunge, Angstzustände, Kreislaufprobleme, das alles sind Faktoren von denen viele hier in dieser Zeit berichten. Aber auch wenn die Menopause eintritt oder erst danach sind viele betroffen. Jede muss da einen Weg für sich finden, wie sie da am besten durchkommt. Mir geht es momentan gut, ich kann auch nur abwarten wie es sich entwickelt und was die Zukunft bringt. 

Ich denke du bist schon auf einem guten Weg, wenn du eine Therapie beginnst und in eine Klinik gehst. Am schlimmsten ist es ja, wenn man gar nichts macht, dann fühlt man sich so ohnmächtig und hilflos. So aber bist du aktiv und setzt Schritte um die Lage zu verändern. Du schreibst, es ist so anstrengend, weil man nach außen oft so tun muss, als ginge es einem gut. Das ist aber gerade schlecht. Man sollte nach außen nicht versuchen etwas anderes darzustellen, als es ist. Jeder Mensch hat das Recht darauf, dass es einem auch mal schlecht geht. Umsomehr man das versucht zu verbergen oder dagegen anzukämpfen, um so schlechter wird es. Es kostet enorm viel Kraft, dieses Ankämpfen. Wenn man dagegen den momentanen Zustand annimmt ist das eine Erleichterung. Gleichzeitig kannst du dir denken : Heute ist ein schlechter Tag, das ist eben so. Morgen ist ein neuer Tag und da kann es wieder ganz anders sein.

 

LG

Toffifee

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05.10.2020, 17:46 Uhr
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Hallo Toffifee, 

Vielen lieben Dank für dein sehr beruhigenden Worte :ROSE: Es hat mir so gut getan das heute zu lesen, es hat mir wieder Hoffnung gegeben, dass diese Phase auch wieder ein Ende haben wird.

Wenn man in den Loch sitzt, hat man das Gefühl nie wieder da raus zu kommen. Heute ist ein guter Tag, obwohl die Nacht echt schrecklich war, aber tagsüber hat sich mein Herz wieder beruhigt. Das gibt mir dann auch Hoffnung. Mein Energielevel ist auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt und das verstehen einige meiner Freundinnen nicht so richtig. Die geben kaum Ruhe und haben auch nicht die Probleme, die ich habe.

Aber ich dankbar, dass mir Menschen Mut machen und sagen, dass es irgendwann auch wieder gut wird. 

Vielen Dank ;-) und Lg Anga 

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07.10.2020, 13:25 Uhr
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Liebe Anga!

Wir waren kürzlich übrigens auch in Südtirol und es war wunderschön. Wir haben in der Nähe von Meran gewohnt. In Südtirol kann man soviel machen, die Landschaft ist so herrlich, irgendwie ein bisschen mediterran finde ich. Als wir da waren, war gerade Apfelernte, es gibt da ja riesige Apfelplantagen, sehr hübsch anzusehen. Und die vielen Burgen! Man hat den Eindruck, auf jedem Hügel befindet sich eine! Nirgends habe ich noch so viele Burgen gesehen, wie in Südtirol. Wir wÄren schon mehrmals in der Gegend und sicher nicht zum letzten Mal, so hoffe ich.

LG

Toffifee

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06.10.2020, 20:33 Uhr
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Liebe Toffifee,

deine Antwort sollte ich mir ausdrucken und überall mit hinnehmen, denn auch mir geht es gerade wie Anga66: ich hatte gerade einen sehr schönen Wanderurlaub, meinen ersten überhaupt dieser Art. Ich hatte natürlich all meine dämlichen Befindlichkeiten im Gepäck (Kreislauf, Herzklopfen, Rücken, Zipperlein hier, Zipperlein da) und hatte bei der ersten Wanderung auch prompt das Gefühl, meine Bronchien explodieren und das Herz springt aus der Brust und ich werde gleich ohnmächtig. Und dann habe ich mir die schöne Landschaft angeschaut und gedacht, hey, Urlaub, und plötzlich war alles in Ordnung und nichts tat mehr weh.

Jetzt bin ich seit knapp 2 Wochen wieder auf Arbeit und das ganze Karussell ist wieder angelaufen. Heute hatte ich auf dem Weg zum Bahnhof plötzlich wieder so einen einzelnen, harten Herzschlag, dass ich dachte, mein Herz bleibt stehen. Dann Klopfen bis hoch in den Hals, Herzstechen und beginnende Panik. Bin dann in moderaterem Tempo zur Bahn gelaufen und es ging wieder, aber ein bisschen Herzstechen und leichte Panik habe ich noch immer.

Klar habe ich auch schon die große Ärzterunde gedreht inkl. Kardiologe (alles OK) und ich weiß, dass grundsätzlich alles soweit in Ordnung ist... aber warum überfällt mich das immer wieder, und warum ist es im Alltag bloß so schlimm? Ich würde auch sooo gerne mal eine Zeitlang kürzertreten, aber mir geht es wie vielen hier: ich kann mir das finanziell nicht leisten. Krankschreiben lassen ist gerade auch nicht drin, weil meine Kollegin schwangerschaftsbedingt länger ausfällt und ich somit für 2 Geschäftsführer und rd. 30 Kollegen "zuständig" bin (ich bin Assistentin)... ach, es ist ein Kreuz.

Ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, dieses Forum gefunden zu haben. Das hat mir schon so oft geholfen, wenn ich mal wieder dachte, ich drehe durch und werde zum hysterischen alten Weib. Dabei bin ich weiß Gott nicht alleine, und das ist schon beruhigend.

Also, liebe Anga66: da müssen wir gemeinsam durch!

Und liebe Toffifee: vielen, vielen Dank!

Silvia

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07.10.2020, 13:19 Uhr
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Liebe Silvia!

Freue mich wirklich wenn ich dich und andere ein wenig aufmuntern kann. Die Psyche spielt ja oft auch eine große Rolle bei Beschwerden. So wie du es beschreibst mit dem Wanderurlaub: wenn man es schafft, wirklich loszulassen, dann fällt alles von einem ab. Nur das ist halt nicht so leicht, vor allem im Alltag. Es kann auch passieren, wenn man von Haus aus psychisch anfällig ist, so wie ich, dass man in ein Loch rutscht, aus dem man glaubt nicht mehr herauszukommen. Doch das ist nicht so, man kommt wieder heraus. Man darf sich auch nicht scheuen psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen und viele profitieren in solchen Situationen von der Einnahme eines AD‘s. Ich selbst habe damit zum Glück sehr gute Erfahrungen gemacht. Es gibt aber auch Frauen, die das komplett ablehnen oder die lieber Hormone nehmen. Das muss jede für sich entscheiden.

Das mit dem einzelnen, harten Herzschlag kenne ich übrigens auch. Normalerweise fühlt man ja den Herzschlag nicht, aber das ist ein plötzlicher, ganz starker Schlag und danach setzt das Herz kurz aus. Man denkt, jetzt bleibt es stehen. Gleich darauf schlägt es aber normal weiter. Ich hatte das schon oft, abgesehen von Herzstolpern, Herzrasen usw. Mittlerweile versuche ich das zu ignorieren, wenn es mal auftritt. Nachdem ich regelmäßig beim Internisten bin und soweit alles ok ist wird schon nichts sein. Eine Garantie hat man zwar nie, mein Mann hatte zB einen Herzinfarkt, obwohl auch er regelmäßig zum Internisten geht und sportlich ist, aber man kann niemals im Leben jeder Widrigkeit vorbauen und jedes Risiko völlig ausschließen. Daher ist es wichtig zu lernen, die Dinge anzunehmen wie sie kommen. Ich selbst muss das auch lernen, bin da auch nicht Spezialistin drin, aufgrund meiner Angsterkrankung die ich schon seit der Jugend habe bin ich mit diesem Thema besonders belastet. Ich weiß aber, dass man sich das Leben oft selbst schwer macht, mit sinnlosen Ängsten und Sorgen, doch auch wenn einem das bewusst ist, ist es nicht leicht, diese fallen zu lassen. 

Auf jeden Fall würde ich dir raten: Versuch niemandem vorzuspielen, dass es dir gut geht, wenn es dir gerade schlecht geht, dass setzt dich nur noch mehr unter Druck. Wenn du für zwei Geschäftsführer und 30 Kollegen zuständig bist, puh, das ist schon mega! Wenn du überfordert bist, dann sag das auch. Ich kann nicht abschätzen, wieviel Arbeit bei dir anfällt und ob das zu schaffen ist, aber falls nicht, dann musst du das zum Ausdruck bringen, denn wenn du wegen Erschöpfung ausfällst, hat die Firma ein noch größeres Problem. Da wäre es klüger zumindest vorübergehend Ersatz einzustellen. Das würde auch viel Druck von dir nehmen. Der beruflich Druck zusätzlich zu den WJ ist bei vielen oft mega, das alles wegzustecken und zu schaffen ist nicht leicht. Umso wichtiger ist es soviel wie möglich auf sich selbst zu schauen, Ruhepausen einzulegen, auf sich zu schauen: was brauche ich, was tut mir gut, wo kann ich mir etwas erleichtern, vereinfachen, Nischen für mich finden. Gibt es Kontakte, die nur negativ sind und mich belasten, die ich besser abbreche? Gibt es Aufgaben die ich an andere delegieren kann, auch wenn sie sie vielleicht nicht so gut erledigen wie ich selbst? Oder Aufgaben, die ich einfach lassen kann (zB. weniger putzen, es gibt Frauen, die einen ausgeprägten Putzfimmel haben und sich selbst das Leben damit schwer machen). Sei gut zu dir selbst, setz dich nicht unter Druck, jeder hat das Recht, dass es ihm (bzw. ihr) mal schlecht geht.

So, das ist, wie meistens bei mir, wieder mal recht lange geworden. 

Alles Liebe

Toffifee

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05.10.2020, 20:05 Uhr
Antwort

Hallo liebe Anga,

ich bin auch schon länger hier im Forum,

schreibe aber nicht so viel.

Ich möchte dir nur sagen, in eine Klinik zu gehen 

ist eine gute Entscheidung. Ich war im Nov.

2019 in einer Klinik,weil es mir auch so schlecht

ging und ich muss sagen, obwohl ich mich sehr

sehr lange dagegen gewährt habe, es war meine

beste Entscheidung. Mir geht es jetzt sehr gut.

Ich  l e b e  wieder. Ich habe diesen Sommer

 ( trotz Corona) sooo genossen, das konnte ich die letzten

Jahre nicht mehr. Aber..... ich nehme AD.

Ich wünsche dir, das du den für dich richtigen

Weg findest !!!

Ganz liebe Grüße 

Wechselhex

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05.10.2020, 20:25 Uhr
Kommentar

Hallo Wechselhex, 

Ich nehme auch seit ein paar Wochen AD, weil ich nicht mehr anders konnte, hab mich lange dagegen gewehrt. 

Ich bin froh, dass meine Ärztin sofort zugestimmt hat mich in eine Klinik zu schicken. Das ist mein Strohhalm und außerdem habe ich ein paar Wochen Auszeit vom Alltag, auch wenn es bestimmt nicht immer ein Zuckerschlecken ist. 

Heute habe ich einen guten Tag und bin seit Wochen das erst mal wieder in meinem Tanztraining, das tut so gut. :-) So lange hab ich mich in der Lage dazu gefühlt.

Freut mich, dass dir das mit der Klinik geholfen hat und es stimmt mich zuversichtlich. 

Lg Anga

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