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HET nach Teil Hysterektomie

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

12.07.2020 | 12:23 Uhr

Hallo!

Im Oktober 2019 wurde mir (45) in einer Not-OP die Gebärmutter mit einem 10 cm Myom entfernt.

Ich habe dort 4 Blutkonserven je 500ml bekommen sowie eine Eiseninfusion.

Eierstöcke und Gebärmutterhals wurden erhalten, Eileiter entfernt. Von da an ging es mir zunächst körperlich später psychisch immer schlechter.

Auf meine Nachfrage hin, ob vielleicht meine Hormone durcheinander sind oder ich in die WJ gekommen bin, wurde mir von sämtlichen Ärzten gesagt, dies sei nicht möglich, weil ich die Eierstöcke noch habe.

Daraufhin began meine Odyssey durch mehrere psychiatrische Stationen  mit der Diagnose Depressionen mit derzeit schwerer Episode.

In der derzeitigen Klinik traf ich nun endlich auf einen Oberarzt, der sofort einen Hormonstatus und Vitaminstatus bestimmen ließ.

Meine Werte sind:

Vitamin B 6          9      (9-27)

Vitamin B 12      395

Folsäure                3,8   (3,9-26,8)

Vitamin D               10

Schilddrüsenwerte wurden im März von einem Endokrinologen für gut befunden und auch ein Ultraschall der SD gemacht. Mein Vater und meine Schwester haben Hashimoto. Meine Untersuchung war o.B.

Die gynäkologische endokrinologische Blutuntersuchung wurde per US auf ca. den 5. Zyklustag gelegt.

Die Werte sind:

Progesteron  0,5 ng/ml

Testosteron        0,6  nmol/l

Östradiol E2   57,9 pg/ml

FSH          13,8

LH          4,1

AMH      unter 0,10

17 alpha OH Progesteron       0,9

Die Behandlung sieht noch folgendermaßen aus:

Substitution von Folsäure, B Vitaminen und Vitamin D

Abends 1 Hub Gynokadin und 1 Kapsel Utrogest 200mg

Das Gynokadin benutze ich seit knapp 10 Tagen (direkt ab dem Abend der Blutabnahme).

Das Utrogest erst seit vorgestern (Ergebnis der Blutuntersuchung war da).

Ist die HET so in Ordnung? Würde sich das auch positiv auf meine Depressionen auswirken?

Gestern war ich extrem müde, hatte Magenschmerzen und etwas Kopfweh sowie leichte Übelkeit. Auch habe ich untypischerweise 12 Stunden geschlafen (vvermutlichdurch das schlafanstoßende Progesteron).

Ist das Utrogest nicht zu hoch dosiert? Nach meiner Recherche kann man es oral oder vaginal nehmen. Was wäre denn besser? 200mg wären dann vaginal zu viel, oder? 

Lässt die Müdigkeit denn nach ein paarTagen nach und ab wann spüre ich positive Wirkungen? Ich habe irgendwo gelesen, dass es erstmal zu einer Verschlechterung kommen kann, weil das Östrogen durch das Progesteron gesteigert wird.

Das sind jetzt sehr viele Fragen...Aber mir wurden durch die Ignoranz der Ärzte die letzten 8 Monate zur Qual gemacht und meine Kinder mussten auf ihre Mama verzichten.

Ganz, ganz lieben Dank für Eure Hilfe.

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13.07.2020, 11:11 Uhr
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Hallo Sarahkey,

Was ist das für eine Antwort, solange man noch Eierstöcke hat kann man nicht in die Wechseljahre kommen? Demnach müssten die ja dann im Laufe der Jahre bei all den anderen Frauen, die nicht operiert wurden verdampfen!? Unfassbar. 

Nimmst du Antidepressiva, wenn ja, welche und seit wann? Deine HET dauert je nach Anwendung mindestens 3 Monate, bis sie richtig wirkt. Ich selbst bin durch die Hölle, so wie du. Mein Glück war meine neue Psychiaterin, die auch die gynokologische Seite betrachtet hat. Und ganz ehrlich, es wäre kein Wunder, wenn dieses Erlebnis  deine Psyche nicht mitangegriffen hätte. Das Eine bedingt das Andere. Es wäre anmaßend hier eine Diagnose oder sonstiges zu erstellen. Das was du machen musst ist, den richtigen Arzt zu finden und dir viel Zeit zu geben. Ich weiß es ist nicht einfach, aber ich mache diese Erfahrung immer noch und es bestätigt sich, mit der Zeit wird es immer besser. Ich wünsche dir alles Gute und halte durch!

Ganz liebe Grüße, Sandra

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13.07.2020, 11:23 Uhr
Antwort

Hallo Sandra!

Ganz lieben Dank, dass du mir Mut machst.

Ja, ich fand es auch unglaublich, dass alle Ärzte bisher die Hormone komplett außer Acht gelassen haben.

Dabei habe ich sogar schon nach der OP im Krankenhaus gefragt, ob es Auswirkungen auf die Wechseljahre haben könnte. Zumal meine Mutter recht früh in die WJ kam.

Erst als ich vor 3 Wochen die endokrinologische Gynäkologin aufgesucht habe, hat mir diese versichert, dass die Funktion der Eierst durch die OP beeinträchtigt wird.

Mein Progesteron ist ja ziemlich im Keller und deshalb hat sie sofort Utrogest verschrieben. Sie meint, dass es mir insbesondere hinsichtlich der Depressionen damit bald besser gehen sollte.

Ich nehme derzeit verschiedene AD ein: Morgens Cymbalta 60 mg, abends Quetiapin 25 mg und Mirtazapin 22,5 mg.

Jede Klinik hat eines dazu genommen.

Vielleicht hätte es das gar nicht gebraucht, wenn das Progesteron gleich ergänzt worden wäre zusammen mit dem Östrogen.

Ich bin sehr gespannt, wie das jetzt wirken wird und wie schnell.

Liebe Grüße

Sarahkey:-)

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20.07.2020, 11:59 Uhr
Antwort

Hallo Sarahkey,

herzlich willkommen hier. Da hast du ja echt eine schlimme Zeit hinter dir.

200mg oral ist eine gängige Dosis. Vaginal könnte es zu viel sein, aber viele Frauen vertragen das auch gut, teils sogar besser als oral. Man muss das probieren. Es würden aber bei einem Hub auch 100mg PG reichen.

Grundätzlich muss sich der Körper immer an die Hormone gewöhnen und das kann sich dann erstmal komisch anfühlen. Nicht zu sehr darauf achten wäre mein Rat. Es sei denn es treten massive Nebenwirkungen auf, aber das ist bei den Bioidentischen eher selten.

Durch die OP kann es zu einem Hormonabfall kommen, muss aber nicht. Das ist sehr verschieden aber deine Symptome sprechen dafür. Es kommt immer darauf an wieviel bei der OP an versorgenden Gefäßen beschädigt wurde. Selbst wenn die Eierstöcke erhalten bleiben, kann die Zufuhr beschädigt worden sein. Dumme Arzte.;)

Ich würde mir für die Behandlung einen endokrinologischen Gyn suchen. Die gibt es meinstens an Hormonzentrum. Musst du mal gucken, was bei dir so in der Nähe ist.

Wenn dein Vitamin D wirklich bei 10 liegt, die Maßangaben fehlen, hast du einen massiven Mangel. Das macht auch Depressionen. Gemessen wird in n/mol oder ng/ml. In beiden Fällen wäre aber 10 ein Mangel. Da würde ich auch etwas machen.

Grundsätzlich kann dir die HT helfen. Man muss aber mehrere Monate Geduld haben.

Alles Gute

Ringelblume

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20.07.2020, 12:08 Uhr
Antwort

Hallo Ringelblume!

Ganz lieben Dank für deine aufmunternden Worte!!!

Die Geduld bis die HET anfängt zu wirken, ist glaube ich bei mir das größte Problem.

Im Moment habe ich viel Gliederschmerzen und Herzrasen, dazu öfter einen roten Kopf und fühle mich total müde und erschöpft.

Es muss sich wohl alles einspielen. Grundsätzlich reagiere ich auf Medikamente sehr feinfühlig. Aber die endokrinologische Gynäkologin meinte, ich soll 200mg Utrogest nehmen, weil der Wert so weit unten sei 

Tja, die Ärzte sind so ein Kapitel... Selbst hier im Expertenrat wurde mir nicht zu einer HET geraten.

Ich finde es so unglaublich, dass man selbst suchen muss. Gerade, wenn es einem nicht gut geht...

Es tut sooooo gut, die Unterstützung von euch hier im Forum zu bekommen...

Danke! :IN LOVE:

Sarahkey

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