...doch zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich lese seit etwa 2 Jahren immer mal wieder stumm und als Gast hier mit und bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben, weil ich bis dahin an mir selbst verzweifelt bin - aber hier ganz schnell begriffen habe, dass ich mit all diesen Absonderlichkeiten keinesfalls allein bin! In so vielen Beiträgen habe ich mich wiedergefunden und ich möchte mich bei allen Foristinnen ganz herzlich bedanken für die vielen Tipps, all die hilfreichen Worte und Erfahrungsberichte!
Ich bin jetzt 52, meine Periode kommt nach wie vor regelmäßig, aber das ist auch alles, was funktioniert wie immer. Angefangen hat alles mit Herzrasen, hartem Herzschlagen und Panikattacken und ich habe in der Zeit quasi bei meinem Hausarzt in der Praxis gewohnt. Der kann glücklicherweise mit so etwas umgehen und ich fühle mich wirklich gut aufgehoben dort! Er hat mich vorsorglich zum Kardiologen geschickt, als das nicht besser wurde und der Befund war glücklicherweise: alles OK, Herz ist gesund. Puh! Die ganz schlimmen Panikattacken sind vorbei und ich kann auch besser damit umgehen. Trotzdem habe ich nach wie vor Probleme mit Herzklopfen/-rasen und den damit verbundenen Unruhezuständen. (Mein persönliches Beruhigungsritual daheim ist das Blutdruckmessen. Der ist unverwüstlich im Normalbereich.)
Ständig ist etwas anderes: Magenzwicken hier, plötzliche Unverträglichkeit dort. Muskelverspannungen (schlimmer als sonst), Rückenschmerzen, ich schlafe durch, bin aber morgens nicht erholt. Haarausfall. Stimmungsschwankungen (allerdings nicht nah am Wasser, sondern dauergerrrrreizt), kurzer Geduldsfaden. Nicht mehr belastbar. Ständig müde und antriebslos. Und immer, wenn mir ein Symptom so doll wird, dass ich zum Arzt gehe, heißt es: alles OK. Das einzige, was ich habe, ist Übergewicht. Sonst: nix.
Das ist ja schön, aber auch irgendwie unbefriedigend. Werde ich jetzt ein hysterisches altes Weib? Kann ich mich überhaupt auf meinen Körper verlassen, wenn alle Signale wirr durcheinander signalisieren?
Mein ehemaliger Frauenarzt sagte, "Sie sind noch längst nicht in den Wechseljahren, Sie haben ja noch Ihre Periode.". Meine jetzige Frauenärztin sagt, "Da müssen Sie durch, das ist halt so. Lassen Sie sich in der Apotheke was Pflanzliches geben.".
Und so hangele ich mich durch und es geht mal besser und mal schlechter. Aktuell geht es mir so schlecht, dass ich gar nichts mit mir anzufangen weiß (Herzklopfen bis hoch in den Hals, todmüde, super gereizt, Druck auf dem Brustbein, sobald ich etwas schneller gehe, Rückenschmerzen...). Schwitzattacken würden zu meinem Glück noch fehlen, aber die kommen jetzt im Sommer im Dachgeschoss auch ganz ohne WJ.
Ach so, und für die Statistik: ich bin geschieden, Single, kinderlos und voll berufstätig als Vorstandsassistentin, also im beuflichen Dauerstress (aber mit einem sehr netten Chef, also keine Schikanen oder so). Da ist auch nicht viel mit zur Ruhe kommen und in sich hereinhorchen...
Das waren jetzt viele Worte - aber ich wollte mich euch vorstellen, weil ihr mir schon so oft Mut gemacht habt. Ich denke, ich werde noch einiges schreiben und ich hoffe, dass vielleicht auch ich mal jemandem Mut machen kann, denn wir sitzen ja alle mehr oder weniger im gleichen Boot.
Ganz liebe Grüße
--lobster / Silvia