Angst, Angst und nochmals Angst

Liebes Bienchen!

Oje, da geht’s dir ja gar nicht gut zur Zeit, das tut mir sehr leid! Ich kann mich so gut in dich hineinversetzen! Du weißt ja, dass es mir vor zweieinhalb Jahren auch so ging, da dachte ich auch das hört nie wieder auf. Und heute geht es mir wieder so gut (na ja, bis auf die Sch...Corona-Quarantäne, aber mit der geht es mir noch besser als dir in deinem jetzigen Zustand!).

Ich kann dir nur sagen: Es wird wieder besser werden. Es bleibt nicht so, wie es jetzt ist! Ich würde dir auf jeden Fall den Schritt zum AD raten, sofern dir eines empfohlen wird. Ich persönlich habe sehr davon profitiert. Wenn man in einer derartigen Angstspirale ist, ist es sonst sehr schwer da wieder rauszukommen. Bestimmte AD‘s helfen ja gegen ein ganzes Spektrum von Beschwerden, meines hilft gegen Angst und Panikattacken, gegen Zwangsgedanken und Depressionen. Und vielleicht schützt es sogar vor Corona....das ist jetzt kein Scherz. Falls du in diesem Thread nicht alles mitgelesen hast, Honigbienchen hat mich darüber informiert, dass es Studien gibt in denen Forschungen über AD‘s mit dem Wirkstoff Fluvoxamin/Fluoxetin angestellt werden. Dieser Wirkstoff soll wissenschaftlich erwiesen die Vermehrung von Coronaviren verhindern. Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich weder bei unseren Freunden als auch bei meinem Mann mit Corona infiziert habe. Ich nehme zufälligerweise ein AD mit dem Wirkstoff Flufoxamin, das ist ein AD, das eher seltener verschrieben wird, warum weiß ich nicht. Du kannst das googeln unter Antidepressiva und Corona. 

Ein AD muss also nicht schlecht sein, ich weiß, viele haben Angst davor. Es ist wichtig, das passende AD für die jeweilige Person zu finden, da muss schon ein Facharzt ran der sich gut auskennt. Ich hatte vielleicht einfach Glück, dass bei mir auf Anhieb das richtige AD gefunden wurde und es so gut wirkt. Mir hat es jedenfalls ganz neue Lebensperspektiven eröffnet.

Das mit der Arbeit stelle ich mir auch ganz schlimm vor. Gerade in unserem Alter, wo man einfach nicht mehr so leistungsfähig ist wie in jungen Jahren und dann dazu noch die WJ-Beschwerden, dass man da noch Angst haben muss wegen der Arbeit ist schlimm. Gut dass du gerade krank geschrieben bist, aber auf Dauer ist das auch keine Lösung. Wie lange musst du eigentlich noch arbeiten gehen? Vie gibt’s ja irgendeine Möglichkeit zur Überbrückung bis zur Pension? Oder einfach mal krank schreiben lassen so lange es überhaupt geht (psychisch ist das sicher lange möglich), danach in die Arbeitslose als Überbrückung. Theoretisch hast du nur noch 3 Jahre oder? Wäre zumindest eine Möglichkeit, ist immer die Frage wie das ganze finanziell aussieht. 

Es ist aber auch gut möglich, dass du dich in einigen Monaten wieder viel besser fühlst und den Arbeitsalltag wieder gut bewältigen kannst. Geh einfach einen Schritt nach dem anderen. Fang jetzt mal die Therapie bei der neuen Therapeutin an, wenn man jemand zum Reden hat tut das alleine oft schon sehr gut. Und denk über das AD nach, wenn man in einem Loch steckt, aus dem man das Gefühl hat, nicht mehr herauszukommen, dann ist das auf jeden Fall eine Option.

LG

Toffifee

Liebe Toffifee,

Auch dir lieben Dank für deine tröstenden Worte obwohl du im Moment selber genug an der Backe hast bist du immer für andere hier da. 

Ich werde es auf alle Fälle wieder mit einem AD probieren und hoffen das sie das richtige hat und dieses Mal auch wirkt. 

Ich hatte ja jahrelang das Citalopram genommen und es hatte wunderbar geholfen leider war ich so dumm und hatte es ausgeschlichen. Es war ja auch viele Jahre gut gegangen bis zum Anfang der WJ wo es mir ja genau so schlecht ging wie jetzt. Aber da hatte das Citalopram nichtmehr geholfen. Warum auch immer ich weiß es einfach nicht.

Man ist eben immer dieser Sache so hilflos ausgeliefert das man immer wieder aufs neue glaubt jetzt wird es bestimmt so bleiben. Habe ja so wie du schon seit Kindertagen damit zu tun und habe dadurch oft Angst das mir jetzt niemand mehr helfen kann und es schon chronisch ist. Wenn man Schmerzen hat nimmt man eine Tablette und gut ist mit sowas quält man sich oft über Wochen oder gar Monate darum. Einfach nur furchtbar.

Deine Sache mit Corona verfolge ich auch und hatte mir schon Sorgen gemacht das du nicht auch wieder abrutschen tust. Du weißt man braucht da nicht viel und sitzt wieder in diesem Loch.

Danke dir nochmals 

LG Biene

Liebe Biene, 

Ich stecke auch seit einigen Monaten in diesem Dilemma fest. Mein Leben besteht zt ständig aus Angst. Ich kann mich teilweise gar nicht mehr entspannen und schlafe dann Nächte lang gar nicht oder sehr schlecht. Ich war auch schon 2 x in der Notaufnahme, weil ich mich gar nicht mehr beruhigen konnte. 

Ich war im letzten halben Jahr immer wieder krank geschrieben, weil mir alles zu viel war (vorallem, wenn ich mal wieder nicht geschlafen habe). Ich habe diese Auszeiten dringend gebraucht.

Ich habe mich auch entschlossen AD zu nehmen, weil ich keinen Ausweg mehr gesehen habe. Momentan geht es mir etwas besser und ich habe wieder etwas mehr Energie, habe aber in der Arbeit auch 20 Stunden reduziert.

Außerdem habe ich mit meiner Hausärztin gesprochen, dass ich eine stationäre Einweisung in eine psychosomatische Klinik möchte, da hat sie mir sofort zugestimmt und jetzt warte ich nur noch auf einen Platz. Ich habe mir vor Ort auch eine Therapeutin gesucht, in der Hoffnung, dass diese furchtbaren Ängste irgendwann wieder ein Ende haben. 

Ich kann dir also sagen, dass es mir ähnlich geht wie dir und ich auch Tage habe an denen ich so verzweifelt bin, dass ich nur noch heule. Mein Freund ist auch für mich da, aber ich möchte ihn nicht immer mit meinen Problemen belasten. Manchmal wünsche ich mir meine Energie und meine Kraft von früher zurück, aber dafür muss ich mir jetzt erstmal Hilfe holen und ein paar Sachen aufarbeiten. 

Ich hoffe, dass es dir bald wieder ein bisschen besser geht. 

Lg Anga