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Nervenkrankheit oder doch nur "Einbildung"?

Kategorie: Neurologie » Forum Nerven & Psyche & Neurologie

13.05.2015 | 21:42 Uhr

Hi,
ich bin neu hier im Forum und erzähle kurz etwas über mich und mein Problem. Ich bin 25 Jahre alt, männlich.
Ich habe seit einigen Wochen die verschiedensten Symptome.

Angefangen hat alles mit einem Kribbeln im linken Bein, welches plötzlich mitten am Tag anfing etwa eine Woche anhielt. Als das linke Bein aufhörte zu kribbeln, fing plötzlich das rechte Bein an. Dies habe ich nun seit ungefähr 5 Wochen und werde es nicht los. 
Anfangs blieb es bei dem Kribbeln und ich hatte einen Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, allerdings hatte und habe ich immer noch keine Schmerzen. Mir wurde Physiotherapie verschrieben, welche nur bedingt geholfen hat, nämlich während der Übungen. 
Aufeinmal kam eine Sehstörung auf dem rechten Auge dazu, welche auch vom Augenarzt festgestellt wurde, aber er hat mir gesagt, das ist zu minimal um zu sehen, ob der Sehnerv in mitleidenschaft gezogen wurde. Er sagte mir das mein rechtes Auge leicht nach rechts außen schielt, was aber für niemanden sichtbar ist, sondern den Fehler nur ich sehe. Sie bat mich aber einen Neurologen aufzusuchen. Darauf hin bin ich zu meiner Hausärtzin und habe ihr die Situation geschilder. Sie schickte mich zum MRT. Dort wurde mein Rücken überprüft, ohne Befund. Sie zog während des Gesprächs über mein MRT einen Neurologen hinzu, dem ich meine Symptome schilderte. Ich bat ihn ruhig offen mit mir zu sprechen, da ich sowieso schon einiges beunruhigendes im Internet gelesen habe. Er äußerte dann den Verdacht auf MS. Mit der Nachricht bin ich dann zu meiner Hausärztin und sie gab mir eine Patienteneinweisung und ich wurde 4 Wochen später stationär aufgenommen. 
Dort wurde ein MRT vom Kopf (hälfte ohne Kontrastmittel, die andere Hälfte mit Kontrastmittel) durchgeführt, ohne Befund, alles in Ordnung. Am nächsten Tag habe ich dann eine Lumbalpunktion bekommen, auch dort sagte mir der Neurologe, es gibt keine Anzeichen einer MS. Dann wurde noch ein großes Blutbild, ein EEG und ein VEP gemacht. Auch hier hieß es, alles in Ordnung. Auf meine Frage, was denn mit der Sehstörung sei, die ich zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 2 Wochen hatte, sagte er mir, sie habe den EEG nicht beeinträchtig und kann nicht nachgewiesen werden. Obwohl ich ihm sagte, dass meine Augenärztin die Sehstörung bestätigte, sagte er mir alles in Ordnung. Außerdem schilderte ich dem Arzt, dass ich in der rechten Wade wie eine Muskelverhärtung habe, sprich beim Laufen habe ich immer das Gefühl, dass die Wade gleich verkrampft, was sie aber nicht tut. Wenn ich "in" die Wade drücke, merke ich nichts, wenn ich die Wade aber vorher unter kontraktion bringe, merke ich dass ich leichte Schmerzen habe im vergleich zur linken Wade. 
Meine Hausärztin sagte mir dann, das doch alles gut sei, wenn nichts gefunden wurde, aber das ist für mich nicht zufriedenstellend, da ich die Symptome immer noch habe. Sie sind zwar besser, aber es kommen auch immer wieder neue hinzu oder es ändert sich was. 
Der Übersichtlichkeit halber hier nochmal eine Auflistung der Untersuchungen, Befunde und der Symptome

Symptome:'
- Kribbeln in der rechten Wade und Fuß
- Muskelverhärtung in der rechten Wade (mal besser mal schlechter, keine Einschränkung beim gehen oder laufen)
- Sehstörung auf dem rechten Auge (deutlich besser als vor 2 Wochen)
- Während der Sehstörung höllische Kopfschmerzen, teils nur auf einer Kopfseite, mittlerweile deutlich besser aber manchmal noch da.
- zucken der Muskeln an willkürlicher Stelle des Körpers
- zitternde Hände und Arme, hauptsächlich links. Dieses Symptom ist mal da und mal nicht. Taucht eher bei Ruhe auf
- das Gefühl, als wenn etwas im linken Oberarm eingeklemmt ist

Untersuchungen mit Befund:

- MRT vom Rücken: Alles in Ordung
- MRT vom Kopf mit Kontrastmittel: : Alles in Ordung
- Lumpalpunktion: : Alles in Ordung
- EEG: : Alles in Ordung
- Großes Blutbild: : Alles in Ordung
- VEP: : Alles in Ordung

Jetzt bin ich wieder zu Hause, aber mich plagt das Ganze unheimlich und für mich ist die Diagnose nicht zufriedenstellend. Alleine schon auf die Frage wo die Symptome herkommen, die Antwort "das kann ich Ihnen nicht sagen" zu bekommen, finde ich nicht zufriedenstellend. Mir ist schon klar, das man nicht die ganze Zeit daran denken sollte, aber die Symptome sind nunmal da und man macht sich so seine Gedanken. Als "klugen Tip" vom Arzt habe ich bekommen, dass ich mehr Sport machen sollte.

Gerade weil man soviel über MS, ALS und sonstiges ließt. Habt ihr einen Rat für mich? Was könnte es sein?

Gruß 

Kaktus89

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Bisherige Antworten
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13.05.2015, 21:47 Uhr
Antwort

Was ich vielleicht noch dazu schreiben sollte, ich habe nicht nur ein Kribbeln in der rechten Wade und Fuß, sondern auch ein Taubheitsgefühl. Das war auch von Anfang an da.

Community-Managerin
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16.05.2015, 12:34 Uhr
Antwort von Community-Managerin

Guten Morgen Kaktus89,

vielen Dank für Ihren Beitrag in unserem Nutzerforum.

Vielleicht stellen Sie ihre Frage auch noch einmal in unserem Expertenrat "Neurologie" ein. Unser Experte wird sich Ihrer Frage gerne annehmen und kann Ihnen vielleicht einen Ratschlag zur weiteren Abklärung geben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Viele Grüße

Victoria Martini

Lifeline - Community-Managerin

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21.05.2015, 11:04 Uhr
Antwort

Hallo,

 

ich habe hier dein Post gelesen. Geht es Dir besser? Haben Die Ärzte etwas rausgefunden.

Mir ging es ähnlich. Bin mit Kribbeln in Armen und Beinen ins Krankenhaus gekommen. Nacht MRT Kopf und Nackenbereich, Diabetestest, Blutuntersuchen usw. hat sich nichts ergeben. Das Kribbeln ist immer noch da und der Schlaf wird immer weniger.

 

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21.05.2015, 17:50 Uhr
Antwort

Hi,

mein Kribbeln im Bein ist besser geworden. Ich habe mir da niemand etwas gefunden hat und ich mir immer vorkam als würden die Ärzte mich für dumm verkaufen, einfach mal ein paar Vitamin-Tabletten geholt (Magnesium+Calcium und sogenannte Depot-Vitamine in welchen B12 enthalten ist).
Das hat das Ganze wesentlich besser gemacht. Aber ich habe immer noch die Sehstörung auf dem rechten Auge, ob wohl Laut Neurologe und Augenarzt immer noch kein erkennbarer Schaden vorhanden sei. Außerdem habe ich abends am ganzen Körper Muskelzucken was richtig nervig ist. Es ist nicht einfach so, dass mal eben kurz der Oberschenkel zuckt, sondern immer wieder an verschiedenen Stellen. Ich werde das einfach nicht los. Ich werde nächste Woche wenn die Befunde bei meinem Arzt sind, die alle ohne Befund sind, nochmal mit ihm sprechen und schauen wie wir weiter verfahren. Das kann ja nicht normal sein, dass mein rechtes Auge, wenn nach außen Gleites, wenn es in die Nähe schauen muss. Das ist tierisch nervig.

Gruß

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21.05.2015, 18:20 Uhr
Antwort

Hallo, morgen hol ich mir auch mal die Vitamin Tabletten Calcium und Magnesium. B12 Werte sind gut. Wo hast Du die Tabletten geholt Rossmann oder so oder Apotheke?? 

Es ist ein blödes Gefühl wenn keiner weiß was los ist. Und die Ärzte lächeln Dich nur an und sagen alle Werte okay. Ich kenne das.

Selber denkt man schon ob man total bekloppt ist und sich alles nur einbildet. Mein Neurologe sagt das kommt weil ich Stress habe und angespannt bin. Ich habe ihm gesagt das einzige was mich anspannt ist nicht zu wissen was ich habe. Ich habe sonst kein Stress.

Hast Du das Kribbeln auch manchmal im Kopf. Ich ja. 

Hast Du auch Schlafprobleme wegen dem Kribbeln?? Das nervt mich am meisten. Deswegen bin ich auch angespannt.

Gruß carrymaus

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21.05.2015, 22:43 Uhr
Antwort

Hi,
ich habe mir die Tabletten erstmal ganz normal von Rossmann gekauft um überhaupt zu sehen, ob sich im Ansatz etwas verändert. Manches ist besser geworden anderes blieb unverändert.

Am Kopf habe ich bisher noch kein Kribbeln gehabt und mein Nervenleiden bin ich auch durch Sport losgeworden. Allerdings kann ich das noch nicht richtig beurteilen, da ich zur Zeit noch einen heftigen Muskelkater habe. Es kann sein das der das Leiden auch nur übertönt. 

Schlafprobleme durch das Kribbeln nicht. Ich habe manchmal das ich mitten in der Nacht aufwache und völlig verschwitzt bin und dann wache ich alle paar Minuten auf. Das nervt tierisch. Aber das ist nicht immer. Manchmal schlafe ich auch durch und habe keine Probleme. 

Es ist alles eine riesen bunte Symptomatik die ich nicht richtig loswerde. Dabei stört mich die Sehstörung am meisten, da ich teilweise unheimlich Schmerzen im Auge bekomme und dadurch das das Bild nicht richtig im Gehirn zusammengesetzt wird, bekomme ich enorme Kopfschmerzen.
Aber kein Arzt kann mir helfen. Auch die Augenärztin meinte, das mein Sehnerv immer noch in Ordnung ist und sie auch keine Entzünding sehen kann.

Gruß Kaktus89

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14.06.2015, 19:25 Uhr
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 Hallo Kaktus89,

wäre das evtl. eine beginnende Polyneuropathie? Habe selbt Jahre gebraucht bis ich alle Ergebnisse zusammen hatte die auch nicht alle zufriedenstellend waren.

Bin dann nach Münster in die Uniklinik und habe dort Schlaflabor, Genetik und erweiterte neurologische Untersuchungen gemacht bekommen und zuletzt sagte der behandelnde Arzt, das es sich bei mir um eine jahrelange "Diagnoseverschleppung" gehandelt habe.

Würde da nochmal richtig nachhaken wenns nicht besser wird.

Gruß

H.Christ

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10.01.2022, 20:29 Uhr
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Hallo :-) 

 

Wie wurde es denn letztlich bei dir diagnostiziert und wie wird es behandelt?

 

Liebe Grüße

Debo

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10.01.2022, 20:30 Uhr
Kommentar

Hi Kaktus!

 

ich habe genau das gleiche wie du und niemand weiß, was da los ist.

Hast du mittlerweile Klarheit gefunden? 

Wäre eine große Hilfe bei der Suche einer Diagnose.

 

Liebe Grüße

Flamingo 

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