Hallo liebe Community,
ich weiß, dass zu dem oben genannten Thema schon einiges geschrieben wurde, will hier aber dennoch gerne mal über meinen Leidensdruck schreiben. Ich bin männlich, 24 Jahre, 1,97m auf 76 kg und Raucher mit der Absicht, bald aufzuhören.
Seit ca. 10 Jahren werde ich von einer AVNRT geplagt, die alle 2-3 Wochen einen Puls von über 250 triggert. Dachte schon ein paar mal, dass ich jetzt tot umfalle, so unangenehm ist das. Einmal musste ich vom Rettungswagen geholt werden, weils mich nach 2 Stunden aus den Schuhen gehauen hat. Nach 4 Monaten warten hatte ich nun vor genau einer Woche meine langersehnte Ablation in der Uniklinik Mainz, die endlich Besserung bringen sollte. Die Ärzte stellten die Diagnose "gewöhliche AVNRT", die auch während der Untersuchung sehr schnell auszulösen war. Laut den Ärzten verlief alles komplett reibungslos. Der Eingriff verspricht ja auch eine Langzeiterfolgsquote von 95-99%.
Gestern dann der Schockmoment: Ich hatte erneut das vertraute Herzrasen. Zwar nur kurz (etwa 20-30 Sekunden) aber ich konnte es genau zuordnen. Die AVNRT wurde bei mir in den meisten Fällen ausgelöst, wenn ich mich gebückt habe oder gehüpft bin. Habe seit langer Zeit eine Schonhaltung eingenommen, bei der ich solche Bewegungen versuche zu vermeiden. Gestern habe ich mich dann ohne den Bauch anzuspannen oder die Beine zu knicken, gebückt um etwas aufzuheben, und zack, es ging los. So, wie ich es schon immer kenne: kurze "Stromschlaggefühl" im Brustkorb (ich denke mal, das ist eine starke Extrasystole), dann Druck in Kopf und Hals schwere Atmung und schneller, spürbarer Puls. Kann das normal sein? Können das die oft erwähnten Extrasystolen nach einem solchem Eingriff sein?
Ich hatte vor der Ablation eine Riesenangst und bin vor Aufregung fast verrückt geworden, habe mich aber dennoch dazu entschieden, weil der Leidensdruck durch das Herzjagen noch größer war als die Angst vor dem Eingriff. Ich bin wirklich am Boden zerstört und kann mich im Moment noch nicht so richtig damit abfinden, dass ich anscheinend zu den 1-5% gehöre, bei denen es nicht klappt und das Ganze nochmal durchleben zu müssen.
Teilt hier jemand meine Erfahrung und kann dazu etwas sagen? Ich werde natürlich schnellstmöglich versuchen, den Arzt zu konaktieren, der den Eingriff vorgenommen hat. Hier erhoffe ich mir ein bisschen Trost, fühle mich ganz schön allein damit.
Liebe Grüße, Max