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Wechseljahre und Schilddrüsenunterfunktion

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

11.06.2009 | 12:35 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
habe das Gefühl, daß meine Hormone völlig durcheinander sind und ich in den Wechseljahren bin. Kämpfe mit starker Unruhe, Schlafstörungen, Schwindel, Konzentrationsstörungen,Aggressivität, starkes Frieren, nachts Schwitzen, nachlassende Libido,verstärkte Ängstlichkeit und Migräne , die ich nie hatte, so rum. Ich muß wegen meinem Hashimoto L-Thyroxin einnehmen. Letztes Jahr war meine Unruhe und Schlafstörungen so stark, daß ich keine Nacht mehr geschlafen hatte. Außerdem Stimmung am Boden. Bekam Doxepin zum Schlafen und zur Stimmungsaufhellung.Je höher Doxepin gegeben wurde ,um so stärker Unruhe und frieren . Muß dazusagen, ich reagiere auf Medikamente sehr extrem. Wo andere noch keine Reaktion verspüren, ist bei mir schon lange eine da. Hatte Symptome, wie bei einer Schilddrüsenüberfunktion aber trotzdem starkes Frieren. Bin damals mit L-Thyroxin runtergegangen um wieder Schlafen zu können und diese Unruhe und massive Ängstlichkeit loszuwerden. Mußte jetzt langssam wieder erhöhen, da ich immer mehr in die Unterfunktion kam und immer depressiver und antriebsloser wurde. Ich vermute, das bei mir Östrogenmangel oder Gestagenmangel sein könnte. Man denkt eigentlich,wenn Schilddrüse gut eingestellt ist,würde vieles wieder ins Gleichgewicht kommen. Bei mir genau das Gegenteil.Hatte gerade eine schlechte Erfahrung mit meiner Frauenärztin,die mich nur in diese Psychoschiene einstuft. Ich wäre nicht in den Wechseljahren. Werde jetzt wechseln. Habe zu der Frau kein Vertauen mehr. Glauben Sie, daß bei mir ein Progesteronmangel öder auch schon Östrogenmangel vorliegt. Letztes Jahr war mein Östradiol noch bei 47,9. Endokrinologe meinte, noch normal.Ich habe eigentlich alle Symptome, die man so in den Wechseljahren hat, aber keiner glaubt mir. Was soll ich noch tun? Was raten Sie mir? Würden Sie mir zu einer HET raten. Will endlich mal wieder ein normales Leben führen. Reagiere auch auf verschiedenes Essen ganz extrem. War früher nicht so. Liebe Grüße Doro

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06.07.2009, 08:27 Uhr
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Hallo Doro,
dann wünsche ich Ihnen alles Gute
Ihr
TomDoc

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03.08.2009, 04:30 Uhr
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Hallo Herr Dr. Dossler,es ist über drei Wochen her, das ich Ihnen geschrieben habe. Inzwischen wurde ein Hormonspiegel nach drei Wochen Pille ausschleichen gemacht. Sieht so aus.
FSH 8,5 Östradiol 17-beta 131 Progesteron 16 TSH 1,68
Frauenärztin meinte, es wäre OK,ich könnte Agnus castus nehmen, das würde noch etwas regulierend wirken.
Meine Frage nochmals an sie, dauert es länger als drei Wochen, bis die Hormone von der Pille aus dem Körper sind oder warum ist der Hormonspiegel jetzt gut und ich friere auch nicht mehr so. LG Doro

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03.08.2009, 09:15 Uhr
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Hallo Doro,
die Hormone einer Antibabypille lassen sich nur mit sehr speziellen Test überhaupt nachweisen. Auf jeden Fall stammt das Östradiol NICHT von der Pille, da uin der Pille ETHINYL-Östzradiol verwendet wird (Ausnahme: die neue Pille QLAIRA, die enthält als erste natürliches Östrogen; m.E. ein Riesenfortschritt.
Den Vorschlag, bei den Hormonwerten Mönchspfeffer einzunehmen, finde ich ganz prima.
Leider haben Sie mir ja nicht die sog. Normalwerte des Labors angegeben, sodass ich nichts Genaues zu den Ergebnissen sagen kann, sondern nur vermurte, dass die Werte recht gut sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.08.2009, 02:30 Uhr
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Hallo Herr Dr. Dossler,die Normalwerte des Labors wurden leider beim kopieren nicht richtig übertragen.
Ich hätte da noch eine andere Frage, dämpft Mönchspfeffer nicht eher die Libido und wird man da nicht antriebsloser. Wäre da nicht eher Cimicifuga angebracht um auch die Stimmung etwas anzuheben. Reguliert Mönchspfeffer nur das Progesteron oder auch das Östrogen mit. Gut ich werde das jetzt mal einige Wochen ausprobieren. Ich möchte noch mal Ihre Meinung dazu hören . LG Doro

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06.08.2009, 03:58 Uhr
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Hallo Doro,
das mit der Triebdämpfung unter Mönchspfeffer ist meines Erachtens nur ein Ammenmärchen: denn die Mönche haben sich das Keusche Lamm = Agnus-Castus = Mönchspfeffer getrocknet unter das Bett gelegt, um die lüsternen Geister auszutreiben.
Vielleicht war ja das Gegenteil der Fall und die haben sich daraus einen Schnaps gemacht und wurden dann erst richtig pfefferig und sind den Mägden nachgestiegen - wer weiß das schon.
Da das Prolaktinhormon in der Stillzeit die Libido dämpft und Mönchspfeffer den Prolaktinspiegel senkt, könnte tatsächlich das Gegenteil der Fall sein.
Andererseits ist die Libido auch in der Gelbkörperhormonphase des Zyklus bei vielen Frauen geringer (was physiologisch zu erklären wäre, da dann ja Sex keinen biologischen Sinn mehr macht, weil die fruchtbaren Tage in dieser Phase ja schon zurückliegen); also könnte eine Triebdämpfung durch Mönchspfeffer möglich sein. Gott-sei-Dank haben wir Menschen ja unsere Libido frei vom Zeugungsgeschehen gemacht (und haben normalerweise trotz der katholischen Kirche viel Spaß dabei).
Und vielleicht wirkt das Mittelchen ja auch bei Männern anders.
Ich weiß es wirklich nicht und werde das in meinem Alter, wo selbst die Erinnerungen schon anfangen zu verblassen, auch nicht an mir ausprobieren ;-)
In vielen pflanzlichen Mischpräparaten ist Mönchspfeffer neben der Traubensilberkerze gemeinsam enthalten.
Also - in diesem Fall geht wohl tatsächlich Probieren über Studieren!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
.... und wenn Sie mal schmunzeln möchten:

http://baetzler.de/humor/geschichte_des_sex.var

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06.08.2009, 04:27 Uhr
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Hallo Herr Dr. Dossler, danke für Ihre prompte Antwort. Ich hätte aber gerne noch gewusst, ob Mönchpfeffer sich nur auf das Progesteron bezieht oder ob es auch die Östrogene reguliert. Ich möchte , daß meine Stimmung wieder etwas besser wird. LG Dorothea

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06.08.2009, 05:27 Uhr
Antwort

Hallo Doro,
ich dachte, diese Frage hätte sich von selbst beantwortet.
Mönchspfeffer greift an der zentralen Steuerung an im Zwischenhirn-Hypophysenbereich, nicht direkt an den Eierstöcken. Die Östrogenbildung hängt von dieser zentralen Steuerung ab: in der Stillzeit (als Beispiel) ist auch der Östrogenspiegel niedrig infolge des erhöhten Prolaktins. Der Sinn ist in dieser Zeit ganz simpel: es soll in den ersten Monaten der Stillzeit möglichst nicht schon wieder ein befruchtungsfähiges Ei gebildet werden, worauf sich leider viele stillende Mütter immer noch verlassen (meine Mutter im übrigen ebenfalls und dem verdanke ich meine eher ungewollte Existenz).
Wenn Regelkreise geschlossen werden oder Hemmungen wegfallen, dann werden alle Elemente in diesem Kreis auch wieder in Bewegung gesetzt.
Ein natürliches Mittel gegen die Stimmungs-Achterbahn in den WJ ist die Afrikanische Schwarzbohne (Griffonia) - die enthält relativ viel 5-HTP und das tritt der miesen Laune ganz schön ins Hinterteil (es sollte nur der Serotoninspiegel vorher bestimmt werden!)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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07.09.2009, 10:01 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,
Melde mich nach fünf Wochen Agnus castus Einnahme. Warte seit über einer Woche schon auf meine Tage. Ich habe das Gefühl, jetzt ist alles durcheinander.
Kann es sein, daß mir daß Agnus Castus die Schilddrüsenwerte verändert.
LG Doro

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07.09.2009, 10:27 Uhr
Antwort

Hallo Doro,
da Mönchspfeffer über die Hypophyse die Hormonsteuerung durch eine Senkung der Prolaktinsekretion beeinflusst, und über diese Achse die Progesteronbildung anregt, wäre für mich auch eine Beeinflussung der Schilddrüse theoretisch denkbar. In der Literatur habe ich aber bisher keinen Hinweis dazu gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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