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Wechselbeschwerden/Hashimoto/Burnout

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

01.02.2010 | 04:17 Uhr

Sg. Hr.Dr.Dossler,
nun ich habe im Forum lange gelesen, aber für meine Kombination nicht so richtig Antworten gefunden - ich bin auch nicht sicher, ob ich bei mir in Abhängikeiten oder Einzelproblemen denken soll.

IST Situation:
1. Wechselbeschwerden = Hitzewallungen
diese machen mir zzt stark zu schaffen. Ich wache nachts ca. alle 1,5 std auf - schweißnaß. Tagsüber halten sich die Schübe in Grenzen (2-3 Std), allerdings bin ich echt geschlaucht, und mir fehlt die Engergie Dinge anzupacken. Diese Beschwerden traten vor ca. 1 Jahr das 1.mal auf...wenn ich keine Menstruation hatte. Im Juli wurde mir dann FEMSeven verschrieben (Ultraschall, Mamographie wurden gemacht). Die Hitzewellen verschwanden, aber mein Zyklus blieb auch aus. Und mein Körper befand sich fast permanent in einer Art Erregungszustand - war echt schlimm. Habe die Pflaster abgesetzt (Anfang Sept), danach normalisierte sich alles wieder bis Okt. Seither habe ich monatl. Schwankungen. Nun wurde mir Sequidot verschrieben, ich nehme es seit 1 Wo, die Hitzewellen lassen aber nicht nach (da muss ich vermutlich noch warten - oder?)

2. Im März09 hat massives BurnOut zugeschlagen (Angstdepression, Panikattaken,erhöhter Alkoholkonsum in Stresssituationen), im Mai 09 guten Arzt gefunden, Juni 10tg Spital, seit Mitte Aug. arbeite ich wieder, bin aber nach wie vor in thereapeutischer Behandlung, welche seit Jan 2010 von 2x/Mon auf 1x pro Monat umgestellt wurde (es geht mir in dieser Hinsicht echt gut). Medikation: nur mehr 1x Lyrica 75mg, bei definierten Bedarf:Trittico, Inderal, Modasonil (hatte allerdings seit 2 Mon keinen Bedarf).
Begleitende Theraphie: Entspannungs-Hypnose, Meditation, YOGA,

3. Seit 6 Jahren - Hashimoto (jährl.Kontrolle) = L-Thyroxin 125mg 1xtägl.

4. nach letzem Blutbefund:
- Leberwerte sind sehr gut
- Hormospiegel - Werte der Postmenopause
- Schilddrüse - TSH 0,32 (hier bin ich im Feb bei nächster Kontrolle)
- NEU: Vitam-B12 - zu nieder (172) = Empfehlung = 1xtägl. ProNerv

5. zusätzlich nehme ich seit 3 Jahren 1x Thrombo ASS (50mg) und 1xPantoloc 20mg (Reflux Problem)

Fragen:
a) wenn ich mir die Beschreibungen/Auswirkungen der Hormonpflaster ansehe, habe ich das Gefühl, das es kontraproduktiv zu meiner BurnOut Medikation (Lyrika) ist - oder?
b) Beeinflußt meine Schilddrüse meine Depressionsbehandlung ?
c) Wie wird sich ProNerv mit obigen vertragen? Oder gibt es einen bessere Möglichkeit meinen Vitamin B12 Spiegel wieder auf gleich zu bringen?
d) Hat Pantaloc etwas mit Vitamin B12 zu tun?
e)sollte man die Beschwerden gesamtheitlich sehen/behandeln, oder haben sie nichts miteinander zu tun - sie also individuell behandeln?

Ich entschuldige mich vorab für diese lange Beschreibung, aber ich weiss schon nicht mehr - wo ich mit wem, was richtig mache... damit ich wieder fit werde.

Mit besten Grüßen
Renate

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01.02.2010, 05:03 Uhr
Antwort

Hallo Renate,
Ihr Brief ist nicht einfach zu beantworten, ich will auch zunächst nur auf das für mich Wesentlichste Bezug nehmen:
Ihr TSH-Wert ist meines Erachtens sehr niedrig, was auf eine Überfunktion der Schilddrüse unter Thyroxin hinweisen könnte und einige, möglicherweise fast alle, Beschwerden mit erklären könnte. Wie sind die Werte von T3 und T4?
PANTALOC ist das Pendant zum deutschen PANTOZOL. Bei diesen sog Protonenpumpenhemmern ist es bekannt, dass es zu einer Minderung der Aufnahme von Vitamin-B-12 kommen kann, das dürfte die natürlichste Erklärzung für Ihren Vitamin-B-12 Mangel sein.
Falls ProNerv (ich kenne die genaue Zusammensetzung nicht) ein Vitamin-B-12-Präparat sein sollte, dann ist das genau richtig.
LYRICA ist (soviel ich weiß) ein Medikament gegen starke Nervenschmerzen. Ich habe keine eigenen Erfahrungen mit diesem Präparat, von dem sehr ausgeprägte Nebenwirkungen ausgehen können.
Was soll denn die Ursache dieser Schmerzzustände sein?
Und seit wann genau nehmen Sie dieses Präparat denn ein?
Offensichtlich haben Sie ja noch Ihre Gebärmutter (denn Ihnen wurde jetzt SEQUIDOT verordnet).
FEM7 ist ein Monopflaster, das ausschließlich Östrogene enthält (bei vorhandener Gebärmutter ist diese Verordnung fehlerhaft, es hätte das FEM7 Combi oder das FEM7 Conti verordnet werden müssen).
Diese Östrogenmonotherapie verursacht eine Östrogendominanz mit Beschwerden, wie von Ihnen angegeben.
So, dass ist zunächst mal alles, was ich zu sagen habe.
ES gibt m.E. eine Menge weiteren Klärungsbedarf!
Vor allem darf m.E. der TSH-Wert nicht als einziges Kriterium für die Beurteilung Ihrer Schilddrüsentherapie unter Berücksichtigung Ihrer massiven Beschwerden hinhalten!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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02.02.2010, 12:43 Uhr
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Herzlichen Dank für die rasche Reaktion.

Ich versuche- Ihre Fragen zu beantworten:

a) Schilddrüse.......hier bin ich in Behandlung = 1x pro Jahr
Werte Feb 2009 (Szintigraphie, Sonographie):
T3 = 5,3
T4 = 20,3
TSHo basal = 1,4
ich hatte vor bis vor 2 Jahren auch kleine Knötchen, welche jetzt jedoch wieder verschwunden sind.
Blutbild April 2009 --> TSH 0,16
Blutbild Mai 2009 --> TSH 1,5 (Thyroxin 7,4; Trijodthyronin 111)
Blutbild Jan 2010 --> TSH 0,32

b) Pantoloc: wenn ich Sie richtig verstehe, könnte ein Absetzten von Pantoloc helfen den Vitamin B12 Haushalt wieder in Ordnung bringen, und ich würde mir PRONERV ersparen.....
Aber was nehme ich dann gegen mein Sodbrennen/Gastritis welches ja auch damit behoben wurde ..?

c) LYRICA --> nehme ich seit Jun 2009 (break down/burn out diagnose - ua: generalisierte Angst Störung)

d) ja Gebärmutter ist noch vorhanden
Entschuldigung, ich habe darauf nicht so geachtet - aber JA natürlich, es war FEM7 Combi ...... aber da hätte ich ja meinen Zyklus wieder bekommen sollen....war aber nicht der Fall.....und hatte offenbar bereits erwähnte Zustände, und einen geschwollenen Bauch, die Brüste taten weh etc...

Warum ich so verzweifelt bin:
ich stehe diese Schwitzschübe nicht mehr lange durch - wenn ich nachts nicht schlafen kann (geht nun seit 1,5 monaten). Ich habe bereits wieder Konzentrationsprobleme, Lernprobleme, bin in Meetings verzweifelt, da ich befürchte die anderen riechen das, und bin daher sehr oft unaustehlich.
Andererseits, bin ich wirklich froh, dass mein Gesamtzustand (Herzrasen, Ruhepuls von 190, Beklemmungen, Anggstzustände, Schlaflosigkeit,......sind Vergangenheit) wieder soweit gut ist, dass ich wieder arbeiten kann, Lebensfreude habe, kreativ bin, Sport aussüben kann, und dem Umfeld ein kompetenter Gesprächspartner bin.

Wenn ich nun für Hormone, Schilddrüse, und Vitamin B12 Mangel - Medikamente einnehmen muss, sollte dies nicht kontraproduktiv sein - denn irgendwie scheint da einiges zusammen zu spielen.
Ich weiss halt nicht so recht welchen Kompromis ich hier schließen muss/kann, bzw. worauf ich in diesen Kombinationen achten sollte.
Also z.b.: Sollte bei der Schilddrüsen Medikations Einstellung auf obiges Rücksicht genommen werden? Dann müßte ich im Isotopeninstitut darüber sprechen?

Was meinten Sie mit eine Menge weiteren Klärungsbedarf ?

Herzlichen Dank vorab
Renate

PS: ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich rauche (1,5pkt --> Tendenz leider wieder steigend), Alkohol nicht mehr regelmäßig --> also eher wenig trinke, und wieder alles esse.
Ich habe von Jun - Okt 12 KG abgenommen, hat nicht geschadet (166/60kg) , aber jetzt einen enormen Heißhunger auf Süßigkeiten habe - dies ist für mich ungewöhnlich, da mir bisher vor Süßigkeiten gegraut hat.

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02.02.2010, 21:35 Uhr
Antwort

Hall Renate,
Sie haben zu den Schilddrüsenwerten T3 und T4 leider die Normalwerte und Maßeinheiten des Labors nicht mitkopiert (es gibt verschiedene Messmethoden und labortypische Einheitswerte): außerdem wüßte ich gerne, ob Schilddrüsen-Autoantikörper festgestellt wurden.
PANTOZOL abzusetzen könnte nur der Hausarzt entscheiden. Ich weiß nicht, warum Sie das auch fragen, da der möglicherweise durch den Protonenpumpenhemmer verursachte Vitamin-B12-Mangel so seine Erklärung finden würde und auch richtig behandelt wird.
Habe ich gesagt, dass Sie das Präparat absetzen sollen?
Klärungsbedarf gibt es meines Erachtens wegen der Schilddrüse; aber da ich kein Schilddrüsenspezialist bin, könnten Sie diese Fragen doch an unseren Lifeline-Spezialisten Prof. Bohnet stellen, der als Endokrinologe gerade diese Fragen kompetenter als ich beantworten kann.
- siehe Link -
Die stark schwankenden TSH-Werte und der nur einmal gemessene, aber erhöhte T4-Wert sind nach meiner bescheidenen Meinung ein Zeichen, dass Sie mit dem Thyroxin falsch eingestellt sind und sich zumindest zeitweise in einer medikamentös bedingten Schilddrüsenüberfunktion befinden. Die Meinung von Prof.Bohnet zu dieser Sitiuation würde mich dann interessieren.
Die HT sollte m.E. erst nach genauer Abklärung Ihrer Schilddrüsenbehandlung erörtert werden: ein Wechsel auf eine transddermale Östrogenbehandlung und ein natürliches Progesteron sollte m.E. in Erwägung gezogen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

1) http://www.hormontherapie-wechseljahre.de/hormontherapie/forum/actionViewIntro.html?board=131&intro=2

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