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Starke Blutungen aufgrund Blutverdünnung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

02.10.2021 | 10:16 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne,

ich bin 54 Jahre alt, habe noch immer regelmäßig meine Periode, allerdings inzwischen alle 3 Wochen. Aufgrund einer Lungenembolie im Mai nehme ich seitdem Xarelto 20 MG. Eine Ursache für die Embolie wurde nach zahlreichen Untersuchungen nicht gefunden. Ich bin ansonsten organisch gesund und nehme auch keine anderen Medikamente, auch keine Hormone.

Zu meiner Frage: Durch Xarelto sind meine Blutungen sehr stark geworden, die ersten nach der Embolie waren ein Tsunami! Das kostet mich Kraft. Nehme allerdings seit einigen Wochen Eisen

Ich schlafe während der Periode sehr schlecht, ich habe Muskelschmerzen und Kopfschmerzen. Der Weg in eine Hormontherapie ist mir ja jetzt versperrt, die hatte ich vor der Embolie nämlich erwogen. Was kann ich denn jetzt tun, um Linderung zu bekommen? Was würden Sie empfehlen? An einer OP bin ich aktuell nicht interessiert (Verödung, Uterusentfernung).

Lebensqualität ist das, was ich mir wünsche!

Herzliche Grüße,

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Expertin-Grüne
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02.10.2021, 12:54 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

besprechen Sie das mal mit Ihrem Internisten und dem Frauenarzt, ob nicht solange Sie Xarelto nehmen, eine Hormontherapie möglich wäre, um diese starken Blutungen zu verhindern. Alternative eine Hormonspirale (enthält nur Gestagene).

viele Grüße
Dr. Grüne

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02.10.2021, 13:27 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihren Rat. Mein Frauenarzt sagt, dass eine Hormontherapie ausgeschlossen ist, auch unter Xarelto. Denn das Thrombose Risiko sei zwar deutlich reduziert, aber nicht bei Null. Ich hatte auch nach Progesteron gefragt, aber da wurde auch nur abgewunken. Meine Hausärztin sieht das genau so. Offenbar gibt es da unterschiedliche Auffassungen? 

Herzliche Grüße!

Expertin-Grüne
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03.10.2021, 09:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

solange Gerinnungshemmer eingenommen werden, ist das Pillenrisiko eigentlich ausgeglichen.
Mit den starken Blutungen und den damit verbundenen Beschwerden kann man Sie auch schlecht "im Stich" lassen.
Alternativ zu einer Hormontherpie könnte man Gebärmutter und Eierstöcke entfernen, was in Anbetracht der nahenden Menopause und des wiederum damit verbundenen Risikos auch nicht der Königsweg wäre.

Lesen Sie mal hier, was die Deutsche Gesellschaft für Angiologie bzw. das Aktiosbündnis Thrombose dazu schreibt:

https://www.risiko-thrombose.de/hormone.html

viele Grüße
Dr. Grüne

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04.10.2021, 17:36 Uhr
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Liebe Frau Dr.Grüne,

vielen Dank für Ihre Einschätzung und den angiologischen Artikel. Das ist sehr interessant, damit werde ich nochmal zu meinem Frauenarzt gehen. Von einer Total OP halte ich auch nichts. Ich hoffe ja sehr auf eine baldige Menopause, aber wenn ich Pech habe, zieht sich das noch hin. 

Herzliche Grüße

Expertin-Grüne
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04.10.2021, 17:45 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

ja, die Menopause würde das Problem beenden. Hoffentlich müssen Sie nicht mehr zu lange darauf warten. Mit 54 Jahren sollte ein Ende ich Sicht sein.
Sofern man sich jetzt doch für die Pille entscheiden würde, müsste sie unbedingt abgesetzt werden, bevor die Behandlung mit dem Gerinnungshemmer irgendwann beendet wird.

viele Grüße
Dr. Grüne

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12.10.2021, 10:27 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

darf ich Sie noch etwas anderes fragen? Ich hatte aufgrund der starken Blutungen einen sehr starken Eisenmangel und habe mehrere Wochen FerroSanol Kapseln eingenommen. Inzwischen sind meine Eisenwerte wieder sehr gut. Je länger ich diese Kapseln jedoch nehme, desto schlechter vertrage ich sie. Mir wird nach der Einnahme übel, ich bekomme Durchfall etc.. Meinen Sie, ich kann die Einnahme mal unterbrechen aufgrund der jetzt sehr guten Werte?

Herzliche Grüße!

Expertin-Grüne
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15.10.2021, 11:06 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

wenn sich die Eisenwerte erholt haben, besteht kein Grund die Substitution fortzusetzen. Die von Ihnen beschriebenen Nebenwirkungen treten häufig auf und sind unangenehm.
Versuchen Sie sich eisenhaltig zu ernähren und lassen Sie die Werte von Zeit zu Zeit überprüfen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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