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Schmierblutungen unter Gynokadin und Progesteron

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

01.02.2020 | 11:58 Uhr

Ich nehme seit 2 Wochen abends 200 mg Famenita und 1/2 Hub Gynokadin. Habe jetzt auf 1 Hub erhöht, um zu sehen, wie es mir damit geht. Leider haben jetzt Schmierblutungen eingesetzt. Kann das am Erhöhen des Östrogens liegen? Muss ich jetzt wieder niedriger dosieren? Kann ich diese Schmierblutung ignorieren oder muss ich nun zu meiner Frauenärztin? Ich bin sehr verunsichert, wie ich jetzt weiter verfahren soll. Vielen Dank schon mal im voraus

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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29.07.2020, 10:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kiara,

es gibt immer wieder Diskussionen zu diesem Thema - die Hormonspirale erhöht jedoch nach derzeitiger Kenntnis das Brustkrebsrisiko nicht, da sie östrogenfrei ist. Sie enthält nur eine minimal Gestagenmenge, die sich überwiegend lokal auswirkt.
Sie brauchen sich keine Sorgen um mögliche Nachwirkungen zu machen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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12.08.2020, 09:00 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

ich hätte da noch eine Frage zur Mammographie bzw. zur Brustdichte. Da ich keine weiteren Risikofaktoren für Brustkrebs nach meiner Kenntnis habe, habe ich mich seinerzeit gegen die Mammographie entschieden, u. a. wegen der hohen Fehldiagnosen. Da ich aber jetzt die Hormonersatztherapie durchführe, werde ich wohl doch gehen. Den Risikofaktor, den ich nicht kenne, ist meine Brustdichte, die man wohl nur in der Mammographie sehen kann. Sie wird aber wohl nicht festgestellt und auch den Frauen nicht mitgeteilt. Ich bin da jetzt verunsichert. Ich habe gelesen, dass schlanke Frauen, Frauen die lange gestillt haben und viel Sport treiben eine höhere Brustdichte haben. Ich bin 1,70 m groß u. wiege 60 kg, ich treibe täglich Sport, habe 2 Kinder bekommen und jeweils lange gestillt. Andererseits sind wohl übergewichtige Frauen.  Ist eine hohe Brustdichte ein Kontraindikator für die HET. Wie ist das bei anderen Frauen, die eine HET beginnen. Ich gehe davon aus, dass viele ihre Brustdichte nicht kennen, oder? Vielleicht mache ich mich zu sehr "verrückt". Aber ich will mir nachher nicht vorwerfen müssen, mich nicht informiert zu haben. Vorab vielen Dank

Expertin-Grüne
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12.08.2020, 20:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kiara,

 wie alt sind Sie denn?
Das Mammographie-Screening wird für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren empfohlen. Damit möchte man in einem Alter, in dem die Häufigkeit ansteigt die Chance der frühzeitigen Erkennung von Befunde steigern, die noch nicht tastbar sind, um die Heilungschancen zu verbessern.
Es gibt verschiedene Faktoren, die das persönliche Brustkrebsrisiko beeinflussen. Die von Ihnen genannten gehören dazu. Das Alter ist dabei besonders wichtig.

viele Grüße
Dr. Grüne

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12.08.2020, 21:00 Uhr
Antwort

Hallo,

ich bin 52. Welche von meinen genannten Risikofaktoren meinen Sie? Dass ich Sport mache und dadurch meine Brustdichte erhöhe? Oder das ich gestillt habe? Oder das schlankere Frauen eine höhere Brustdichte haben? Oder meinten Sie die Brustdichte an sich? Ich dachte eigentlich immer, übergewichtige Frauen hätten ein erhöhtes Risiko. Genetisch bin ich nicht vorbelastet. Ob ich eine erhöhte Brustdichte habe, weiss ich nicht.

Expertin-Grüne
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12.08.2020, 21:56 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kiara,

das Risiko ist abhängig von körperlicher Betätigung, von der Ernährung, Gewicht, Schwangerschaften und Stilldauer - in Ihrem Fall alles günstig. Dazu kommen das Alter, die Dauer einer Hormontherapie, Genussmittelkonsum und natürlich die genetische Veranlagung.

viele Grüße
Dr. Grüne

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03.10.2020, 17:44 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

ich bräuchte nochmals Ihren Rat. Ich nehme 2 Hub Gynokadin und 200 mg Famenita oral. Meine letzte natürliche Regel war im Dezember 2019. Im Januar habe ich dann mit der HET begonnen, anfänglich 1 Hub Gel, habe jetzt auf Anraten meiner Gynäkologin seit ca. 4 Wochen auf 2 Hub erhöht. Da immer wieder Schmierblutungen aufgetreten sind, habe ich es dann zyklisch genommen, also nach 12 Tagen das Progesteron abgesetzt. Irgendwie hat das auch nicht funktioniert, da sich schon nach 6 Tagen Einnahme Schmierblutungen eingestellt haben, aber immer nur schwach. Im Juli war dann Schluss mit den Schmierblutungen, so dass ich zur durchgehenden Einnahme übergegangen bin. Am Montag war ich zum Kontrolltermin bei meiner Gynäkologin, es war alles in Ordnung. Gebärmutterschleimhaut schön flach, alles gut. Sie meinte, Blutungen dürften nicht mehr auftreten, das wären nur anfängliche Schwierigkeiten. Kann ich jetzt alles einfach weiter durchgehend nehmen? Ein weiterer Besuch bei meiner Gynäkologin macht wohl nach nicht mal einer Woche keinen Sinn.

Ich muss noch dazusagen, dass ich schon unter der Hormonspirale nie blutungsfrei war. Habe meine Regel immer regelmäßig, wenn auch nur schwach, bekommen. Ich denke, dass ich wohl ab und an noch meine Regel bekomme und auch hier das Progesteron zu schwach ist, um die Blutung ganz zu unterdrücken. Könnte ich da richtig liegen?

Ich entschuldige mich schon jetzt für den langen Text, aber ich wußte nicht, wie ich es sonst erklären soll.

Vielen Dank im voraus.

Expertin-Grüne
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05.10.2020, 13:15 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kiara,

vermutlich würde es Ihnen - zumindest vorübergehend - mit einer fixen Hormonkombination in Drageeform besser gehen.
Damit lassen sich die Blutungen besser steuern.
Später kann man zum Gel + Progesteron zurückkehren.
Besprechen Sie das mal mit Ihre Arzt.

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.10.2020, 14:06 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe heute Morgen nochmals kurz mit meiner Gynäkologin gesprochen und sie sagte, ich sollte das Progesteron auf 300 mg erhöhen. Ich würde dann 2 Hub Gel und 300 mg Progesteron nehmen. Ich weiß nicht, ob ich das machen soll. Ist das nicht ein bißchen viel? Mir geht es super mit dem Gel und dem Progesteron, wenn da nur nicht die Blutungen wären.

Was meinen Sie? Soll ich das versuchen, bevor ich meine Gynäkologin um ein Kombipräparat bitte? Sie sagt, Blutungen ignorieren und weitermachen.

Ich bedanke micht schon jetzt für Ihre Antwort und kompetente Unterstützung.

Ich bin so froh, dass ich hier nachfragen kann und eine zweite Meinung höre.

Liebe Grüße

Expertin-Grüne
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06.10.2020, 07:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kiara,

doch, das können Sie machen und es ist auch nicht zu viel. Problem ist, dass Progesteron als natürliches Gelbkörperhormon einen weniger starken Effekt auf die Gebärmutterschleimhaut hat, als andere Gestagene. Wenn das jetzt nicht ausreichend gegen die Blutungen hilft, wäre eine Umstellung, zumindest vorübergehend eine mögliche Lösung.

viele Grüße
Dr. Grüne

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20.11.2020, 12:04 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

ich muss mich heute nochmals an Sie wenden. Ich nehme momentan 200 mg Progesteron und 2 Hub Gynokadin. Das Progesteron habe ich wieder auf 200 mg runtergesetzt, da 300 mg eine leichte Blutung auch nicht unterdrücken konnte. Jetzt habe ich Brustschmerzen bekommen. Meine Brust ist auch größer geworden, ich habe das Gefühl ich habe eine Körbchengröße mehr. Die Brust ist sehr berührungsempfindlich. Seit 5 Tagen habe ich das Gynokadin jetzt ganz weggelassen und nehme nur noch Progesteron. Meine Brustschmerzen sind aber immer noch da. Sollte ich jetzt besser erst mal mit der HET aussetzen oder weiter nur das Progesteron nehmen und warten, ob die Brustschmerzen nachlassen? Kann das so lange dauern? Im übrigen war ich Anfang November zur Mammographie, da war alles in Ordnung. Ich wollte den bioidentischen Hormonen nochmals eine Chance geben, bevor ich mit meiner Gynäkologin über ein Kombi-Präparat spreche. Ich denke 2 Hub Gynokadin sind zu viel für mich, obwohl ich mich mit der Dosierung total wohlgefühlt habe. Ich habe wohl noch eine gewisse Eigenproduktion von Östrogen?

Vielen Dank im voraus

Expertin-Grüne
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20.11.2020, 21:42 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kiara,

es ist sicherlich sinnvoll, das Östrogen aufgrund der Brustbeschwerden zu reduzieren, ganz weglassen sollten Sie es vielleicht nicht, damit es nicht wieder zu Hormonmangelbeschwerden kommt. Besprechen Sie das aber am besten mir Ihrer Ärztin vor Ort.

viele Grüße
Dr. Grüne

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