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Muskelverspannung und Gliederschmerzen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

08.02.2008 | 09:48 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
seit einiger Zeit habe ich immerwieder starke Gliederschmerzen und ständig Muskelverspannungen. Ein Rheumatest war negativ, aber die Schmerzen sind da. Ích gehe regelmäßig zur Massage und der Therapeut will mir jetzt 6 x Magnesium Verla spritzen, damit endlich eine Besserung eintritt. Was halten Sie davon?
Liebe Grüße Kimba

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25.09.2008, 04:52 Uhr
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Hallo TomDoc,
endlich habe ich einen Arzt gefunden, der meine Beschwerden ernst genommen hat. Seit 1 Woche nehme ich Estradot 100 Pflaster und fühle mich schon richtig wohl, nach 1 Jahr Quälerei. Hoffentlich hält das etwas an. Was halten Sie davon, bitte sagen Sie mir Ihre Meinung zu diesem Medikament. Danke im voraus und liebe Grüße, Kimba

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25.09.2008, 05:05 Uhr
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Hallo Kimba,
Sie haben mir immer noch nicht verraten, ob bei der Total-OP tatsächlich auch beide Eierstöcke entfernt wurden?
Ansonsten ist dieses Pflaster wirklich sehr gut.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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25.09.2008, 06:05 Uhr
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Ja, beide Eierstöcke und ich hatte vorher keine WJ-Beschwerden.
Grüße Kimba

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25.09.2008, 06:38 Uhr
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Hallo Kimba,
dann ist die Therapie zwar zunächst o.K., aber es wäre meines Erachtens doch besser, zusätzlich Progesteron dazu zugeben.
Ich weiß, dass die meisten Gynäkologen bei einer Total-OP auf das Gestagen immer noch verzichten, obwohl die Wissenschaft dies heute anders sieht.
Es gibt ein Östrogenpflaster mit Gelbkörperhormonzusatz, allerdings nicht so hoch dosiert, wie das, das Sie jetzt nehmen. Im Anschluß an die Initialzündung mit dem höher dosierten (sehr guten!) ESTRADOT-100-Pflaster könnte man ein Kombipflaster weitergeben; denn Gelbkörperhormone wirken besonders auf den Schlaf und die Gelenke.
Ihr
TomDoc

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26.09.2008, 02:27 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße, Kimba

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10.11.2009, 12:25 Uhr
Antwort

Guten Tag Herr Doktor,
nach langer Zeit schreibe ich Ihnen einmal wieder.
Zur Zeit nehme ich das Esdradot 75 Pflaster. Leider hält mein FA nichts von Progesteron für meine Person. Somit habe ich mir die PG-Creme in Holland bestellt und creme seit 9 Monaten zusätzlich zum Pflaster.
Meine extremen Muskel- und Gelenkschmerzen sind so gut wie weg, außerdem hat sich die Creme possitiv auf meine Schlafschwierigkeiten ausgewirkt, ich kann nachts durchschlafen oder gleich wieder einschlafen. Zudem hat sich mein Alllgemeinzustand wesentlich verbessert, ich fühle mich wieder gut und kann den Frauen diese Progesteroncrem nur empfehlen.
LG, Kimba

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10.11.2009, 12:56 Uhr
Antwort

Hallo Kimba,
das finde ich richtig prima, dass Sie sich nochmal melden!
Und vor allem finde ich es super, dass Sie sich wieder gut fühlen.
Ein Frauenarzt, der nichts von natürlichem Progesteron hält ist ein Ignorant!
Sorry, aber ich kann dazu nicht mehr und nicht weniger sagen!
Haben Sie denn Ihrem FA berichtet, wie es Ihnen jetzt geht unter der Creme?
Das zumindest sollte er sich anhören!
Und hier kopiere ich Ihnen einen ganz aktuellen Artikel zum Thema natürliches Progesteron. Den können Sie sich ausdrucken und Ihrem FA zum Lesen geben, mal sehen, ob er dann etwas von natürlichem Progesteron hält!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
***
Wechseljahre.
Natürliches Progesteron eindeutig vorteilhafter als synthetische Gestagene

Natürliches Progesteron erhöht im Gegensatz zu synthetischen Gestagenen bei einer kombinierten Hormontherapie nicht das Brustkrebsrisiko. Dieses Ergebnis einer siebenjährigen Studie mit fast 70.000 Frauen ist nach Überzeugung von Professor Armin Heufelder, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für präventive Medizin in München, eine der wichtigsten Neuigkeiten vom Weltkongress der Internationalen Menopause-Gesellschaft in Buenos Aires.
Natürliches mikronisiertes Progesteron bewirkte auch bei längerfristiger Anwendung als einziges Gestagen kein gesteigertes Brustkrebsrisiko, wie die Leiterin der so genannten
E3N*-Kohortenstudie, Frau Professor Francoise Clavel-Chapelon, ausführte. Damit erhärten sich die Daten aus einer fünfjährigen Beobachtungszeit, die im renommierten International Journal of Cancer bereits im Frühjahr publiziert wurden. Die Untersuchung des französischen Nationalen Gesundheitsinsitutes umfasst 69.647 Frauen,die im Mittel 52,8 Jahre alt waren, als sie in die Studie aufgenommenwurden. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 5,8 Jahren und einer Hormoneinnahme über 2,8 Jahre wurden 948 Fälle von Brustkrebs diagnostiziert. Das relative Risiko (RR) für Brustkrebs stieg unter der Hormontherapie generell auf 1,2, bei alleiniger Östrogengabe auf1,1. Dabei spielt die Art des Gestagens eine wichtige Rolle: Das
Risiko war am höchsten bei der Kombination mit synthetischenGestagenen (RR 1,4). Für transdermal applizierte Östrogene inVerbindung mit natürlichem Progesteron dagegen lag das Brustkrebsrisiko nicht höher als das von Frauen, die keine Hormonezuführten (RR 0,9).

Vorteil für Progesteron verfestigt sich.

Dieser Unterschied zwischen synthetischen Gestagenen und natürlichem Progesteron verstärkte sich in den folgenden zwei Untersuchungsjahren: Das relative Risiko nahm bei einer kombiniertenTherapie mit synthetischen Gestagenen noch weiter zu (RR 1,8). Im Gegensatz dazu blieb das Brustkrebsrisiko bei den Frauen unbeeinflusst, die transdermale Östrogene (Gel, Pflaster) inVerbindung mit mikronisiertem Progesteron (wie in Utrogest®) verwendeten (RR 1,0) - dies spricht für eine höhere Sicherheit bei dieser Therapieform, erklärt Heufelder.
Bei einer Therapie mit Östrogenen allein zeigte sich ein Anstieg des Brustkrebsrisikos nach einer Behandlungsdauer von über sechs Jahren (RR 1,4). Grundlage für die Auswertung bilden 1.896 Mammakarzinome in der Kontroll- und Hormontherapiegruppe bei einer durchschnittlichen Hormonbehandlung über 5,5 Jahre.
Diese fortlaufende Kohortenstudie ist Teil einer pan-europäischen Studie zur prospektiven Untersuchung von Krebs und Ernährung (EPIC, European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Die Untersuchung ist komplett unabhängig von Pharmaunternehmen, sowohl bei der Anlage als auch bei der Durchführung und Auswertung, betonte die Leiterin der französischen Studiengruppe.
Transdermales Estrogen erhöht auch in Risikogruppen nicht das
Thromboserisiko.
Sicherheitsaspekte spielen auch bei den Östrogenen eine Rolle: Wiedie große amerikanische Studie zur Frauengesundheit (WHI**) bestätigthat, steigt unter der Einnahme von Tabletten (orale Applikation) das Risiko für venöse Thromboembolien; besonders gefährdet sind Frauen mit Gerinnungsstörungen und mit Übergewicht. Dies ist nicht der Fall,wenn Östrogene über die Haut (transdermale Applikation) zugeführt werden, beispielsweise in Form eines Gels.
Die größte Untersuchung in diesem Zusammenhang - 155 aufeinander folgende Thrombosefälle - zeigt für orale Östrogene eine Zunahme des Thromboserisikos auf mehr als das Dreifache (RR 3,5), aber keine Zunahme bei der transdermalen Applikation. Diese Daten wurden jetzt nochmals analysiert - speziell unter dem Blickwinkel der Risikofaktoren, die in der WHI ermittelt wurden. Das Ergebnis wertet Heufelder als sehr beruhigend: Transdermale Östrogene erhöhen in keiner Form das Risiko für Thrombosen, selbst dann nicht, wenn eine Anlage für Gerinnungsstörungen oder massives Übergewicht vorliegt.
Somit ist die Kombination aus transdermal applizierten Estradiol und natürlichem, mikronisiertem Progesteron die derzeit risikoärmste Behandlungsform bei Vorliegen von klimakterischen Beschwerden.
* Étude Epidemiologique des femmes de la Mutuelle Générale de
l`Éducation Nationale
** Woman´s Health Initiative
Anmerkung:
Das relative Risiko (RR) bezeichnet das Erkrankungsrisiko (hier an Brustkrebs) der Hormonanwenderinnen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Frauen, die keine Hormone anwenden. Bei einem RR von 1,0 ist das Risiko zwischen Anwenderinnen und Nichtanwenderinnen gleich. Ein RR > 1,0 steht für Risikoerhöhung; bei einem RR von 1,8 beispielsweise ist das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um 80 % im Vergleich zu Nichtanwenderinnen erhöht, also fast verdoppelt.

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