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Harnröhrenkarunkel

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

17.01.2022 | 15:10 Uhr

Hallo,

ich bin 51, 173cm, 67kg und habe vor 6 Jahren die Pille abgesetzt und seit 9 Monaten keine Periode mehr. Dafür bekomme ich jeden Tag 8-10 Hitzewallungen und schlafe auch nicht mehr so gut (Rückenschmerzen im mittleren Bereich). Ich ernähre mich gesund und bin sportlich. 
Vor ein paar Tagen hatte ich einen Termin bei meiner Gynäkologin, da ich im vorderen Scheideneingang ein Fremdkörpergefühl spürte und auch eine Verdickung spürte und etwas rotes sah. Ich bekam Panik und bin sofort hingegangen. Sie untersuchte mich eingehend (auch  Ultraschall und Abstrich) Zu meinem "Problem" meinte sie, ich sollte mir keine Gedanken machen, das sei eine Rektozele und ich soll Beckenbodentraining machen. Es wurde auf meinen Wunsch noch Blut abgenommen für Bestimmung der Hormonwerte, die Auswertung bekomme ich aber erst nächste Woche. 
Zu Hause machte ich mich dann erst mal schlau, was so eine Rektozele ist und was soll ich sagen, ich bin mir zu 100% sicher, dass diese Diagnose falsch ist. Ich habe auch im Internet ein Foto eines Harnröhrenkarunkels gefunden, dass gleicht meinem fast 1:1. Zudem eine Rektozele auch auf der anderen Seite der Scheide liegen müsste, da es ja ein Vorfall des Darmes ist. Und meines liegt direkt am Harnröhrenausgang, ist rundherum etwas angeschwollen und hat eine rote "Kappe", als ob etwas (Schleimhaut)aus der Harnröhre herausdrückt. Ich habe auch niemals Probleme beim Stuhlgang gehabt oder mit ungewollten Urinabgang beim Husten, Springen oder Niesen Probleme gehabt. 
Nun ist mein Vertrauen zu der Ärztin völlig zerstört. 
Wie kann man denn eine derartige Fehldiagnose stellen? Da ich aber die Hormonbestimmung schon bezahlt habe und so schnell keinen anderen Termin bekommen werde, muss ich wohl wieder zu ihr hin. Wie soll ich mich bei dem Termin verhalten? Ich möchte ja auch keinen Streit mit ihr und weiß wie allergisch Ärzte auf Problemlösungen aus dem Internet von Dr. Google reagieren. 
Aber ich bin mir fast sicher dass diese Diagnose von ihr falsch ist.

Was meinen sie zu dieser Diagnose und was raten sie mir? 
Vielen Dank und viele Grüße

Kerstin

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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17.01.2022, 21:00 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Kerstin,

aus der Ferne lässt sich dazu natürlich nicht viel sagen. Eine Rektozele wäre aber kein Darmvorfall, sondern eine Vorwölbung des Darms in die Scheide.

Wenn Sie aber eine Veränderung direkt am Harnröhrenausgang meinen, können Sie sich damit an eine/n Urlogen/in wenden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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17.01.2022, 21:44 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort. 
So meinte ich das auch mit der Rektozele - eine Vorwölbung in die Scheide. Aber das wäre dann ja auch an der unteren Scheidenwand, wo der Darm  auf der anderen Seite liegt und nicht wie bei mir, direkt am Harnröhrenausgang. 
Eine Gynäkologin sollte doch den Unterschied kennen, oder kann das nur ein Urologe?

Können sie mir noch sagen, wie die Behandlung eines Harnröhrenkarunkels erfolgt? Ich habe gelesen, dass man es erstmal mit einer Östrogen-Creme versuchen soll, bevor es operativ entfernt wird. Raten sie auch dazu?

Ich werde versuchen einen Termin beim Urologen zu bekommen. Die Hormonauswertung werde ich mit der Gynäkologin machen. Obwohl ich ehrlich gesagt Angst vor dem Termin habe, da ich nicht weiß, wie sie auf ihre falsche Diagnose reagiert. 

viele Grüße 

Kerstin

Expertin-Grüne
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17.01.2022, 22:24 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kerstin,

selbstverständlich kennt Ihre Ärztin den Unterschied.
Aber vielleicht war es nicht ganz klar, worum es Ihnen ging. Eine (leichte) Rektozele könnte ja ein Nebenbefund sein.
Ein Karunkel der Harnröhre wird üblicherweise abgetragen. Dazu müssten Sie sich aber an einen Urlogen wenden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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17.01.2022, 22:43 Uhr
Kommentar

Das habe ich mir auch schon gedacht, dass sie vielleicht extra noch eine Rektozele gesehen hat. Aber das hätte sie doch sicher gesagt, da ich ja nicht wegen irgendwas unsichtbaren, von dem ich noch nichts wusste, bei ihr war, sondern explizit wegen diesem nicht zu übersehenden Karunkels, da hätte sie doch gesagt 'Sie haben dieses Karunkel, wegen dem sie zum Urologen gehen sollten und dann habe ich noch eine Rektozele festgestellt'
Ich bin jedenfalls stark verunsichert und  hoffe bei der Auswertung der Hormone kann sie mit mehr Kompetenz punkten. 
Vielen Dank für ihre Hilfe. 

Expertin-Grüne
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18.01.2022, 06:53 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Kerstin,

ja, das klingt verwirrend. Am besten suchen Sie das Gespräch.

viele Grüße
Dr. Grüne

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