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HET nach Teil-Hysterektomie

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

11.07.2020 | 18:53 Uhr

Guten Tag!

Im Oktober 2019 wurde mir (45) in einer Not-OP die Gebärmutter mit einem 10 cm Myom entfernt.

Ich habe dort 4 Blutkonserven je 500ml bekommen sowie eine Eiseninfusion.

Eierstöcke und Gebärmutterhals wurden erhalten, Eileiter entfernt. Von da an ging es mir zunächst körperlich später psychisch immer schlechter.

Auf meine Nachfrage hin, ob vielleicht meine Hormone durcheinander sind oder ich in die WJ gekommen bin, wurde mir von sämtlichen Ärzten gesagt, dies sei nicht möglich, weil ich die Eierstöcke noch habe.

Daraufhin began meine Odyssey durch mehrere psychiatrische Stationen  mit der Diagnose Depressionen mit derzeit schwerer Episode.

Ich nehme nun morgens 60 mg Cymbalta, abends 25 mg Quetiapin und 22,5 Mirtazapin.

In der derzeitigen Klinik traf ich nun endlich auf einen Oberarzt, der sofort einen Hormonstatus und Vitaminstatus bestimmen ließ.

Meine Werte sind:

Vitamin B 6          9      (9-27)

Vitamin B 12      395

Folsäure                3,8   (3,9-26,8)

Vitamin D               10

Schilddrüsenwerte wurden im März von einem Endokrinologen für gut befunden und auch ein Ultraschall der SD gemacht. Mein Vater und meine Schwester haben Hashimoto. Meine Untersuchung war o.B.

Die gynäkologische endokrinologische Blutuntersuchung wurde per US auf ca. den 5. Zyklustag gelegt.

Die Werte sind:

Progesteron  0,5 ng/ml

Testosteron        0,6  nmol/l

Östradiol E2   57,9 pg/ml

FSH          13,8

LH          4,1

AMH      unter 0,10

17 alpha OH Progesteron       0,9

Die Behandlung sieht noch folgendermaßen aus:

Substitution von Folsäure, B Vitaminen und Vitamin D

Abends 1 Hub Gynokadin und 1 Kapsel Utrogest 200mg

Das Gynokadin benutze ich seit knapp 10 Tagen (direkt ab dem Abend der Blutabnahme).

Das Utrogest erst seit gestern (Ergebnis der Blutuntersuchung war da).

Ist die HET so in Ordnung? Würde sich das auch positiv auf meine Depressionen auswirken?

Heute war ich extrem müde, hatte Magenschmerzen und etwas Kopfweh sowie leichte Übelkeit. Auch habe ich untypischerweise 12 Stunden geschlafen (vermutlich durch die 2 schlafanstoßenden AD und das Progesteron).

Ist das Utrogest nicht zu hoch dosiert? Nach meiner Recherche kann man es oral oder vaginal nehmen. Was wäre denn besser? 200mg wären dann vaginal zu viel, oder? 

Lässt die Müdigkeit denn nach ein paarTagen nach und ab wann spüre ich positive Wirkungen? Ich habe irgendwo gelesen, dass es erstmal zu einer Verschlechterung kommen kann, weil das Östrogen durch das Progesteron gesteigert wird.

Das sind jetzt sehr viele Fragen...Aber mir wurden durch die Ignoranz der Ärzte die letzten 8 Monate zur Qual gemacht und meine Kinder mussten auf ihre Mama verzichten.

Ganz, ganz lieben Dank für Ihre Hilfe.

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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12.07.2020, 07:29 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Sarahkey,

Utrogest ist nach Entferung des Gebärmutterkörpers nicht unbedingt erforderlich. Insgesamt stehen Sie hormonell gesehen vom Östrogenwert her noch gar nicht so schlecht da.
Trotzdem kann das Gynokadin sich sehr günstig auswirken.
Utrogest - wenn es denn weiter genommen werden soll - kann auch vaginal angewendet werden, dann fällt die schlafanstoßende Wirkung weg.

viele Grüße
Dr. Grüne

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12.07.2020, 11:38 Uhr
Antwort

Guten Morgen Frau Dr. Grüne,

Ihre Bemerkung, dass Utrogest nicht unbedingt nötig ist kann ich nicht verstehen.

Die Frauenärztin meinte, dass der ProgesteronWert mit 0,5 viel zu niedrig sei. Insbesondere auch im Verhältnis zum Östrogen.

Aus diesem Grund wurde das Utrogest ja auch nachträglich noch dazugenommen.

 Viele Grüße


12.07.2020 21:29 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Expertin-Grüne
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12.07.2020, 19:10 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Sarahkey,

es geht nicht darum, einen Progesteronmangel zu behandeln. Das ist ja wechseljahrsbedingt ganz normal. Die Beschwerden sind Folge eines Östrogenmangels. In der Hormonersatztherapie gibt man ein Gestagen/Progesteron nur hinzu, um die Gebärmutterschleimhaut vor übermäßigem Östrogeneinfluss zu schützen.

 
viele Grüße
Dr. Grüne
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12.07.2020, 21:01 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

da bin ich jetzt aber ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir von Ihnen als Expertin erwartet, dass Sie wissen, dass man im Rahmen einer HET ohne Gebärmutter durchaus Progesteron gibt, wenn eine Östrogendominanz besteht.

Dies ist bei mir trotz dem niedrigen Östrogenspiegel der Fall!!!

Viele Grüße

Sarahkey

Expertin-Grüne
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12.07.2020, 22:31 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Sarahkey,

das kann man in einzelnen Fällen machen, ist aber nicht Standard und eben meistens auch nicht erforderlich.

Und bedenken Sie bittet: es werden keine Hormonwerte behandelt, sondern die Beschwerden.

 
viele Grüße
Dr. Grüne
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17.07.2020, 19:34 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

entschuldigen Sie die verspätete Rückmeldung.

Es geht mir derzeit nicht wirklich gut...

Ich denke, dass die Frauenärztin mir Utrogest dazu gegeben hat, weil ich eben derzeit eine schwere depressive Episode durchmache.

Sie erhofft sich davon wohl viel...

Ist die Einstellung mit Utrogest 200mg am Abend und 1 Hub Gynokadin denn so okay?

Sie schreiben, ich bräuchte eigentlich kein Progesteron, aber würde denn nur Gynokadin nicht eine Östrogendominanz fördern?

Viele Grüße und vielen Dank

Sarahkey

Expertin-Grüne
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18.07.2020, 10:29 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Sarahkey,

eine Östrogendominanz spielt ohne Gebärmutter keine Rolle.
Wenn die Beschwerden hormonell bedingt sind, wäre es möglicherweise günstiger, die Östrogendosis etwas zu steigern. Fragen Sie diesbezüglich mal nach.

 
viele Grüße
Dr. Grüne
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