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Was kann dahinterstecken?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

20.07.2021 | 18:55 Uhr

Liebe Experten,

ich schreibe heute mal 'im Auftrag' meiner Mutter (90). Sie hat ein (für mich als Laien) kurioses Problem mit ihrer Speiseröhre. Bei fast allem, was sie isst, stellt sich nach kurzer Zeit ein starkes Brennen in der Speiseröhre ab Kehlkopf bis zum Mageneingang ein. Wie gesagt, egal, welche Speisen sie zu sich nimmt (scharf oder fast ungewürzt, sauer, süss [Marmelade z.B. geht fast gar nicht mehr], ...). Laut ihrer Aussage handele es sich NICHT um einen Reflux. Sie habe nie bemerkt, dass die Magensäure aufsteigt. Es fühle sich anders an als Sodbrennen. Dazu kommt eine (diagnostizierte) Dysphagie, also ständig das Gefühl, dass was im Hals steckenbleibt, was selbst durch Flüssigkeit nicht sofort behebbar ist. Nun war sie diese Woche zur Gastroskopie, in der Hoffnung, eine Erklärung für die Beschwerden zu finden. Aber nix. Der Arzt meinte, dass alles o.B. sei und dass sie sich keine Gedanken machen müsse. Zum Brennen keine weiteren Bemerkungen, die Dysphagie hat er mit der Wirbelsäule in Verbindung gebracht. Sehen Sie mögliche weitere Ursachen und wer wäre der richtige Ansprechpartner?

Freundliche Grüsse

Tim

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Experte-Ohlert
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25.07.2021, 19:42 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 da der Schluckakt eng mit der Speiseröhre verbunden ist, ist die Untersuchung der Speiseröhre (also Spiegelung) sicherlich eine naheliegende Untersuchung.

Schmerzen im Brustkorb können natürlich auch kardial bedingt sein. Eine Assoziation der Beschwerden mit dem Schluckakt spricht allerdings nicht für eine kardiale Erkrankung. 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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29.07.2021, 18:20 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Dr. Ohlert,

vielen Dank für Ihre Antwort. Was das Schluckproblem betrifft, ist vielleicht wirklich die Wirbelsäule schuld. Das bewusste und ständige Aufrechtsitzen beim Essen, wie vom Gastroenterologen angeraten, hat scheinbar eine Besserung gebracht. Auf das Brennen im Hals bis zum Mageneingang hat das aber keinen Einfluss. Nachts ist alles in Ordnung, aber das erste, was am Morgen geschluckt wird, und sei es ein Glas Wasser, sorgt für mächtig Ärger. Der HA hatte Säureblocker gegeben. Das zeigte aber keine Wirkung. Da Sie den kardialen Aspekt  ansprachen, ja, meine Mutter ist vorbelastet (Klappeninsuffizienz, VHF). Ich hab' das in meinem ersten Post nicht erwähnt, da die Ärzte, die meine Mutter mit ihrem Speiseröhrenproblem angesprochen hat, das Thema 'Herz' nicht thematisiert haben. Dass die Gastroskopie einen regelrechten Befund gebracht hat, also auch keine Gastritis oder Ösophagitis vorliegt, ist einerseits schön und beruhigend. Andererseits sind wir so schlau wie vorher. Betreffs der Ursachen für die Beschwerden tappen wir weiter im Dunklen. Frustrierend!

Freundliche Grüsse

Tim

Experte-Ohlert
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30.07.2021, 18:02 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Danke für die Rückmeldung.
Bedauerlicherweise kann ich natürlich auch von hier aus im Einzelfall nur schwerlich konkrete Ratschläge erteilen.
In der Tat ist manchmal frustrierend, wenn man alles mögliche an Befunden „abgeklopft“ hat und keinen richtungsweisenden Befund gefunden hat. Diese Problematik kann ich gut verstehen. Es ist für Patient und Arzt gleichermaßen unbefriedigend.
Dennoch wünsche ich erst einmal alles Gute
freundliche Grüße
Dr. Ohlert

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