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Pantoprazol

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

27.05.2020 | 21:22 Uhr

Guten Abend,

Ich hatte eine Magen- und Darmspiegelung mit dem Ergebnis, dass ich einige kleine Entzündungen im Magen habe . Auch in der Speiseröhre ist die Schleimhaut an einer Stelle verändert. Deswegen sollte ich ca. 3 Wochen Pantoprazol 40 einnehmen. Mein Hausarzt sagte aber, wegen der Diagnose, hauptsächlich in der Speiseröhre, soll ich die Tabletten auf Dauer einnehmen. Ich bin total verunsichert. Ich merke immer, wenn ich die Einnahme mal vergesse, dass ich sofort schlimmes Sodbrennen habe. Einerseits ist da die Angst, dass ich nie mehr von den Tabletten wegkomme, andererseits die Angst, wenn ich die Tabletten nicht einnehme, vielleicht Krebs zu bekommen.

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Experte-Ohlert
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30.05.2020, 16:03 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 bei Veränderungen des Gewebes der Speiseröhre durch ein rückflusssauren Mageninhaltes in in die Speiseröhre stellen sogenannte Protonenpumpenblocker also zum Beispiel Panto prazol oder Omeprazol) den Goldstandard der Medikation dar. Je nachdem, wie die Veränderungen aussehen (sowohl mikroskopisch als auch makroskopisch) ist eine bedarfsadaptierte Therapie notwendig, eine zeitlich befristete Therapie oder eine Dauertherapie. Hierfür gibt es Leitlinien. Wenn der Arzt ihnen gesagt hat, dass sie die Tabletten drei Ihnen gesagt hat, dass Sie die Tabletten drei Wochen einnehmen sollen, gehe ich davon aus, dass dieser Ratschlag Leitlinien gerecht erfolgt ist.

Dementsprechend wäre es natürlich gut, die Medikation auch entsprechend einzunehmen. Nun wissen wir aber aus Studien, dass es in vielen Fällen gar nicht so einfach ist, seine Medikamente regelmäßig einzunehmen. Wir Ärzte haben ja leicht reden: wir verordnen etwas, jeden Tag daran denken muss aber der Patient. Das ist schwieriger als man denkt. Nun soll dies nicht heißen, dass es eine unbedeutende „Sünde“ wäre, seine Medikamente nicht einzunehmen. Ich will damit nur sagen, dass eine unregelmäßige Medikamenteneinnahme häufiger vorkommt als man denkt. Sie sind damit also nicht alleine.

Nichtsdestotrotz soll man sich natürlich bemühen, therapietreu zu sein.

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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