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PPI unwirksam?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

31.01.2021 | 08:56 Uhr

Hallo Expertenteam,

 

ich habe eine Frage zum Thema Sodbrennen. Ich bin 45 Jahre alt und hatte früher öfter Sodbrennen. Da es damals noch keine PPI gab, hatte ich mir mit Bullrichsalz usw beholfen. Seit einigen Jahren nehme ich dann allerdings PPI und hatte keine Beschwerden mehr, eine Magenspiegelung vor zwei Jahren gab auch überhaupt keine Auffälligkeiten an der Speiseröhre. Damals sagte der Gastroenterologe ich solle die PPI so gut wie möglich weglassen. Hatte ich schon mal versucht, was jedes Mal aber in heftigem Sodbrennen endete. Nun habe ich 20 Kilo abgenommen und bin am Normalgewicht angekommen. Da konnte ich sie wirklich öfter weglassen ohne Sodbrennen zu haben. Vor einigen Monaten habe ich sie nur noch sporadisch genommen. Nun hatte ich aber erneut eine Magenspiegelung und habe (wieder mal) eine Gastritis und die Speiseröhre war wohl auch etwas entzündet. Zwei Wochen vor der Spiegelung hatte ich aber wieder fast täglich Esomeprazol genommen. Jetzt nehme ich sie seit der Spiegelung wieder täglich abends eine halbe stunde vor dem Essen und trotzdem habe ich nachts und morgens leichtes sodbrennen und ein Übelkeitsgefühl kurz unter dem Rippendreieck. 
Mein Arzt hat da keine Erklärung und meint Esomeprazol wäre schon das beste und ich soll morgens mal maloxaan dazu nehmen. Das bringt natürlich kurzfristig was, aber nachts auch nicht. Mir geht's weniger um das Sodbrennen an sich, als um die dauerhafte Schädigung der Speiseröhre.

Was kann ich denn noch tun außer PPI nehmen, weniger Essen, abgenommen habe ich, möglichst 4 Stunden vor dem Schlafen nichts essen... 

ist es denn auch möglich, dass die PPI auf Dauer unwirksam werden? Ich habe es auch schon mit morgens und abends versucht, auch keine Besserung. Oder ist es rein psychisch, weil ich natürlich auch verstärkt drauf achte.

Haben Sie vielleicht einen Rat? 

Vielen Dank schon mal. 

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Experte-Ohlert
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05.02.2021, 07:38 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 eine gewisse Adaptation des Körpers an Protonenpumpenblocker kann man schon beobachten. Wir sehen dies zum Beispiel daran, dass viele Patienten sich äußert schwertun, einen Protonenpumpenblocker wieder abzusetzen, obwohl nach objektiven Kriterien gar keine strenge Indikation mehr für dieses Medikament besteht.

Auf der anderen Seite ist es bei der Refluxerkrankung der sogenannte „Goldstandard“. Andere Medikamente mögen also zum Beispiel neutralisieren Medikamente, aber hinsichtlich der Prognose der Refluxerkrankung (im Zusammenhang mit Gewebs verändernden Komplikationen) sind die Protonenpumpenblocker der diesbezüglichen Therapie geworden. 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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