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Nebenwirkungen von Omeprazol

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

17.06.2022 | 23:29 Uhr

Guten Tag, ich hatte aufgrund von häufigem Sodbrennen vor 10 Jahren eine Speiseröhrentzündung, die mit 40mg Omeprazol für 30 Tage behandelt wurde und folgenlos ausheilte. Leider kommt das Sodbrennen immer wieder zurück, weshalb ich quasi seit 10 Jahren regelmäßig Omeprazol 20mg einnehme. Die ersten 6-7 Jahre reichte es bei Bedarf oder mal für 7 Tage am Stück, wenn es ganz schlimm gewesen ist. Seit ca. 3 Jahren nehme ich allerdings fast täglich eine Tablette. Bei einem Gespräch mit meinen Hausarzt wurde mir empfohlen, die Einnahme der Tabletten langsam zu reduzieren. Es würde mittlerweile Studien geben, dass eine dauerhafte Einnahme von PPI die Knochendichte beeinflussen und später mal Osteoporose begünstigen könne. Gleichzeitig wurde eine Magenspiegelung angeordnet. Während der Wartezeit bis zum Termin habe ich die Einnahme von Omeprazol reduziert, fast auf Null, was sofort wieder zu Sodbrennen und einer Entzündung geführt hat. Die Diagnose bei der Magenspiegelung war dann, neben einer zu schwachen Magenklappe, eine fluride Antrumgastritis sowie eine Refluxösophagitis (Los Angeles B). Zur Beruhigung des Magens und der Speiseröhre wurden mir Esomeprazol 20mg verschrieben. Die haben auch gut gewirkt. Parallel dazu habe ich meine Ernährung umgestellt, Gewicht reduziert und schlafe mit leicht erhöhtem Oberkörper (wie vom Arzt angeordnet). Das funktioniert auch alles recht gut, trotzdem benötige ich jeden zweiten Tag eine Omeprazol. Die Frage ist nun, was das kleinere Übel ist. Die Nebenwirkungen von Omeprazol oder das Risiko, später mal ein Barrett oder noch schlimmer, die Bildung von Speiseröhrenkrebs zu entwickeln. Über eine Einschätzung von Ihnen würde ich mich freuen. Freundliche Grüße 

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Experte-Ohlert
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23.06.2022, 16:02 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 die Einnahme von Protonenpumpenblockern stellt bei einer chronischen Refluxerkrankung durchaus den Goldstandard dar. Aber man darf auf die Problematik, dass das Absetzen oder reduzieren des Medikamentes ausgesprochen schwierig ist nicht unterschätzen. Unsere Erfahrung ist es, dass Menschen die Protonenpumpenblocker nehmen nur sehr schwer wieder von diesem Medikament „weg zu kriegen“ sind.

Handelt es sich „nur“ um einen Reflux ohne Gewebsveränderungen, wird im allgemeinen eine Bedarfs-adaptierte Gabe eines Protonenpumpen Blocker empfohlen. Sind Gewebsveränderungen (Berrret-Ösophagus) vorhanden, kann eine Dauereinnahme erforderlich sein. 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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