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Hyperregeneratorische Ösophagopathie

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage an Experte-Ohlert

17.01.2013 | 10:24 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert,

ich bin 31 Jahre, weiblich und war im MÄRZ 2011 das letzte Mal zur Magenspiegelung wegen Sodbrennen mit folgenden Befund:

Hyperregeneratorische Ösophagopathie aufgrund einer chronischen Refluxösophagitis vom Kardiatyp.

In der Zwischenzeit konnte ich nicht richtig mit PPI behandelt werden, da ich mit chronischen Angioödemen und Urtikaria zu kämpfen hatte. Habe mehrere PPI ausprobiert. Weil man nicht wusste ob die Urtikaria/Angioödeme mit den PPI zu tun hatten, sollte ich sie nicht mehr nehmen und musste in einer Klinik einen Provokationstest machen. Ich habe zwischenzeitlich Iberogast und Talcid genommen. Hatte meist täglich abends Probleme wie Brennen in Mund und Hals. Talcid und Iberogast hatten geholfen. Aber es war eben täglich erforderlich abends etwas davon zu nehmen. Es fühlt sich eben nicht ganz ausgeheilt an, aber auch nicht so schlimm wie am Anfang.

Meine Oma ist an Magenkrebs gestorben.

1) Können Sie mir sagen ob von MÄRZ 2011 bis HEUTE aus einer hyperregeneratorischen Ösophagopathie und einer leichten Gastritis Typ C ein Magengeschwür oder ein Barett-Ösophagus geworden sein kann, wenn man mich nicht mit PPI behandeln konnte????

2) Im November 2012 wurde eine leichte Anämie festgestellt, die auf Eisenmangel hindeutete. Im 2013 waren die Werte wieder im Normbereich. Kann das auch auf ein Magengeschwür o.ä. hindeuten, obwohl die Werte wieder normal sind?

3) Muss man mit o.g. Diagnose nochmal eine Kontrollspiegelung machen?

4) Stimmt es, dass PPI Unverträglichkeiten fördert - wäre das dann für meine Urtikaria/Angioödeme auch zu befürchten? Im Provokationstest hatte ich Nexium 20 mg vertragen. Soll Nexium jetzt bekommen.

Für die Beantwortung meiner Fragen danke ich Ihnen im Voraus.

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Experte-Ohlert
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23.01.2013, 06:34 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

Die Entwicklung von Gewebsveränderungen der Speiseröhre durch einen Reflux dauert im Allgemeinen viele Jahr. Im Einzelfall ist natürlich bei Unsicherheit eine Kontroll-Magenspiegelung der einfachste Weg, diese Unsicherheit zu beseitigen. Da die Magenspiegelung ja keine sehr belastende Untersuchung ist, kann man so die Frage der Gewebsveränderung schnell beantworten.

Auch eine chron. Entzündung der Speiseröhre kann zu einer ganz leichten Blutung führen und eine Anämie begünstigen.

Ein Zusammenhang zwischen zwischen der PPI-Einnahme und der Förderung von Unverträglichkeiten gegen andere Mittel ist mir nicht geläufig.

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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07.02.2013, 12:01 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert,

seit einer Woche nehme ich nun wieder Nexium mups 20 mg, morgens eine halbe Std. vor dem Frühstück.

Jetzt habe ich wieder vermehrt mit Blähungen, Verstopfungen und Bauchkrämpfen vor allem im Unterleib zu tun.

Das hatte ich schon bei Omeprazol 20 mg, Pantoprazol 20 mg und Esomeprazol CT 20 und 40 mg. Diese Tabletten habe ich deswegen schon nach 1 Woche oder nach 25 Tagen weglassen müssen, weil es gar nicht mehr ging.

Ich habe außerdem den Eindruck, dass abends das Sodbrennen wieder schlechter ist und mein Hals brennt, man sieht im Rachen schon sämtliche Adern und es ist nicht mehr auszuhalten.

Ich hatte vor der PPI-Therapie nur abends 1 Tabl. Talcid 500 nehmen müssen und das hat geholfen.

Was kann ich machen, wenn ich es mit den Bauchkrämpfen gar nicht mehr aushalte. Gibt es denn noch eine Alternative zu PPI? Kann man auch Talcid länger nehmen?

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einen Tipp geben könnten.

Mfg

Experte-Ohlert
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11.02.2013, 14:40 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

PPI wirken dahingehend, dass weniger Magensäure produziert wird. Dies wiederrum führt zu einer Verminderung des Rückflusses sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre bzw. zu einer Abheilung oder Verhinderung von Magenschleimhautentzündungen oder - geschwüren.

Einflüsse auf den Unterbauch oder auf den Stuhlgang sind durch PPI nicht zu erwarten.

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