sSGeschmacksstörung. Sie äußert sich wie folgt:
24 Stunden andauernder, übler Geschmack im Mund, wechselnd zwischen sauer, salzig und bitter manchmal stark bitter. Dabei habe ich das Gefühl eines ständig sauren Speichels, der meist auch sehr dünnflüssig ist. Der Geschmack ist grundsätzlich vorhanden, auch nachts, wechselt aber in der Intensität. Manchmal habe ich das Gefühl einer Einleitung von Bitterstoffen in den Mund. Das fühlt sich dann auch etwas "faulig" an, auch beim Hochziehen der Nase nehme ich dann einen entsprechenden Geruch wahr.
Abgeklärt wurde (via Schädel MRT) der neurologische Bereich, HNO nebes Endoskopie und besonders intensiv auch der Zahnbereich inkl. sechswöchiger Parodontitis Behandlung und Extraktion in Frage kommender Zähne. Internistische Untersuchungen beim Hausarzt waren o.p.B.
Leider erst am 2. November habe ich einen Termin an der Uni Köln zur Riech- und Schmecksprechstunde, da meine diversen Fachärzte die Meinung vertreten, es handele sich vermutlich um eine nervlich verursachte Geschmacksstörung.
Dazu führte insbesondere die Tatsache, dass über die erwähnte Geschmacksstörung hinaus keinerlei refluxtypische Symptome auftreten.
- Niemals Sodbrennen
- Wenig Aufstoßen - wenn, dann nicht sauer
- Keine Schluckbeschwerden
- Kein(e) Magenschmerzen, Völlegefühl, Heiserkeit, Räusperzwang, Atembeschwerden...
Zudem:
Seit gut 3 Wochen nehme ich täglich Pantoprazol 40 - keine Änderung, wenn überhaupt sind die Beschwerden eher etwas schlimmer geworden.
Auffällig: Die Beschwerden nehmen zu, wenn ich viel Wasser trinke, stilles, versteht sich.
Gegen eine reine Geschmacksstörung im Sinne einer Dysgeusie sprechen m.E. folgende Kriterien:
Subjektiv normal empfundenes Geschmacksempfinden beim Essen, Speisen schmecken normal, ich esse mit Appetit und gern.
Während des Essens keine geschmacklichen Einschränkungen, 5 Minuten nach dem Essen setzt der schlechte Geschmack dann wieder ein, der dann den ganzen Tag anhält.
(Nur) Während des Kauens von Kaugummi ist der Geschmack OK, was vermutlich an der gesteigerten Speichelproduktion liegt.
Fazit: Der schlechte Geschmack wäre in meinem Fall das einzige wahrnehmbare Symptom einer möglichen Refluxproblematik.
Selbstverständlich habe ich eine Gastroskopie veranlasst, die coronabedingt aber leider erst in drei Wochen stattfinden kann. Der Leidensdruck ist enorm.
Mich interessiert die Einschätzung eines Experten sowie die Erfahrungen möglicher anderer Betroffener. Isolierte Geschmacksstörungen sind sehr selten, Diagnostik und Therapie äußerst schwierig, aber ich will nicht aufgeben.
Meine Lebensqualität ist dahin.
Haben Sie Dank für Ihre Unterstützung.
Letzte Magenspiegelung 2011:
Befund:
symptomatische Refluxerkrankung, axiale Hiatushernie, streifige Anstrumgastritis
Schleimhaut unauffällig, HP Test negativ
PH Metrie: Normalbefund
Empfohlen wurde Pantoprazol 40 bei Bedarf.
Den hatte ich aber nie, weil ich abgesehen von der seit 4 Monaten andauernden, oben beschriebenen Störung keinerlei Reflux Symptome hatte. Entsprechend unterblieb die Einnahme.
Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.