Hallo Frau Dr. Mayer,
ich (w, 36, 167 cm, 70 kg) leide neben chronischen Schmerzen (Reizdarm) an einer Depression (mittelgradig), einer (sozialen) Angststörung und einer Essstörung.
Nachdem ich leider an den falschen Psychiater/Neurologen geraten bin, stelle ich meine Fragen hier.
Ich nehme aktuell 120 mg Duloxetin. Gegen die Schmerzen hilft es sehr gut, gegen die Depression und die Ängste nur mäßig. D.h. verminderter Antrieb, starke Müdigkeit, innere Unruhe und Herzrasen (=Agitation) sind noch vorhanden.
Nach 2 Monaten der Einnahme von 120 mg wurde der Wirkspiegel bestimmt, der zu niedrig war: 21,9 (30-120). Um Rückfragen zu vermeiden: Ich habe es immer regelmäßig in dieser Dosierung genommen (morgens gegen 7:00).f
Der Psychiater wollte auf Imipramin umstellen, aber das wollte ich nicht, da ich dieses Medikament schon hatte (aufdosiert bis 200 mg), allerdings NW bekam u.a. starke Tagesmüdigkeit, hoher Puls, Schwindel. Er meinte nur, das käme nicht von dem Medikament, ich hätte nicht die richtige Dosierung gehabt. Komisch nur, dass diese NW im Beipackzettel ziemlich oben stehen!
Jedenfalls habe ich das Medikament abgelehnt. Alternativvorschlag hatte er auf meine Anfrage hin nicht (es gäbe kein Wundermittel, ich solle ihn nicht so vorwurfsvoll ansehen). Wirklich sehr empathisch der Mann (Ironie)! Ich solle in eine Klinik und mich dort einstellen lassen. Und krankschreiben wollte er mich, ich meinte das geht nicht, ich erwäge sowieso zu kündigen, das muss aber gut überlegt sein. Seine Rückfrage war: Wieso geht das nicht. Angst um Arbeitsplatz ! Bin alleinstehend - Geld! Angst vor Arbeitslosigkeit! Lücke im Lebenslauf! ... Viele Freiberufler haben echt keine Ahnung vom Arbeitsleben (Sorry, Sie müssen sich nicht angesprochen fühlen).
Mein Hausarzt und meine Psychologin sind jedoch der Meinung, dass dies im Moment nicht nötig ist. Ich selbst denke das auch, würde es aber in Anspruch nehmen, wenn es wieder schlechter wird.
Da der Duloxetin Wirkspiegel für eine antidepressive Wirkung noch zu niedrig ist, hat der Hausarzt vorgeschlagen, noch höher zu gehen, also auf 180 mg. Da bin ich recht aufgeschlossen, allerdings noch unsicher, da ja 120 mg die offizielle Höchstdosis ist. Ich bin aber zuversichtlich, da 120 mg auf jeden Fall schon mal besser wirken als 90 mg.
Es ist ja bekannt, wie auch der Hausarzt auch meinte, dass in der Psychiatrie die Höchstdosen deutlich überschritten werden.
Zur Info: Kleines Blutbild, Leberwerte und Nierenwerte sind in Ordnung, ebenso das EKG.
Wie hoch kann man denn jetzt tatsächlich das Duloxetin dosieren?
Wie hoch sollte optimalerweise der Wirkspiegel liegen?
Grüße und schöne Ostern,
Missy