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Omeprazol

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Reizmagen | Expertenfrage

28.02.2010 | 05:58 Uhr

Sehr geehrter herr Doktor, warum hilft Omeprazol bei Reizmagen? Mir geht es wesentlich besser, wenn ich dieses Medi einnehme. Ich habe das Gefühl, die Magensäure greift meine Magennerven an. Leider hat Omeprazol ja auch Nebenwirkungen, sonst würde ich sie nur noch nehmen. Momentan reicht mir jeden 2. Tag eine mit 20 mg. Habe auch leider einen kleinen Reflux, der mir aber keine Schwierigkeiten macht. Wahrscheinlich durch das Medikament.
MfG Britta

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Experte-Ohlert
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28.02.2010, 07:16 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer Internetkonsultation sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als Denkanstoß für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.

Nun aber zu Ihrer Frage:

Die Wirkung beruht auf einer Verminderung der Magensäureproduktion. Insofern werden sicherlich alle oder zumindest die meisten der durch die Magensäurewirkung ausgelösten Erkrankungen eine Besserung durch Omeprazol erfahren (auch wenn keine explizite Zulassung besteht).

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01.03.2010, 09:46 Uhr
Antwort

Hallo Britta,

wie schon von dem Experten darauf hingewiesen wurde, sind Protonenpumpenhemmer (Omeprazol) für die Therapie der funktionellen Dyspepsie (Reizmagen) nicht zugelassen.
Daß sie trotzdem verordnet werden, ist zwar medizinischer Standard (Off-label-Gebrauch), nichtsdestotrotz aber ist der Einsatz aus Sicht des Patienten bedenklich. Insbesondere im Hinblick auf die Dosis.
Wie nämlich Studien ergeben haben, bringt die Dosis der Standarddosierung, z.B. tgl. 20 mg Omeprazol, nicht mehr als die halbe Dosierung.
Quelle: arznei-telegramm 9/08.

Im übrigen sind, wie Sie wissen, bei einer Dauermedikation Risiken von erheblichen Nebenwirkungen zu beachten.
Wäre ich an Ihrer Stelle, würde ich die Alternative mit Natriumhydrogencarbonat bedenken.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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01.03.2010, 13:41 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die jeweiligen Antworten. Leider ist es wirklich so, wenn man die Medis absetzt, die gleichen Probleme wieder kommen. Und wenn man dann noch jeden Tag arbeiten muß, Magenprobleme nebenher hat, deswegen agressiv und irgendwann auch leicht depressiv wird, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Dinger wieder einzunehmen. Mir geht es hervorragend, wenn ich jeden 2. Tag Omeprazol einnehme. Habe dann wirklich fast keine Probleme mehr. Warum kann man dann dies nicht als Dauermedikament einnehmen? Andere nehmen doch auch gegen Cholesterin, Blutdruck usw. ein. Ich habe seit Jahren Reizmagen und das mindert sowieso schon meine Lebensqualität. Dann ist es doch besser, man nimmt sie ein und das Leben ist wieder in Ordnung. Natriumhydrogencarbonat hilft mir überhaupt nicht. Wasser trinke ich mind. 2 Liter. Bin Gastwirtin, muß Essen abschmecken, schnell trinken und kann nicht wie andere 1 Stunde Mittag machen. Wahrscheinlich deswegen auch Reizmagen. Eine Frage zum Zungenbrennen: Immer wenn mein Magen drückt oder halt Beschwerden macht, kommt auch das Zungenbrennen. Habe aber zu diesem Zeitpunkt kein Sodbrennen. Auch unter der Einnahme der Medis kommt dies öfters vor. Was könnte dies sein?
Britta

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01.03.2010, 14:25 Uhr
Antwort

Hallo, möchte hier auch etwas dazu sagen. Mir geht es genauso wie Britta. Nur mit Omeprazol geht es mir gut. Habe auch einen Reizmagen, und zuviel Magensäure, kenne aber wenig Sodbrennen. Kaum lasse ich das Medikament aus, kommen spätestens nach 3 Tagen meine Beschwerden wie, Magendrücken, leichte Übelkeit, Unwohlsein als wenn man zuviel gegessen hat, einfach ein ekelhaftes Unbehagen. Habe schon ca. 8 Spiegelungen hinter mir, außer mal vor 7 Jahren ein Zwölffingerdarmgeschwür, leichte Entzündung der Speiseröhre, sonst nichts. Lt. Aussage des HA alles psychisch. Das ist immer die Aussage der Ärzte, wenn sie nichts finden, ist alles psychisch. Das aber dieses Unbehagen im Magen, dieses Drücken und STechen, von zuviel Magensäure entsteht, sagt mir keiner. Wenn es mir nämlich wirklich ziemlich schlecht geht, stecke in den Finger in den Hals und es kommt sehr viel Magensäure. Sofort geht es mir besser.(Ich habe aber keine Bulimie!!)Das Gleiche hat mein Vater schon früher gemacht, der hat auch immer zuviel Magensäure. Dann ist es ja auch die Magensäure, die nach meinem ERmessen die Magenschleimhaut bzw. die Magennerven angreift. Warum sollte man dann das Medikament nicht als Dauermedi einnehmen. Nehme es schon seit Jahren (mit Pausen) habe noch nie außer leichter Verstopfung was von Nebenwirkunen bekommen. Ich werde weiterhin das Medikament einnnehmen, denn wie Britta schon sagt, die ganze Lebensqualität ist dahin, wenn man nur Magenprobleme hat.
Vielen Dank Karin

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08.03.2010, 08:55 Uhr
Antwort

Hallo Britta,

die Nebenwirkungen von Protonenpumpenhemmern bei Langzeitaufnahme können erheblich sein. Ich nenne hier nur Osteoporose, welche für Frauen ohnehin ein höheres Risiko darstellt.

2 l Wasser können nicht genug sein, falls Sie das Körpergewicht nicht berücksichtigen (30 ml/kg).

Natriumhydrogencarbonat kann nach Einnahme bewirken, daß sich mehr Magensäure bildet, weswegen es nach einer Weile, falls sich das Sodbrennen nicht bessert, 1/2 Portion nachgeschoben werden müßte.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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08.03.2010, 09:02 Uhr
Antwort

Hallo Karin,

warum man das Medikament nicht für längere Zeit einnehmen sollte, habe ich an anderer Stelle mehrmals begründet. Ergänzend verweise ich auf den Artikel in der FAZ v. 29.7.69 mit dem Titel Beruhigt den Bauch und schadet den Knochen, den Sie im Archiv abrufen können.
Insofern bleibt es eine persönliche Entscheidung, wie sich jemand verhält. Jedenfalls sind Spätwirkungen nicht auszuschließen.

Frdl. Gruß
Kurt Schmidt

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13.01.2011, 07:28 Uhr
Antwort

Ich habe die Diskussion über Omeprazol gerade gelesen und hoffe das noch jemand meinen Beitrag liest. Ich habe auch Omeprazol und Pantoprazol genommen. Ich muss dazu sagen, dass ich erhebliche Nebenwirkungen hatte, wie: Bauchkrämpfe, starke Übelkeit, Schweisausbrüche, Verstopfung und das Gefühl Badeschaum getrunken zu haben. Habe jetzt seit ca. 3 Monaten Sodbrennen und wechsele von einem Medikament zum anderen. Die Ärztin hat mir jetzt Ranitidin aufgeschrieben. Habe diese Tabletten noch nicht ausprobiert, soll man ja abends nehmen. Zwischendurch habe ich mir Iberogast geholt. Ist rein pflanzlich. Gegen Übelkeit hat es hervorragend geholfen.

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