Sehr geehrter Herr Ohlert,
ich habe nun seit 2 Wochen starke Magenschmerzen, die mir auch nachts oft den Schlaf rauben. Dies macht es mir im Beruf 25-Stundendienste im Kinderheim momentan natürlich nicht gerade leicht. Ich bin durchweg müde, schlapp und dieser durchgehende Schmerz macht mir wirklich zu schaffen.
Ich habe vom Hausarzt zunächst Iberogast bekommen, da dies nicht wirkte, nehme ich seit 3 Tagen Esomeprazol TAD 40mg. Auf eine Magenspiegelung muss ich nun WOchen warten, da kein Arzt einen früheren Termin frei hatte. Ich kann mir schwer vorstellen mit den Schmerzen noch so lange warten zu müssen, natürlich mache ich mir entsprechend Sorgen, dass es was schlimmeres sein könnte. Die Kapseln wirken auch noch nicht.
Ist es normal, dass das Medikament einige Tage braucht bis es wirkt?
VIelen Dank im Voraus!!
Magenschmerzen
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Reizmagen | Expertenfrage an Experte-Ohlert
Antwort von Experte-Ohlert
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung
in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen. Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich
auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
Esomeprazol gehört zur Gruppe der Protonenpumpenblocker. Diese werden unter anderem eingesetzt, um eine Säurebildung im Magen zu vermindern, wenn diese zu einem Rückfluss sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre führt oder zu Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüren. Auch zur Behandlung bestimmter infektiöse Erkrankungen im Bereiche des Magens Befall mit Helicobacter pylori werden Protonenpumpenblocker in Kombination mit bestimmten Antibiotika eingesetzt.
Vor die Therapie gehört aber die Diagnose. Zwar ist es durchaus in einzelnen Fällen gerechtfertigt, eine Therapie zu beginnen, wenn lediglich der Verdacht auf eine bestimmte Diagnose besteht, jedoch sollte man den Grundsatz, das Diagnose vor Therapie gehört, nicht aus dem Auge verlieren. Insofern ist bei Beschwerden des Oberbauches eine Inaugenscheinnahme des Magens Magenspiegelung sicherlich ein wichtiger Schritt. Daneben sind aber die klinische Untersuchung körperliche Untersuchung und andere bildgebender Verfahren insbesondere die Ultraschalluntersuchung in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen.
