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Beständige Magen-Darm-Beschwerden

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Reizmagen | Expertenfrage

02.12.2020 | 10:16 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

zunächst einmal möchte ich betonen, dass mir natürlich klar ist, dass Sie über das Internet keine Diagnose stellen können und dürfen. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass sie mir einige Hinweise geben können.

Ich habe bereits seit einigen Jahren immer wiederkehrende Magen-Darm-Beschwerden. Diese äußern sich vor allem in wechselnden Stuhlgewohnheiten mit häufigem Durchfall und vor allem sehr häfig durch übermäßig viel Luft im Bauch verbunden mit Blähungen. In seltenen Fällen habe ich auch vorübergehende Darmkrämpfe, die jedoch vergehen, sobald Luft "entlassen" wurde.

Nachdem das Problem schon einige Zeit bestand, habe ich mich letztes Jahr im Sommer einer Darmspiegelung unterzogen. Diese war ohne Befund, jedoch mit dem Hinweis, dass ich einen komplizierten Darm habe, da der Arzt mit dem Endkoskop nicht um die letzte Kurve kam. Dennoch wurde ein Reizdarm vermutet.

Seitdem habe ich mich damit auch nicht weiter befasst. Es ist auch so, dass die Beschwerden teilweise mehrere Wochen lang nicht bestehen, ehe dann immer für einzelne Tage Rückfälle kommen. Unter Stress, Angst und Anspannung setzen die Beschwerden sofort ein.

Seit kurzem ist mir nun noch etwas anderes aufgefallen. Aufgrund von chronischer Schleimbildung im Kehlkopfbereich, verbunden mit Räuspern und Husten, war ich dieses Jahr bei verschiedenen Ärzten. Der letzte HNO vermutete aufgrund leicht geschwollener Schleimhäuter im Kehlkopfbereich, dass das Problem vom Magen her rühren könnte und verschrieb mir Prontopazol.

Vorab lässt sich schon einmal sagen, dass sich damit keine Besserung eingestellt hat. Jedoch achte ich seit dieser Untersuchung versätkrt auf Symptome wie z.B. Aufstoßen. rein von meiner Erinnerung her musste ich schon immer überdurchschnittlich oft aufstoßen, jedoch hat es mich nie gestört, da ich nie drauf geachtet und mir nie Gedanken darum gemacht habe,

Nun ist mir aber augefallen, dass ich am Tag locker 50-60x aufstoßen muss, verstärkt nach dem Essen. In der Regel handelt es sich dabei eher um Luft, es ist also kein saures Aufstoßen. Trotzdem ist es lästig, da ich nun verstärkt darauf achte.

Aus meiner Problematik ergeben sich folgende Fragen:

1. Da die Darmspiegelung ja offentsichtlich nicht vollständig abgeschlossen werden konnte, ist es hier ggf. notwendig diese zu wiederholen? Oder sprechen die obigen Erläuterungen tatsächlich eher für einen Reizdarm, gerade auch da die Beschwerden unabhängig von Ernährung auftreten und bereits seit Jahren ohne Verschlechterung/weitere Symptome bestehen?

2. Kann das häufige Aufstoßen ggf. auch psychisch verursacht sein, da ich nun so stark darauf fokussiert bin? Oder macht es hier Sinn, dass ggf. eine Magenspiegelung durchgeführt wird? Liegt es alternativ ggf. daran, dass ich zusätzlich zum, Reizdarm einen Reizmagen haben könnte?

Danke und LG

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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03.12.2020, 15:30 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Jede Darmspiegelung ist anders. Dies klingt zunächst einmal wie eine Binsenweisheit, ist es aber nicht. Denn es kann durchaus sein, dass bei ein und demselben Patienten der Schwierigkeitsgrad der Darmspiegelung von Untersuchung zu Untersuchung sehr unterschiedlich ist. Man kann der Frage nicht entnehmen, ob der Darm nur unvollständig gespiegelt wurde. Wenn dies so sein sollte, kann es durchaus sein, dass bei einer Wiederholungs-Untersuchung (sofern diese überhaupt indiziert ist!) eine relativ einfache Darstellung des Darms resultiert. Man kann es also nicht allgemeingültig sagen.

Bezüglich der Magen-Problematik: In der Tat gibt es eineb Rückfluss sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre, der sich sogar im Hals/Kehlkopf-Bereich bemerkbar macht. Letztlich hilft zur Klärung dieser Fragestellung nur die invasive Untersuchung (also die Spiegelung). Sonst bleibt man im Stadium der Spekulation stecken.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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