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Bauchschmerzen, Durchfall, Breiiger Stuhl und Blähungen

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Reizmagen | Expertenfrage

15.07.2021 | 12:57 Uhr

Guten Tag,

ich wende mich sehr verzweifelt an sie. Ich habe seit über 1 jahr Magen und Darm Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall und Breiiger Stuhl. Eine Magen und Darmspieglung von Januar mit Biopsien auch Von Zwölffingerdarm waren unauffällig. Candida, Pilze und Helicopacter, Caprotrctin negativ. Mittlerweile war ich bei 5 Gastroenterologen und keiner möchte meinen Dünndarm untersuchen mit der Begründung im Dudeom wurden Proben entnommen. Ist dies korrekt? Und was kann ich noch machen? Ich habe die Ganze Zeit Dünndarmkrebs im Kopf. Blut versteckt war vor 1 Jahr auch negativ. atemtest werden aufgrund Corona nicht durchgeführt. Vllt haben sie noch einen Rat sowas kann doch nicht normal sein.

vielen Dank 

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Experte-Ohlert
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18.07.2021, 17:34 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 ganz allgemein kann man sagen, dass eine bösartige Erkrankung des Dünndarms ein äußerst seltenes Ereignis ist. Ich bin nun seit ca. 35 Jahren ärztlich tätig. In dieser Zeit habe ich keinen einzigen Fall dieser Art gesehen.

Blutungen aus dem Dünndarm entstehen – wenn es denn wirklich aus dem Dünndarm kommt – meistens durch sogenannte Angiodysplasien, d. h. kleine Gefäßwucherungen, die zum bluten neigen. Eine unmittelbare Therapiemöglichkeit besteht nicht, da man im Dünndarm keine Möglichkeit hat die entsprechende Stelle zu erreichen. Im Zweifelsfalle sind Teil-Entfernung des Dünndarms eine therapeutische Option. Es ist aber ein absoluter Ausnahme-Tatbestand. Denn es handelt sich hierbei nicht um eine kleine, gängige Therapiemöglichkeit.
Problematisch ist schon denn Dünndarm überhaupt zu untersuchen. Zwar gibt es die Möglichkeit des sogenannten Kapsel-Endoskopie, aber hierbei kann man den Dünndarm in aller Regel nicht etwa so komplett sehen, wie dies analog bei der Dickdarmspiegelung mit dem Endoskop möglich ist. Denn die Kapsel-Endoskopie ist von der zufälligen Bewegung der Endoskopie-Kapsel abhängig und erfasst Befunde damit nicht annähernd mit der hohen Genauigkeit wie bei der echten Endoskopie. Eine endoskopische Möglichkeit denn Dünndarm (komplett) zu untersuchen gibt es aber bedauerlicherweise nicht.
 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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