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Ehrliche Meinung zu den Aussichten bei Gonarthrose

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Orthopädie | Expertenfrage

14.05.2021 | 13:10 Uhr
Hallo,

ich bin seit Monaten in einer Schmerzschleife und niemand kann mir wirklich helfen, bzw. ist aufgrund meines Alters ( Mitte 50) eher zurückhaltend.

Befund in Kurzform:
Mediale Gonarthrose, starke Osteophytenbildung, retropatellare Arthrose, Degeneration im Innenmeniskushinterhorn mit longitudinaler Fissur in der Basis..
Knorpelglatze an der medialen Patellafacette, Geröllzysten, KÖ,....
Innenmeniskopathie ohne fassbaren Einriss, intakte Bänder.....
Seit Monaten "begleitet" mich dieses MRT, was bisher keinen operativen Eingriff einforderte, da konservativ möglich.
Eine Arthroskopie erschien also aufgrund der Studien 2016 zunächst einmal überflüssig.

Ich bin nun mehrfach wegen des Meniskus untersucht worden, dieser ist inzwischen wohl auch gar nicht mehr das Problem.
Das Problem ist die hochgradige Arthrose in beiden Knien, der Wundschmerz und nur noch schmale Gelenkspalt innen, und rund um die Kniescheibe schmerzen die Knorpel wie "Feuermelder",
Entzündungshemmende Medikamente, Cox2 Hemmer, Cortisonspritzen und Tabletten brachten mich in die Bewegung. Aber nie richtig und dauerhaft, d.h. vorne an der Kniescheibe habe ich manchmal ein schnappendes Gefühl, ich bin kaum belastbar, weil meine Knie nach kurzer Zeit nur noch schmerzen und brennen. Ohne Tabletten ging es nie wirklich.

Wie gesagt, die Kniescheibenschmerzen waren unter den Tabletten zunächst nicht spürbar, erst nach ein paar Monaten wird mein Zustand durch diese brennenden Knorpel immer schlechter, aber fast alle Ärzte halten sich am noch nicht "dramatischen" MRT fest, OBWOHL man mir immer sagte, dass ich in einiger Zeit ein neues Kniegelenk benötigen werde.....

Mein Problem und meine Frage:
Ich bin nun bei einigen Ärzten gewesen, auch in Fachkliniken!!!
Das Resultat ist für mich leider nicht weiterführend und ich wüsste gerne einmal einen Rat von den Ärzten hier oder vielleicht Patienten, die ähnliches durchgemacht haben.

Ein Arzt sagt, die Arthroskopie können Sie sich sparen, das Problem ist die Kniescheibe!

Der nächste Arzt erkennt zwar das Problem mit der Kniescheibe, ist aber zögerlich mit der weiteren Vorgehensweise, weil das ja "nicht mal eben so" gemacht wird und ein größerer Eingriff ist. Er schlägt eine Arthroskopie vor ( Denervierung, Chondroplastik, Meniskus- obwohl ja scheinbar kein Problem mehr?), klingt nicht sehr überzeugend mit dem Hinweis, dass die Beschwerden weiterhin bestehen können. Macht er das, weil der Meniskus im MRT erwähnt wird und ihn quasi " berechtigt", diese A. durch zu führen? Normalerweise sagt man, bei hochgradigen Knorpelschäden bringt das doch nichts mehr? Und deshalb kommt jetzt

der nächste Arzt, der sagt, ich solle weiterhin Medikamente nehmen und Physio machen, ich würde es schlimmer machen, als es ist und beantwortet meine Frage zur Kniescheibe erst gar nicht. Wie lange soll man denn in so einem Fall Tabletten nehmen, das muss doch dann mal irgendwann besser werden? Nehme nun reine Schmerzmittel- keine Entzündungshemmer mehr, habe ich nicht mehr vertragen....... Ich möchte mich nach ein paar Stunden eigentlich nur noch hinlegen.......


Ich bin ziemlich am Ende meiner Geduld und kann gerade überhaupt nicht mehr einschätzen, was ich machen soll.
Wenn ich mir die Arthroskopie sparen kann ( ich weiß, dass meine Arthrose/ mein Wundschmerz innen eh weiter bestehen wird)- wie soll ich mich denn jetzt verhalten, wenn meine "Knorpelschmerzen", bzw das Laufen  wie auf "Felge" mich wahnsinnig machen, aber mir niemand so richtig raten kann, weil alle sagen, das MRT würde das noch nicht so dramatisch sehen? Zwar irgendwann neue Gelenke..... aber jetzt noch nicht.
Ich war Monate nicht scharf auf eine Arthroskopie, bin es auch jetzt nicht, weil ich vor Augen habe, dass mir in den nächsten Jahren ein Knie Marathon bevorstehen wird  :cry: - kann mir jemand vielleicht etwas zu den Erfolgsaussichten sagen?
Außerdem habe ich ANgst, dass mir der erwähnte Meniskus im Bericht zum "Verhängnis" wird, weil dass ja ein "Grund" ist, "mal rein zu gucken"- und dann wird auch was gemacht...... 
Ist die Retropatellararthrose so schwierig zu behandeln?
Zohlen Test war einmal positiv, dann negativ, bzw wurde nicht groß besprochen.
Mein Arzt dreht ja durch, wenn ich mir noch eine Meinung anhören möchte.......
Aber es geht um MEINE KNIE und Schmerzen, von daher fürhle ich mich gerade wie in einem Tunnel.......

Hilflose Grüße ......

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14.05.2021, 13:31 Uhr
Antwort

P.S. 

Kann  die Untersuchung der Kniescheibe / Zohlentest unter Medikamenteneinnahme anders ausfallen?

Je nach Tablette und Belastung ist der Schmerz rund um die Kniescheibe zwischendurch auch mehr oder weniger betäubt- und zu einem Untersuchungszeitpunkt war das auch so, dass ich keine Schmerzen hatte- habe aber erwähnt, dass es normalerweise dort richtig schmerzt und brennt.

Lifeline Gesundheitsteam
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16.05.2021, 16:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir müssen zunächst einmal darauf hinweisen, dass wir Ihnen nur eine allgemeine Beratung anbieten können, ein individueller Behandlungsvorschlag setzt eine eigene Untersuchung voraus.

Eine retropatellare Arthrose kann konservativ durch Physiotherapie behandelt werden, hierbei sollte die Oberschenkelmuskulatut trainiert werden. Eine Arthroskopie ist die einzige Untersuchung, die das Gelenk detailliert darstellt (radiologische Untersuchungen sind dtl. ungenauer) und kann mögliche strukturelle Ursachen angehen wie eine Plica, bei einer Arthrose ist dies jedoch eher zu spät. Generell ist es auch möglich, die Gleitrinne durch eine Prothese zu ersetzen. Da bei Ihnen jedoch auch eine mediale Arthrose vorliegt, ist das Ergebnis wahrscheinlich nicht zwingend überzeugend.

Der Zohlentest ist nicht immer ganz genau und kein Arzt stützt sich bei einer Untersuchung auf einen Test.

Wenn bereits eine Knorpelglatze besteht, wird es schwierig, durch eine Arthroskopie eine Besserung zu erzielen. Auch eine Umstellung des Gelenks, so dass mehr die Außenseite belastet wird, bringt wahrscheinlich keinen Erfolg. Bei umschriebenen Defekten kann versucht werden, den Knorpel zu reparieren, wenn bereits eine Arthrose vorliegt, funktioniert dies nicht mehr. Hat sich in einem Gelenk einmal eine arthrotischen Milieu entwickelt, wird die Gelenkfunktion schubweise schlechter. Dies kann bei manchen über Jahre bis Jahrzenhnte gehen, bei anderen Patienten im Monatsrhythmus. Sollten Schmerzmittel und Krankengymnastik hier nicht helfen, bleibt in aller Regel nur die Implantation einer kompletten oder teilweisen Endoprothese. Hier muss der optimale Zietpunkt gefunden werden, da eine stark fortgeschrittenen Arthrose dazu führen kann, dass keine Standardimplantate mehr verwendet werden können und z.B. gekoppelte Implantate verwendent werden müssen, welche deutliche Nachteile haben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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