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nach Lumbalpunktion

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Migräne | Expertenfrage

23.11.2005 | 06:03 Uhr

Einen schönen, guten Tag!

Ich habe SLE mit ZNS-Beteiligung (Epilepsie) und war wegen einer Verschlechterung und erhöhter Schub-Frequenz 5 Tage im Krankenhaus (Es wurde mit der Endoxan-Bolustherapie begonnen) Dort wurde auch eine lumbalpunktion gemacht. Am Tag nach der Lumbalpunktion bekam ich starke Kopf- und Nackenschmerzen, die sich mit Novalgin und Ibuprofen nicht einmal bessern ließen. Eine Neurologin untersuchte mich und sagte es kommt von der Lumbalpunktion. Die Punktion ist nun 5 Tage her (war am letzten Freitag) aber es hat sich noch nichts gebessert. Wenn ich liege, geht es mir gut, aber wenn ich aufstehe und eine Zeit lang etwas tue, dann bekomme ich spätestens nach einer Stunde so starke Schmerzen, das mir auch schlecht wird (Ich habe auch ab und zu eine diagnostizierte Migräne, aber es ist kein Scherz wenn ich sage, das die Migräneschmerzen dagegen noch angenehm sind) Ich habe auch laute Ohrgeräusche dabei und einen starken Druck auf den Ohren, das ist aber erst heute so schlimm geworden.Dazu habe ich normale Miränesymptome,Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Ich bin gestern aus dem Krankenhaus entlassen worden und wollte heute deswegen zu meinem Hausarzt gehen, aber ich war nicht in der Lage, dort hin zu kommen, weil es mir so schlecht ging.WEnn ich eine Zeit lang gehe oder sitze, dann wird es unerträglich.
Die Frage ist nun, wie lange werde ich mich damit quälen müssen, bis diese Lumbalpunktion-Nebenwirkungen aufhören? Und was kann ich selber noch tun, damit es schneller vergeht? Bis jetzt versuche ich nur so lange und oft wie möglich flach zu liegen, udn trinke mindestens 3 Liter Flüssigkeit (muß ich ja ohnehin wegen der Endoxan-Chemo)Ich nehme Novalgin und Ibuprofen ein, es hilft aber nur wenig. Haben Sie einen Tip für mich, was ich sonst noch tun könnte?

Vielen dank für ihre Antwort!

Claudia

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24.11.2005, 10:09 Uhr
Antwort

Hallo Claudia,

es handelt sich um einen typischen postpunktionellen Kopfschmerz.
Er verstärkt sich nach Aufsetzen oder Aufstehen innerhalb von weniger als 15 Minuten und bessert sich innerhalb von 15 Minuten nach dem Hinlegen. Er wird von mindestens einem der folgenden Symptome begleitet: Nackensteifigkeit, Ohrgeräusche, Hörminderung, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit.
Dieses Beschwerdebild entwickelt sich innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Lumbalpunktion.
In der Regel klingen die Beschwerden nach 3-7 Tagen ab. Selten wird eine Dauer bis zu 8 Wochen und darüber hinaus beobachtet.
Die wirksamste Behandlung besteht in der Anwendung eines Blutpflasters. Dabei werden aus einer Vene des Patienten 10 ml Blut entnommen. Dieses Blut wird dann mit einer Punktionsnadel in Höhe der vorausgegangenen Lumbalpunktion außen an die Rückenmarkshaut gespritzt. Anschließend wird 30 Minuten Bauchlagerung vorgenommen.
Bei über 90 % der Patienten läßt sich auf diese Weise ein promptes Nachlassen der postpunktionellen Kopfschmerzen erreichen. Die Gabe von Schmerzmitteln ist in der Regel wirkungslos. Auch die hohe Trinkmenge ist in ihrer Wirksamkeit nicht gesichert.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Mildenstein

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