Avatar

Absetzen Metoprolol

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Migräne | Expertenfrage

16.01.2025 | 10:01 Uhr

Guten Morgen,

mein Neurologe möchte, dass ich mein Metoprolol (Dosierung 47,5) absetze, weil wir eine andere Prophylaxe probieren wollen. Er meinte, ich kann das Medikament einfach weglassen und müsste es nicht ausschleichen. Ich verzichte jetzt den dritten Tag darauf und habe heute Morgen ein bisschen Herzklopfen gespürt. Laut Smartwatch liegt mein Ruhepuls bei 71bpm. Nachdem ich eine Treppe hochgegangen bin, lag er aber kurz bei 134bpm. Ist das ok oder muss ich das Medikament doch langsamer absetzen? Ich habe es eigentlich nur wegen der Migräne eingenommen. 
Ich freue mich auf Ihre Antwort. 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
20.01.2025, 11:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Tatsächlich kann das plötzliche Absetzen von Metoprolol bei manchen Menschen zu Beschwerden führen. Das liegt daran, dass dieser Betablocker auf das Herz-Kreislauf-System wirkt. Ein abruptes Absetzen kann einen sogenannten Rebound-Effekt verursachen, der sich durch erhöhten Puls, Herzklopfen oder andere Kreislaufsymptome äußern kann – selbst wenn das Medikament primär zur Migräneprophylaxe eingesetzt wurde. Dabei spielt auch die Dosierung des eingenommenen Medikaments eine Rolle.
Die von Ihnen geschilderten Symptome könnten tatsächlich auf einen solchen Rebound-Effekt hindeuten. Ein Ruhepuls von 71 ist zwar unauffällig, aber ein Puls von 134 nach leichter körperlicher Belastung könnte als erhöht angesehen werden und darauf hindeuten, dass sich Ihr Körper erst an das Absetzen gewöhnen muss.
Es gibt jedoch auch andere mögliche Gründe für einen vorübergehenden Anstieg der Herzfrequenz, wie beispielsweise leichte Infekte. Ein einmaliges Auftreten dieser Symptome sollte daher nicht direkt Anlass zur Sorge geben. Wichtig ist, dass Sie die Symptomatik in den kommenden Tagen aufmerksam beobachten.
Kontaktieren Sie zudem Ihren Neurologen oder Hausarzt, um abzuklären, ob ein schrittweises Ausschleichen des Medikaments sinnvoller wäre. Leider können wir aus der Ferne keine Therapieempfehlung geben. Es ist jedoch möglich, dass sich die Beschwerden bereits gebessert haben und das Schlimmste überstanden ist, sodass Sie mit dem Absetzen fortfahren können. Dies sollte jedoch in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.