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Wie kann Agranulozytose nachgewiesen werden ?

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Leukämie | Expertenfrage

26.08.2019 | 08:19 Uhr

Eigentlich müsste ich die Frage an Neurologen richten, aber kaum jemand dürfte sich besser mit Leukozyten auskennen als Fachärzte der Leukämie. Ich bitte daher um Verständnis.

Meine Lebensgefährtin ist an Myasthenia Gravis (MG) erkrankt und ihr Leukozytenhaushalt ist diesbezüglich ohnehin schon auf einem niedrigen Level. Die MG ist/war generalisiert und verlief bis zum gegenwärtigen Vorfall komplikationslos.

Nach einer OP im Januar 2019 wurde ihr-wie in Deutschland üblich, "standesgemäß" Metamizol (Novalminsulfon) verabreicht. Allerdings ist- auch In Deutschland bekannt und auf roten Listen gewarnt, das MG-Patienten als Krankheit verstärkendes Medikament kein Metamizol verabreicht werden darf (Kontraindikation), da hier das Risiko einer Agranulozytose potentiell extrem hoch ist (siehe z.B. Neurologienetz/ Link:https://www.neurologienetz.de/de/fachliches/erkrankungen/neuro-muskulaere-erkrankungen/myasthenia-gravis/myasthenie-verstaerkende-medikamente/

Post-operativ erlitt meine Lebensgefährtin stationär dann auch eine äußerst drastische Verschlechterung der MG bis hin zur myasthenen Krise und ihr Blutbild einen Leukozytenwert/Granulozyten von nur um die ca. 2000/µl ergab und hat heute noch mit expliziten Nachwirkungen zu schaffen hat.

Die Klinik verneint hier vehement unseren Verdacht und das Indiz einer Agranulozytose durch potenitelle Medikamentennebenwirkungen und erkärt den drastischen Abfall der Leukozytenwerte meiner Lebensgefährtin mit dem während der OP erlittenden Blutverlust von 800 ml und ein solcher Abfall "zu erwarten war" und bagatellisiert den Vorfall zunehmend.

Für mich als "medizinischen Laien" sehe ich A) allerdings keinen Zusammenhang im Verhältniis "Starker Abfall von Lukozytenwerten contra Blutverlust", da hier für mein Verständnis die Gegenrechnung X/µl ausschlaggebend ist, oder irre ich hier ?

Zudem steht es auch B) im Widerspruch, bei einem "post-operativ zu erwartenden" dramatischen Abfall der Leukozyten (um die 2000), generell Metamizol zu verabreichen (unabhängig von Vorerkankungen), da hier dessen Einsatz laut Medikationsvorschriften bei drastisch niedrigen Leukozytenwerte ohnehin untersagt wird.

Wie aber lässt sich eine Agranulozytose nun stichhaltig, bzw. stichhaltiger nachweisen ?

Haben Sie evtl. Kontaktadressen deutscher Neurologen, die als objektive Kritiker gegenüber Metamizol vlt. möglicherweise als Gutachter in Frage kämen ?

Auf Ihre baldige Antwort und mit Dank im Voraus wartend verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Andy L.

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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26.08.2019, 15:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Eine Agranulozytose ist ein abfallen der Leukozyten weit unter 2000, in der Regel unter 500/µl. Also lag unseren Verständnis nach keine Agranulozytose vor, lediglich eine Leukopenie. Eine durch Metamizol verursachte Agranulozytose ist eine dramatische Erkrankung des Knochenmarks, welche die Bildung neuer weißer Blutkörperchen verhindert. Unseres Wissens nach, sollte Metamizol bei einer MG wegen der relaxierenden Wirkung nicht gegeben werden. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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