Meine Mutter hatte starke Oberbauchbeschwerden über den ganzen Bauch und das schon einige Mal wiederkehrend seit 1 1/2 Jahren und erniedrigte Elastasewerte im STuhl (15) und nimmt seit dem kreon 25000.
Nun kann sie aber nur wenig essen (Haferbrei, Kartoffeln, Butterbrot mit Quark) und das schon seit langem.
Sie hat mal kurz normalen Stuhlgang für ein paar Wochen im April gehabt uns sonst immer schlimmen Durchfall.
Bei einem Ultraschall wurden Gallensteine in den Gallenblase versch. Größe festgestellt. Es waren vor 3 Monaten bei starkem Durchfall auch mal gr. Gallensteine obenauf im Stuhlgang schwimmend.
Nun hat sie so starken Durchfall und auf Druck auch Schmerzen unter dem Rippenbogen rechts. Aber ist der Durchall nun wirklich von den Gallensteinen oder der Bauchspeicheldrüse???
Oder ist es etwas anderes? Welche Untersuchungen wären zielführend? Sie ist schon 85 und sie sollte ja überlegt behandelt werden. Was würden sie vorschlagen wie man vorgehen sollte. Ambulant oder stationär?
Bei ihr wurde auch mal Hashimoto festgestellt. Sie nimmt Thyroxin 25 täglich. Sollte sie die weglassen?
Sorry, viele Fragen, gr. Unsicherheit und dennnoch ihrer geschätzen Antwort entgegensehend,
danke schon mal Mary
wiederkehrender und lang anhaltender Durchfall
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage an Experte-Ohlert
Antwort von Experte-Ohlert
Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
Eine erniedrigte pankreatische Elastase im Stuhl ist ein gewichtiger Hinweis auf eine chronische Minderfunktion bestimmter Anteile der Bauchspeicheldrüse. Durch eine Einnahme von Pankreatin kann dies in der Regel kompensiert werden, wobei die Einnahmemenge stark variiert.
Gleichzeitig darf man nicht aus dem Auge verlieren, dass Durchfälle nicht nur durch eine chronische Bauchspeicheldrüsenschwäche entstehen können, sondern auch zahlreiche andere Ursachen haben, deren Aufzählung den hiesigen Rahmen sprengen würde.
Nicht selten kann eine Spiegelung des Dickdarmes weiteren Aufschluss geben, wobei stets der Einzelfall und sein sog. "klinischer Zustand" in Auge behalten werden muß.
Gallensteine führen im allgemeinen nicht zu Durchfällen. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann eine Neigung zu Durchfällen hervorrufen, wobei die Funktionslage der Schilddrüse sehr leicht durch eine Laboruntersuchung zu überprüfen ist.
Besten Gruss
Dr. Peter Ohlert
Kommentar
Danke für ihre Einschätzung. Was verstehen sie unter klinischem Zustand? Allgemeinzustand es Patienten?
Kann man ein CT oder MRT machen anstatt DArmspiegelung?
Antwort von Experte-Ohlert
Unter dem klinischen Zustand versteht man (also nicht ich, sondern man !) im Wesentlichen den Allgemeinzustand.
Eine Schichtbildaufnahme ermöglicht keine unmittelbare Inaugenscheinnahme z.b. der Darmschleimhäute und auch keine Gewebeprobe.
Kommentar
DAnke, der Ferritinwert liegt bei 377.
Wie hoch ist die Möglichkeit das es Krebs ist?
Sie hat Schmerzen von rechts oben unter dem Rippenbogen bis nach links rüber ziehend, mehrere STunden nach dem EssenAbe auch verschieden. Und viel Darmgeräusche. Ob Bauchspeicheldrüse oder Darm oder oder...............
Eine so alte Mutter würde die noch am Darm operiert oder so wieder heim geschickt? Sorry, die Frage, aber ich bin dann besser auf alles gefaßt. Danke!
Antwort von Experte-Ohlert
Das Alter des Patienten spielt für die Frage der Zumutbarkeit operativer Eingriffe eine immer geringere Rolle. Vielmehr kommt es auf das Verhältnis der Dringlichkeit/Wichtigkeit des Eingriffes in Relation zum allgemeinen Zustandsbild des Betroffenen an.