Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert,
ich habe eine Refluxösophagitis (mit Magenspiegelung gesichert) und nehme schon eine Zeit lang Nexium 20 mg. Bisher hat das Medikament nicht geholfen. Ich habe zwar kein Brennen hinter dem Brustbein, aber ständig habe ich einen salzigen- und bitteren Geschmack im Mund und Hals. Nach dem Essen ist es noch schlimmer.
Weil das Medikament nicht anschlägt und ich diesen Geschmack im Mund habe, hat meine Ärztin jetzt Bauchspeicheldrüsen- und Leberwerte im Blut bestimmen lassen (Ergebnisse Montag).
Kann es denn sein, dass es mit Leber oder Bauchspeicheldrüse zu tun hat oder dass es doch noch vom Reflux kommt und die Dosis vielleicht zu niedrig war vom Nexium?
salziger- und bitterer Geschmack im Mund
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage
Antwort von Experte-Ohlert
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer Internetkonsultation sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als Denkanstoß für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich Bücherwissen reproduziert und keinerlei individuelle Beratung
in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen. Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich
auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
die Symptome deuten zunächst nicht auf eine Problematik der Bauchspeicheldrüse beziehungsweise der Leber hin. es ist aber vernünftig, einige Tage bis zum vorliegen der Laborergebnisse abzuwarten. Es macht keinen Sinn, darüber zu spekulieren, ob die Laborergebnisse pathologisch sein werden oder nicht.
Bei einem Reflux sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre kann es durchaus auch unter Gabe eines Protonenpumpenblockers zu einem unzureichenden therapeutischen Effekt kommen. Möglicherweise kann man durch eine Erhöhung der Dosis etwas erreichen, dies hängt aber vom Einzelfall ab.