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Monatelange Schmerzen

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage

19.09.2022 | 11:36 Uhr

Guten Tag

Seit Oktober letztem Jahr habe ich Schmerzen im rechten Oberbauch. Die Schmerzen sind mal stärker, mal schwächer und manchmal gar nicht da, kehren aber immer wieder zurück. Durch Druck können die Schmerzen nicht ausgelöst werden. Ich habe einige Abklärungen hinter mir: Blutbild (alles ok), Ultraschalluntersuchung (alles ok), Magenspiegelung (erneut bestätigte Hernie am Mageneingang und Refluxprobleme, Speisenröhrenentzündung, Schmerzen werden mit Pantoprazol aber nicht besser, kommen also wohl nicht daher), Röntenbild des Brustkorbs (alles ok).

Ich bin eine Angstpatientin und mache mir schnell grosse Sorgen. Am meisten besorgt bin ich, dass die Schmerzen von der Leber her kommen, aber alle Leberwerte waren normal und im Ultraschall wurde meine Leber als "glatt und normal gross" beurteilt. Könnten die Schmerzen trotzdem von der Leber her kommen?

Der Gastroenterologe hat gemeint, dass die Schmerzen vom Reizdarm her kommen und dass das durchaus auch zu solchen langanhaltenden, lokalen Schmerzen führen kann. Im Internet lese ich aber überall, dass Reizdarm eher ungenau lokalisierte Schmerzen auslöst. Ich habe aber auch diverse Lebensmittelunverträglichkeiten (Laktose, Fruktose), könnten die Schmerzen daher stammen?

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19.09.2022, 11:39 Uhr
Antwort

Überigens: Ich bin weiblich, 28 Jahre alt und sonst gesund, also keine anderen Symptome.

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19.09.2022, 11:48 Uhr
Antwort

Ach und auch noch erwähnenswert: Vor 7 Jahren wurde eine Darmspiegelung druchgeführt, damals war alles normal und dort kam die Diagnose Reizdarm her. Damals hatte ich Schmerzen im rechten Unterbauch, die aber nach einigen Monaten wieder verschwanden. Für mein momentanes Problem liess der Arzt eine Stuhlprobe durchführen, die vollkommen normal war. Daher meint er, eine erneute Darmspiegelung sei momentan nicht nötig.

Experte-Ohlert
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21.09.2022, 07:16 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 das Wesen des Reizdarmsyndrom ist es, dass keine pathologischen Befunde festgestellt werden. Dennoch sind Beschwerden da. Die Beschwerden können äußerst unterschiedlich sein. Insofern hat der Gastroenterologe sicherlich recht, wenn er sagt, dass bestimmte Beschwerden durch ein Reizdarmsyndrom bedingt sein könnten. Leider kann man es wieder beweisen, noch widerlegen.

Eine Darmspiegelung zeigt natürlich einen objektiven Befund des Zustandes des Dickdarmes. Auf der anderen Seite muss man berücksichtigen, dass eine Darmspiegelung – wenngleich nur ein kleines – aber dennoch ein Risiko beinhaltet (zum Beispiel Darmverletzung). Wenn also eine Untersuchung vor einem relativ kurzen Zeitraum gewesen ist und gleichzeitig die Gesamt-Lage nicht vermuten lässt, dass nennenswerte Befunde erhoben werden, so muss man im Einzelfall sehr sorgfältig abwägen, ob eine (erneute) Darmspiegelung mit Blick auf das Nutzen-Risikoverhältnis gerechtfertigt ist. Das kann natürlich am besten durch den behandelnden Arzt im Gespräch mit dem Patienten geschehen. 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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