Hallo; ich hab mal eine Frage; wenn ein Blutbild vollkommen in Ordnung ist; stimmt es dann das man eine Krebserkrankung ausschließen kann? Meine Stiefmutter hat mal als Arzt Sekretärin gearbeitet und die meinte das es so wäre?! Ich frage deswegen; bei mir wurde eine Auffälligkeit an der Bauchspeicheldrüse gefunden. Dazu einen geschwollenen Lymphknoten in der Leiste. Nun meint sie halt; das weil meine Blutwerte in Ordnung sind es auf keinen Fall (egal wo) etwas bösariges sein kann?!
Blutwerte und Krebs
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Krebs | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Tijuli79,
prinzipiell ist das schon richtig, auch wenn man in der Medizin natürlich nichts mit 100%iger Sicherheit sagen kann oder darf.
Allerdings ist noch zu klären, was Sie genau mit Blutbild meinen. Streng genommen meint der Begriff Blutbild nur das Überprüfen der Zellen im Blut, also der roten Blutkörperchen, der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen. Allgemein untersucht man aber bei Auffälligkeiten an Organen neben allgemeinen Markern wie Entzündungswerten und Elektrolyten normalerweise die passenden Organwerte noch dazu, dazu gleich noch eine kurze Erklärung.
Das echte Blutbild gibt aber schon einen ersten sehr deutlichen Hinweis: Vermehrte Weiße Blutkörperchen deuten immer auf eine Entzündung hin. Zusätzlich werden noch bestimmte Untergruppen untersucht, die dann auch genauere Hinweise auf die Ursache geben können. Liegt ein bösartiger Krebs vor, kommte es praktisch immer zu einer Entzündung, das bringt der Krebs dann automatisch mit sich. Ein normales Blutbild schließt eine bösartige Krebserkrankung praktisch sicher aus.
Noch kurz zu den Organwerten: "Organwerte", wie z.B. Nieren-, Leber- oder Bauchspeicheldrüsenwerte sind bestimmte Marker, meistens Proteine, die nur in dem jeweiligen Organ vorkommen. Gehen Teile des Organs kaputt, beispielsweise durch eine Entzündung, oder weil ein Krebs dort "hineinwächst" oder auch, weil das Immunsystem im Rahmen einer Autoimmunerkrankung das Organ angreift, gehen Zellen kaputt und eben diese Marker oder Proteine gelangen ins Blut. Dort können sie dann nachgewiesen werden und geben dem Arzt wertvolle Hinweise, dass in dem betreffenden Organ Teile zerstört werden.
Wurden diese Werte ebenfalls mituntersucht, also die Bauchspeicheldrüsenwerte, und sind unauffällig, ist ein bösartiger Krebs so gut wie ausgeschlossen. Die Auffälligkeit muss dann etwas anderes sein.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit eine verständliche Erklärung geben - Ihr Lifeline Gesundheitsteam