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Follikel

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinderwunsch | Expertenfrage

31.08.2009 | 07:57 Uhr

Hallo,

können Sie mir sagen wann ein Follikel sprungreif und befruchtungsfähig ist. Ich stimmuliere mit Clomifen 100 mg vom 5 - 10 Zyklustag. Bis jetzt habe ich immer 10 000 IE Predalon zum Auslösen des Eisprunges bei 11mm oder 12mm gespritzt. Heute war ich zum Ultraschall bei der Urlaubsvertretung meines Frauenarztes und der hat gesagt der Follikel muß mindestens 18 - 20 mm groß sein und dann kann ich erst Predalon spritzen. Wenn man das bei 11 oder 12 mm spritzt wächst der Follikel nicht mehr weiter und stirbt ab. Was soll ich denn jetzt nun glauben? Dann wären ja sechs Zyklen mit Clomifen umsonst gewesen. Und wieviele Zyklen kann man Clomifen eigentlich nehmen mein Frauenarzt sagt das kann man unbegrenzt nehmen die Urlaubsvertretung sagt nicht länger als 6 Monate. Dieser Zyklus ist aber schon der 7te. Kann da etwas passieren wenn man Clomifen solange nimmt?

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31.08.2009, 10:04 Uhr
Antwort

Hallo,
Ihr Vertretungsarzt hat völlig recht: ein Follikelsprung wird ausgelöst bei einer Größe von 18-20 mm.
Ob Ihre Zyklen umsonst waren, kann ich nicht beurteilen. Unter CLOMFEN muß eine regelmäßige Östrogenbestimmung und Follikulometrie (Überwachung des Wachstums des Eibläschens) durchgeführt werden siehe Beipackzettel).
Eine einzige Ultraschalluntersuchung ist unter einer ovulationsauslösenden Therapie nicht ausreichend!
Die Nebenwirkungen von CLOMIFEN stehen sehr genau im Beipackzettel erklärt und Sie sollten sich das noch einmal genau durchlesen!
Eines der größten Probleme ist der so genannte negative Östrogen-Feedback, d.h. dass die körpereigene Östrogenproduktion sinkt ab, der Muttermundschleim wird nicht mehr flüssig, sodass kein Spermium mehr durchkommt, und der Eisprung kann sogar ausbleiben.
Die CLOMIFEN-Therapie erfordert viel Erfahrung und eine sehr genaue Überwachung!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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01.09.2009, 05:31 Uhr
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Hallo,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich kann gar nicht verstehen wieso mein FA sagt das der Follikel bei 11 oder 12 mm springt. Ultraschalluntersuchungen sind immer gemacht worden aber keine Östrogenbestimmung. Wie kann ich denn überprüfen ob der Muttermundschleim flüssig ist oder nicht? Sollte ich das ganze lieber in einer KIWU-Klinik machen lassen? Ist das tatsächlich so das der Follikel bei einer Größe von 11 oder 12mm abstirbt wenn man dann Predalon spritzt und nicht mehr weiter wächst? Oder springt der trotzdem und kann nur nicht befruchtet werden? Irgendwie hat mich jetzt komplett der Mut verlassen. Schade das in der heutigen Zeit kein Arzt mehr Zeit hat für ein Gespräch und die Patienten aufklärt. Ich habe die Clomifen Therapie bisher für nicht so schlimm empfunden und wußte auch nicht auf was man alles achten sollte weil mich darüber niemand aufgeklärt hat.

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01.09.2009, 07:08 Uhr
Antwort

Hallo,

habe noch was vergessen. Die Gebärmutterschleimhaut war 6 mm aufgebaut. Ist das ausreichend das sich das Ei einisten kann. Der Arzt meinte nämlich dies sei ein bisschen wenig. Wie hoch sollte denn die Gebärmutterschleimhaut sein?

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01.09.2009, 09:25 Uhr
Antwort

Hallo,
das Follikelwachstum ist nicht durch eine einzige Ultraschalluntersuchung pro Zyklus nicht zu überwachen! Und das mit der Östrogenüberwachung steht eindeutig im Beipackzettel!
CLOMIFEN ist als Medikament nicht ohne Risiko. Und in unreife Follikel auch noch Predalon reinzudonnern kann ich, genau wie der Vertretungsarzt, nicht verstehen.
Die Bestimmung des Muttermundschleims ist wichtig, weil man nur so feststellen kann, ob Spermien in den Schleim eindringen und ob sie darin überleben. Dies ist besonders wichtig, wenn eventuell in dem vor Beginn der Clomifen-Behandlung durchgeführten Spermiogramm irgendwelche Problemchen festgestellt wurden.
Wenn Sie jetzt feststellen, dass Sie nicht aufgeklärt wurden vor der Therapie, dann sollten Sie wirklich einen anderen Arzt aufsuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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01.09.2009, 09:28 Uhr
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Hallo,
6 mm ist in der Tat zu wenig. das Doppelte wäre richtig.
Ihr
TomDoc

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01.09.2009, 09:56 Uhr
Antwort

Hallo,

bei uns wurde kein Spermiogramm durchgeführt da ich im Januar eine Fehlgeburt hatte und der Arzt sagte das wír das nicht brauchen weil ja schon mal eine Schwangerschaft eingetreten ist. Wie kann ich denn den Muttermundschleim überprüfen oder muß das auch der Arzt machen?

Gruß
Ann-Kahtrin

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02.09.2009, 09:46 Uhr
Antwort

Hallo,
die Überprüfung des Muttermundschleims können Sie sogar selber machen. Dies ist zum Beispiel Teil einer sehr zuverlässigen Methode der Empfängnisverhütung, weil nur an den tagen, an denen der Schleim spinnbar und flüssig ist, eine Befruchtung möglich ist.
Infos und Anleitungen dazu finden Sie auf der Webseite

http://www.nfp-online.de/NFP-Methode.11.0.html

Wenn Sie eine FG hatten, was ist dann die Begründung für die CLOMIFEN-Behandlung?
Ein Problem des CLOMIFEN ist der negative Östrogen-Feedback am Muttermundschleim: die notwendige Verflüssigung des Schleims kann ausbleiben, weil Clomifen die Östrogenproduktion Ihrer Eierstöcke unterdrücken kann (CLOMIFEN ist ein starkes Anti-Östrogen, sehr ähnlich dem TAMOXIFEN, das als Antiöstrogen zur Brustkrebsbehandlung eingesetzt wird).
Wenn Sie das gefühl haben, dass Ihre Behandlung nicht entsprechend den Vorschriften überwacht wird, dann sollten Sie den Arzt wechseln.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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02.09.2009, 10:15 Uhr
Antwort

Hallo,

die Begründung für die Clomifen Behandlung ist das ich PCO habe und keinen Eisprung. Zusätzlich nehme ich noch Prednisolon 1 mg. Ich werde mal auf die Webseite schauen und mich darüber informieren. Kann oder darf man Clomifen auch länger als 6 Monate nehmen?

Gruß
Ann-Kathrin

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02.09.2009, 14:54 Uhr
Antwort

Hallo,
aufgrund welcher Kriterien wurde Ihr PCO-Syndrom gesichert?
haben Sie per Temperaturkurve nachgewiesen, dass kein Eisprung besteht oder wie wurde das nachgewiesen?
Welchen Zyklus hatten Sie früher?
Hier zu Ihrer Information die international festgelegten Rotterdam-Kriterien zur Diagnose eines PCO-Syndroms:
• Oligo- oder Anovulation (gewöhnlich erkennbar durch Oligo- oder Amenorrhoe)
• Hyperandrogenämie und/oder klinische Zeichen einer Androgenerhöhung (Androgenisierung)
• sonographisch diagnostizierte polyzystische Ovarien (PCO) = 12 oder mehr Follikel von 2 - 9 mm pro Ovar und/oder eine Gesamtgröße des Ovars von > 10 ml.
Zur Diagnosestellung reicht es, wenn ein Ovar die Kriterien erfüllt.
Die Clomifen-Behandlung muss zeitlich begrenzt werden und eine Behandlungspause muss eingelegt werden, da die Eierstöcke sonst möglicherweise nicht mehr reagieren.
Ihr
TomDoc

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