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Migräne bei meinem 11 jährigen Sohn?

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage

24.11.2023 | 12:36 Uhr

Guten Tag,

ich bin sehr froh, diese Seite gefunden zu haben.

Mein Sohn hatte letzten Freitag wohl einen Migräneanfall. Es begann mit einem Kribbeln in den Lippen, danach hatte er Sprachfindungsstörungen und 'fühlte sich schlecht'. Genau konnte er es nicht beschreiben. Dann kamen Kopfschmerzen hinzu. Wir sind mit ihm in die Notaufnahme gefahren. Im Auto war er sehr unruhig und wusste nicht wie er richtig sitzen sollte. Er wurde auch sehr müde. Die neurologischen Aussetzer waren bis wir in der Notaufnahme waren wieder weg. Er wurde durchgecheckt und wir wurden wieder nach Hause geschickt. Am Dienstag gab es ein EEG und MRT in der Klinik. MRT völlig unauffällig. EEG auffällig. Der Arzt sagte, das würde auf Migräne hindeuten. Leider wurde nicht wirklich viel mit uns besprochen. Die Klinik sei voll. Man habe keine Zeit. 

Was mir nun Rückblickend alles eingefallen ist... mein Sohn sagte mir ab und zu schon ihm sei 'schwindelig'. Nun denke ich, dass er evtl. schon öfter eine Aura hatte, die zu keinen Kopfschmerzen geführt hat. Wäre das möglich?

Er hatte bereits vor 4 Wochen schon einmal geäußert dass seine Lippe kribbelt. Anschließend hatte er Kopfweh. (Er äußerte dies nicht so schlimm wie letzten Freitag, deshalb habe ich nichts unternommen). Beide Male waren aber nach extremem Sport (mit Saltos usw.). Könnte das ein Auslöser sein?

Ich habe nun gelesen, dass Kinder die unter Reisekrankheit leiden, auch eher an Migräne leiden. Stimmt das? Auch das würde zutreffen. 

Letzten Freitag wurden die Kopfschmerzen durch Bewegung schlimmer, bei Ruhe besser. Auch das scheint bei Migräne zuzutreffen? Auch die plötzliche Müdigkeit? Ebenfalls war er Geruchsempfindlich und musste sich abends 1x übergeben, weil das Essen für ihn eklig gerochen hat. Seine Kopfschmerzen waren im vorderen Kopfbereich und nicht einseitig. Die Ärztin im Krankenhaus meinte, das wäre untypisch? Stimmt das?

Ich habe bereits einen Termin beim Neurologen vereinbart. Muss allerdings noch ein wenig darauf warten. Natürlich beschäftigt mich das als Mutter sehr. Gerade weil wir mit Verdacht auf Migräne nach Hause geschickt wurden ohne genau darüber informiert zu werden.

Sollte mein Sohn evtl. den Sport meiden? Was kann ich ihm geben, sollte er wieder starke Kopfschmerzen bekommen. Eine Nurofen hat am Freitag nicht geholfen. Sollte ich sofort wieder in die Klinik, sollte er erneut neurologische Anzeichen bekommen? Ich fühle mich etwas hilflos, weil ich nicht die Möglichkeit hatte, Genaueres mit einem Arzt zu besprechen.

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Viele Grüße

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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26.11.2023, 19:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo SteffiV.,

wie alt ist Ihr Sohn denn? Wir können aus der Ferne ohne eigene Untersuchung natürlich nur eine sehr eingeschränkte Einschätzung vornehmen, insgesamt halten wir die Diagnose einer Migräne aber für recht wahrscheinlich. Auch der Verlauf passt gut dazu und es ist auch gut möglich, dass Ihr Sohn bereits sowohl Anfälle also auch Auren ohne Kopfschmerzen hatte. 
Sport ist tatsächlich ein möglicher Auslöser bei manchen Menschen. Der Verlauf spricht ja tatsächlich dafür, dass das bei Ihrem Sohn infrage kommt. Auch der Zusammenhang mit einer Reisekrankheit ist tatsächlich bekannt. 
Instesamt scheint uns die Symptomatik sehr passend zu einer Migräne. 
Dass Sie schon einen Termin bei einem Neurologen haben, ist sehr gut. In der Zwischenzeit ist es sicherlich hilfreich, wenn Sie den Hausarzt oder Kinderarzt aufsuchen, um eine Schmerzmedikation bei Bedarf zu besprechen. Außerdem ist es für die weitere Einschätzung hilfreich, wenn Sie eine Art Kopfschmerztagebuch führen. Das hilft dem Neurologen für eine genauere Einschätzung. 
Sollte Ihr Sohn erneut neurologische Symptome zeigen, ist es natürlich im Zweifel angebracht, wieder die Klinik aufzusuchen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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26.11.2023, 21:04 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort!

mein Sohn ist 11 und eigentlich schon immer sehr sportlich. Deshalb hat mich Sport als Auslöser verunsichert. 

Ich werde morgen den Kinderarzt fragen, welche Medikamente ich ihm geben kann, sollte es wieder passieren. Den Termin beim Neurologen haben wir erst in 2 Wochen.

Migräne scheint ja auch erblich bedingt zu sein. Da Epilepsie und Migräne viele Parallelen haben frage ich mich, ob mein Sohn die migräne von mir hat, da ich eine geralisierte Epilepsie (zum Glück seit Jahren eingestellt) habe. Epileptische Anzeichen waren auf dem EEG allerdings nicht zu erkennen (waren allerdings auch bei mir nie auf einem EEG zu erkennen). 

Besteht die Möglichkeit, dass dies ein einmaliges Erlebnis war? Oder müssen wir uns darauf vorbereiten, dass er dies nun öfters haben wird?

Viele Grüße und danke! 

Lifeline Gesundheitsteam
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27.11.2023, 16:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo SteffiV.,

konnte der Kinderarzt mittlerweile etwas weiterhelfen?
Vorstellbar wäre vom Verlauf her alles, sowohl, dass es ein einmaliges Ereignis war, als auch, dass es nur öfters zu solchen Anfällen kommt. Leider lässt sich das so einfach nicht beantworten. Dass Sie schon einen Termin beim Neurologen haben, ist hier sicherlich von Vorteil, damit kann auch der weitere Verlauf am besten begleitet werden.
Warten Sie den Termin erstenmal ab. Sollten sich weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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