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Geschwollenes Gesicht

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage

27.02.2025 | 09:18 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

Meine Tochter (10jahre) hat seit drei Tagen ein geschwollenes Gesicht.

Begonnen hat alles vor ca.1,5wochen mit einem Ausschlag im Gesicht und einem geschwollenen und entzündeten linkem Ohr.

Der Ausschlag hat sich über den Brust und ruckenenbereich und die arme ausgeweitet.

Inzwischen sind die arme nicht mehr so stark betroffen.

Dafür ist das Gesicht seit zwei Tagen stark angeschwollen.

Die Wangen sind heiß und rot. Wenn man darauf drückt ist es schmerzempfindlich.

Wir waren bereits drei Mal beim Arzt. Erst war der Verdacht auf ein Gianotti-Costi-Syndrom, dann würden ringelröteln vermutet.

Fieber hatte sie nie.

Meine Vermutung ist jetzt Mumps ( trotz Impfung?) oder eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse.

Was könnte es noch sein? Und was könnte man tun. Meine Tochter kann nicht zur Schule gehen da ihr Gesicht extrem entstellt ist.

Was könnte man versuchen? An wen könnte man sich wenden der sich auskennt?

Viele Grüße 

Bitterlemon 

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Lifeline Gesundheitsteam
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heute, 12:23 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

die Symptome Ihrer Tochter – insbesondere die schmerzhafte, heiße und rote Schwellung im Gesicht, die nach einem Hautausschlag begann, sind ungewöhnlich und sollten weiter abgeklärt werden. Sie haben bereits einige mögliche Ursachen genannt, aber wir gehen die Situation systematisch durch.

1. Mögliche Ursachen für die Gesichtsschwellung mit Ausschlag

Entzündung der Ohrspeicheldrüsen (Parotitis) – Mumps oder bakterielle Infektion? Mumps trotz Impfung ist selten, aber möglich. Typische Symptome wären einseitige oder beidseitige schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen (vor und unter dem Ohr). Oft kommt es zu Kau- oder Schluckbeschwerden, was Sie nicht erwähnt haben. Da Ihre Tochter kein Fieber hat, wäre eine klassische Mumps-Infektion weniger wahrscheinlich, aber eine bakterielle Speicheldrüsenentzündung (bakterielle Parotitis) wäre denkbar.  Falls das Ohr beim Kauen schmerzt oder Druck auf die Ohrspeicheldrüse Schmerzen verursacht, sollte dies unverzüglich durch einen HNO-Arzt abgeklärt werden.

B) Infektion der Haut – Erysipel oder bakterielle Weichteilentzündung? Eine Erysipel (Wundrose) oder eine bakterielle Infektion der Haut (z. B. durch Streptokokken oder Staphylokokken) kann zu einer flächigen Rötung, Hitze, Schwellung und Schmerzen im betroffenen Hautbereich führen. Diese Infektion kann durch eine kleine Wunde oder Hautirritation ausgelöst worden sein. Falls dies der Fall ist, wäre eine antibiotische Therapie notwendig, um eine Ausbreitung zu verhindern. Daher unbedingt schnell ärztlich abklären lassen, da bakterielle Infektionen des Gesichts ernst genommen werden müssen.

C) Allergische Reaktion oder toxische Reaktion? Der anfängliche Ausschlag, der sich ausgebreitet hat, könnte auf eine allergische Reaktion auf Medikamente, Lebensmittel oder Umweltfaktoren hinweisen. Falls Schwellungen an den Augen, Lippen oder Atemproblemen auftreten, wäre es ein Notfall (Angioödem, allergische Reaktion). Falls eine allergische Reaktion vermutet wird, kann ein Allergologe oder Kinderarzt eine genauere Untersuchung durchführen.

D) Virusinfektion (z. B. Gianotti-Crosti oder atypische Ringelröteln)? Das Gianotti-Crosti-Syndrom zeigt typischerweise symmetrische Hautausschläge und kann länger andauern. Ringelröteln könnten ebenfalls mit Ausschlag und milden Symptomen einhergehen, aber sie führen normalerweise nicht zu einer massiven Gesichtsschwellung.

2. Wann sollte man dringend ärztlichen Rat einholen? Da die Schwellung heiß und schmerzhaft ist, sollte eine bakterielle Infektion schnellstmöglich ausgeschlossen werden. Sie sollten sofort erneut einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen, wenn: Die Schwellung zunimmt oder sich auf andere Bereiche ausbreitet. Fieber oder starke Abgeschlagenheit hinzukommen. Ihre Tochter Schwierigkeiten beim Atmen, Schlucken oder Sprechen bekommt. Die Haut immer röter und gespannter wird (Hinweis auf eine schwere Weichteilinfektion).

3. Welche Fachärzte sollten konsultiert werden?

  • Kinderarzt für eine erneute Gesamtbeurteilung.
  • HNO-Arzt, falls eine Speicheldrüsenentzündung oder Mumps ausgeschlossen werden soll.
  • Dermatologe (Hautarzt), falls eine bakterielle Hautinfektion oder allergische Reaktion vermutet wird.
  • Falls der Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht, wäre eine Vorstellung in einer Kinderklinik sinnvoll, um eine schnelle Therapie mit Antibiotika einzuleiten.

 

Wir wünschen Ihrer Tochter schnelle Besserung - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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