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Zu welchem Arzt soll ich hin?

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

25.09.2020 | 13:46 Uhr

Grüß Gott, 

es tut mir Leid, wenn ich zu viel schreiben werde. Aber ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. 

Alles hat vor 7-8 Monaten angefangen. Ich bekam Heißhungerattacken, musste sehr oft auf die Toilette, war ständig erschöpft und mein Herz raste. Ich habe im Internet nachgeschaut, was das für Symptome sind.. Dann ging ich zu einem Hausarzt. Ich beschrieb ihm meine Beschwerden und meinte zu ihm, dass ich Diabetes haben könnte. Er schaute mich an und meinte, dass das nicht sein kann, ich wäre zu jung (32) und sportlich (75 kg). Ich würde mir ohne Grund Sorgen machen. Ich bestand aber darauf, dass mir Blut abgenommen und untersucht wird. Am nächsten Tag war das Blutergebnis da. Diabetes Typ 2, Langzeitzuckerwert knapp 7%. Mit meinem Herzen würde aber alles stimmen. Ich müsste nur weniger Weißbrot essen und keine zuckerreichen Getränke mehr trinken. Ich bekam Metformin 1000 mg verschrieben.

Ich war einerseits erleichtert, dass ich eine Diagnose bekam, andererseits hatte ich weiterhin keine Erklärung dafür, warum mein Herz so dermaßen rast. Nach einer Woche ging ich zu einem anderen Hausarzt, da ich mich vom Ersten nicht ausreichend aufgeklärt gefühlt habe. Beim zweiten Hausarzt wurde EKG gemacht und auch hier hieß es, dass mit meinem Herzen alles stimme, vielleicht mache ich mir zu große Sorgen wegen Corona. Ich versuchte dem Arzt zu erklären, dass ich vor Corona zwar Respekt aber keine Angst habe und die Herzrasen schon vor Corona da waren, aber er ging nicht darauf ein. Stattdessen verschrieb er mir Psychopharmaka, weil ich ihm gesagt habe, dass ich immer wieder an Depressionen leide. Nach 4-5 minütigen "Untersuchung" bekam ich eine Psychopharmaka und ich ging wieder nach Hause ohne zu wissen, was mit meinem Herz los ist. 

Auf dem Weg nach Hause kaufte ich mir ein Blutdruckmessgerät und zweimal am Tag habe ich regelmäßig meinen Blutdruck gemessen. Die Werte waren immer Recht hoch (Im Bereich von 140 zu 100). 

Eines Abends fühlte ich mich sehr schlecht. Mein Herz raste wie verrückt und hatte starke Kopfschmerzen. Das Blutdruckmessgerät zeigte 170 zu 120.. Ich fuhr zu einer Apotheke. Man durfte mir aber ohne Rezept kein Blutdrucksenkmedikament geben und da es spät Abend war und alle Hausärzte zu hatten, bin ich in die Notaufnahme gefahren. 206 zu 140. Ich bekam eine Infusion und das Medikament Amlodipin verschrieben. 

Nach den letzten Monaten ist mein Vertrauen in Ärzteleider sehr gesunken.. Nun komme ich zu meiner aktuellen Problematik.. Ich habe schon mehrere Jahre Schmerzen im Bein. Ich war schon Mal deswegen vor 6 Jahren beim Orthopäden, der auch mein rechtes Schienbein geröntgt hat, da dieses Bereich immer wieder geschwollen war. Aber der Orthopäde meinte, dass da nichts wäre. Ich war auch nie wieder wegen dieser Sache bei einem Arzt. Denn wenn ein Arzt sagt, dass da nichts ist, dann ist das wohl so, habe ich mir immer gedacht. Aber da die Schmerzen in Beinen so stark geworden sind und ich in den letzten Monaten eine Verformung meines Schienbeines beobachtet habe, bin ich vor einem Monat zu einem Orthopäden gegangen. Dieser untersuchte mich oberflächlich und meinte, dass ich orthopädische Einlagen bräuchte. Wie praktisch, dass neben der Orthopädie Praxis gleich ein orthopädisches Schuhgeschäft liegt...

Meine Schmerzen im Bein fühlen sich aber sehr komisch an. Als ob das Blut sehr schwer durchfließen würde.. Immer dieses schwere und Druckgefühl.. und auch die Verformung. Irgendetwas stimmt da nicht, ich weiß aber nicht was.. Ärzten, bei denen ich in den letzten Monaten war, musste ich beweisen, was ich habe. Sie haben keine Untersuchungen eingeleitet, sondern nur gemeint, dass alles in Ordnung ist, was sie dann später selber korrigieren mussten.

Äußerlich sieht man mir nichts an, wie gesagt, 32 und 75 kg. Aber da ich bereits eine chronische Krankheit (Diabetes Typ 2) , starke schmerzen in Beinen und irgendetwas mit dem Herzen habe, mache ich mir große Sorgen um meine Gesundheit. Ich weiß aber nicht, an wen ich mich wenden soll. Ich bin verzweifelt. Ich denke mir, wenn ich zu keinem Arzt gehe, wird das Ganze auch nicht besser, aber wenn ich doch zu einem Arzt gehe, nimmt mich dieser nicht ernst und macht nichts.

Was soll ich tun? 

Es tut mir unendlich Leid, dass ich so viel geschrieben habe und weiß nicht, ob jemand es lesen wird, aber ich musste es loswerden.

Dankeschön! 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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30.09.2020, 15:25 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Herr Shalva,

Leider ist es uns anhand eines Internetforums nicht gestattet ohne ausführliche Anamnese und genaue körperliche Untersuchung eine Diagnose zu stellen, in Deutschland wäre dies zudem illegal.

Schmerzen im Bereich eines Beines können unterschiedliche Ursachen haben. Ist das Herzrasen denn schon vor den verstärkten Schmerzen aufgetreten oder erst danach?

Ist denn bei Ihnen zB eine Beinvenenthrombose ausgeschlossen worden? Hierfür wäre die Vorstellung bei einem Phlebologen sinnvoll.

Wurde bei Ihnen nach Therapieeinstellung mit Amlodipin ein Langzeitblutdruck durchgeführt, um den Therapieerfolg zu dokumentieren oder ggf. falls notwendig, nachsteuern zu können?

Das kann entweder der Hausarzt machen oder aber Sie stellen sich bei einem Kardiologen vor.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Lifeline Gesundheitsteam
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01.10.2020, 00:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Herr Shalva,

verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort. Für den langen Text brauchen Sie sich nicht entschuldigen. Die Erfahrungen, die Sie gemacht haben, sind selbstverständlich bedauerlich und es ist verständlich, dass Sie von Ärzten enttäuscht sind.
Wir können natürlich keine Diagnose stellen, da wir Sie ja nicht gesehen haben. Allerdings sind Durchblutungsstörungen durchaus plausibel bei dem zugrunde liegenden Diabetes. Dabei ist mit entscheidend, wie lange der Diabetes schon vorliegt.
Zur Überprüfung wäre sowohl ein Langzeit- oder Belastungs-EKG sinnvoll, um das Herz zu überprüfen. Außerdem kann durch eine relativ einfache Untersuchung die Durchblutung der Beine überprüft werden.
Wir empfehlen deshalb, einen Internisten aufzusuchen, gegebenenfalls falls möglich, einen Kardiologen. Wichtig ist, dass Sie diesem Ihre Symptome gut vermitteln. Dass der Orthopäde nichts finden konnte, bedeutet natürlich nur, dass keine orthopädische Ursache vorliegt.
Falls sich bei einem Internisten weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Wir wünschen alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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