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Welche Fachrichtung bei hohen ANA ohne Rheumafaktoren?

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

08.09.2020 | 12:58 Uhr

Lieber Expertenrat,

seit April 2020 habe ich Schmerzen in einem Fingergelenk, und nach und nach folgende zusätzliche Symptome:
- abwechselnde, ziehende Schmerzen in beinahe allen Gelenken/Knochen 
- Morgensteifigkeit der Hände
- teilweise geschwollener Lymphknoten im Leistenbreich
- teilweise nächtliches Nasenbluten
- beinahe täglich Nierenschmerzen (aber keine Auffälligkeiten im Urin)
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust (von 50 auf 48 kg)
- Haarausfall (seit ca. einem Jahr) 
- kleine Stellen im Gesicht hyperpigmentiert (seit ca. 2 Jahren)

Die Blutuntersuchung fand ANA 1:1000 (gesprenkelt) aber dsDNS negativ, ebenso CCP negativ. 

Die einzigen Auffälligkeiten im Blutbild:

- BSG2:    2p
- HKT%:   45,3
- GGT U/L:   9,0p
- Albumin%:   71,8
- y-Globuline%:   7,3
- Immungl. G mg/dl:   540 (Durchschnitt eines Säuglings!?! Aber IgA und IgM normal)
- KF-C3 mg/dl:   79,5 (bei normalem C4)
- Parvo-Virus B19 IgG-AK postiv 3,5 (aber IgM-AK negativ)

Mein Hausartzt meint die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist irrelevant, und dass ANA auch so mal positiv sein kann. In Kombination mit den erniedrigten Immunglobulinen und den Symptomen erscheint mir ein Zusammenhang aber doch wahrscheinlicher. In welche Richtung könnte ich da suchen? 

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Lifeline Gesundheitsteam
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10.09.2020, 18:53 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

natürlich könnte es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung handeln, das Problem, das Ihr Hausarzt zu Recht anspricht, ist, dass positive ANAs tatsächlich nicht sehr spezifisch sind.
Würden die Symptome nicht schon länger anhalten, könnte man auch an eine COVID-Infektion denken. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass diese so lange vorliegt, bzw. dass Folgeschäden so lange vorliegen, ohne dass vorher typische Symptome vorgelegen hätten.
Es kämen aber auch andere postinfektiöse Syndrome in Frage. Eine Vorstellung bei einem Rheumatologen wäre also durchaus sinnvoll. Ob es sich jetzt um die Folgen einer Parvo-Virus B19-Infektion handelt, lässt sich nicht mehr feststellen, da nicht klar ist, wann Sie eine Infektion damit hatten.
Eine genauere Abklärung ist sicherlich sinnvoll, ein Rheumatologe scheint aus unserer Sicht der richtige Ansprechpartner. Sprechen Sie aber auch nochmal mit Ihrem Hausarzt darüber.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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