Sehr geehrter Herr Dr. Birkner,
heute bekam ich meinen Befund der Magenspiegelung und ich bin ehrlich gesagt schon etwas beunruhigt...
Im vorigen Jahr fiel der Befund besser aus, war es eine leichte chron. Gastritis, vermutlich Typ C
der Untersuchungsbefund lautet:
Magenschleimhaut m. leichtgradigen gastritischen Veränderungen im Korpus. Hier vereinzelt Drüsenkörperzysten und erosiven Veränderungen im Antrum.
Was bedeutet Drüsenkörperzysten?
Der Hystologiebefund lautet:
Antrum Corpus
Chronizität + (+)
Aktivität ++ (+)
Erosionen ++ -
Was bedeutete das + in Klammern?
Reaktive foveoläre Schleimhauthyperplasie u. fleckförmige intestinale Metaplasie im Antrum, offenbar post-oder perierosiv sowie Andeutung einer minimalen hämorrhagischen Erosionkomponente.
Eine intestinale Metaplasie ist doch schon ein Beginn, die Vorstufe zum Krebs?
Was bedeutet post-oder perierosiv?
Muss ich nun ständig kurzfristig in Kontrolle sein, weil sich recht schnell ein Magenkrebs entwickeln kann?
Wird eine so veränderte Schleimhaut nicht behandelt, operiert, bevor sich daraus der Krebs entwickelt?
Nun soll ich PPI 40 mg weiternehmen, damit die Erosionen abheilen.
Ich habe die Tabletten schon über das ganze Jahr verteilt genommen, da ich immer wieder mal wochenlang Beschwerden hatte. Allerdings meist 20mg/Tag.
Trotzdem habe ich nun einen schlechten Befúnd :-(
Was soll ich tun?
Ich rauche nicht, trinke schwachen, seit Wochen keinen Kaffee, esse keine Schokolade mehr, nicht scharf etc.
Helicobacter war negativ.
Eine Metaplasie und erosive Entzündung kann man doch aber nicht einfach so stehen lassen und nichts weiter tun?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Und nun? erosive Gastritis - intestinale Metaplasie
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort
Nach den von ihnen beschriebenen Veränderungen ist es sehr unwahrscheinlich, dass Helicobacter pylori negativ ist. Man muss wissen, was man vor einer Magenspiegelung die PPI für mindestens zwei Wochen absetzen sollte, um wirklich nachweisen zu können ob Helicobacter negativ ist. Häufig wird der keinen durchgehenden Soor Blocker nur so unterdrückt, dass er nicht mehr direkt nachweisbar ist, leider aber weiterhin vorhanden ist.
Die beschriebenen histologische Veränderungen sind im Randbereich von Erosionen häufiger zu finden, hier würde ich mir zurzeit keine großen Sorgen machen sondern eher einer Kontrolle nach Abteilung, die dann auch nach absetzen eines PPI ist durchgeführt werden sollte. Dann wäre es wichtig den Helicobacter Status nochmals zu erheben, da hier eine Therapieoption weiterbestehen würde.
Drüsenkörpercysten sind harmlose Veränderungen und sollten Sie nicht der verunsichern.
Mit besten Grüßen
Antwort
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Können sich diese Metaplsien wieder zurückbilden, da sie im Internet teilweise als reversibel beschrieben werden?
Es erstaunt mich, dass noch nie jemand darauf kam, dass ich vor einer Magenspieglung die PPI absetzen muss.
Ich meine, das muss doch auch hier bekannt sein?
Ich kam selbst schon darauf, ob der Test richtig anzeigt.
Allerdings hatte ich vor einem Jahr bei der Spiegelung eher eine leichte (chronische) Gastritis im Corpus und nur andeutungsweise im Antrum.
Jetzt war es eher umgekehrt.
Auch in den Jahren 2000 und 2004, als sich die ersten Entzündungen zeigten, und ich noch keine PPI nahm, war der HB-Test negativ.
Heilen denn die Erosionen ab, selbst wenn ich mit HB infiziert wäre?
Langsam, mit strenger Diät, geht es meinem Magen wieder etwas besser ...
Antwort
Eine Frage habe ich noch vergessen...
Kann man Helicobacter nicht auch anders nachweisen?
Antwort
Ja, dies kann man durch einen Atemtest machen.
Mit besten Grüßen