Avatar

Thrombose sicher ausgeschlossen?

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

10.01.2025 | 15:56 Uhr

Guten Tag, 

vielleicht können sie mich etwas beruhigen. 
Ich bin 32 Jahre. habe Thombophilie (Pai4G Mutation homozygot) und nehme die Pille Jubrele.

Seit 3 Tagen habe ich schmerzen in der linken Wade. 
Es sticht, zieht und krampft. Manchmal zieht es in die kniekehle oder Fußsohle.

Ich habe keine Schwellung und keine Rötung. Bei Bewegung sie die Schmerzen besser eher im Stillstand stärker aber gut aushaltbar. 
Aufgrund meines Risikos für Thrombosen (hatte noch nie eine) bin ich zum Hausarzt. 
Er hat die Beine gestastet, mit dem Maßband vermessen und einen Ultraschall gemacht von der Kniekehle bis zur Wade runter. Er hat geguckt ob die Venen gut wehzudrücken sind.

D-Dimer wurde keiner entkommen da er keinen Sinn darin sieht. 
Allerdings seh ich überall im Internet das man eigentlich nur mit einem Doppler Ultraschall sowas ausschließen kann, bei mir wurde aber nur ein normaler Ultraschall gemacht.

Kann ich dennoch beruhigt sein?

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
11.01.2025, 14:01 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Thrombose ist natürlich eine anzunehmende Erkrankung. Wir verstehen ihre Sorgen nur zu gut. Es ist für uns aber sehr schwer, im Rahmen eines Internetforums die Untersuchung eines anderen Arztes zu bewerten. Sind Sie sicher, dass er keinen fachcodierten Ultraschall gemacht hat? D-Di sollten nur dann abgenommen werden, wenn man sich sehr sicher ist, dass kein Thrombose vorliegt. Ein negativer Wert schließt eine Thrombose mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus. Ein positiver Wert hingegen hat wenig Aussagekraft und ist kein Nachweis einer Thrombose. Im Zweifel sollten Sie sich nochmals an den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder eine Notaufnahme wenden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Avatar
Beitrag melden
12.01.2025, 21:41 Uhr
Antwort

Ich bin mir sicher. Der Ultraschall war nur schwarz weiß. Er hat sich aber ordentlich zeitgenommen und die Venen alle mit dem Schallkopf gedrückt bis sie sich bewegen oder verschwinden und meinte die flutschen super weg.

aber es war kein doppler sondern ein normaler auflegeSchallkopf ohne Farbe oder Ton.

Die schmerzen sind aber deutlich besser und heute nur noch sehr schwach also hoffe ich das Beste.

wobei er sich allerdings nicht sicher war ob ich eine Thrombophilie habe. 
Ich hab 2 Gerinnungstörungen die eine ist Pai 1 4G/4G Homozygot und MTHFR heterozygot.

herade bei dem PAI 1 war er sich unsicher ob ich dadurch wirklich ein so hohes risiko für Thrombn habe. Können sie mir da mehr zu sagen?

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
16.01.2025, 11:07 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank für Ihre Rückfragen.
Es scheint, dass Ihr Hausarzt die Untersuchung sehr gründlich durchgeführt hat. Ein herkömmlicher Ultraschall kann, wenn er fachgerecht und sorgfältig durchgeführt wird, in vielen Fällen ausreichend sein, um eine Thrombose auszuschließen. Besonders wenn keine Begleitsymptome wie Schwellungen oder starke Rötungen vorliegen und sich die Schmerzen – wie bei Ihnen – bereits bessern, wird das Risiko einer Thrombose noch unwahrscheinlicher.
Zu Ihrer Frage zur Thrombophilie: Die PAI-1 4G/4G-Mutation ist tatsächlich mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen verbunden. Besonders in Kombination mit weiteren Risikofaktoren wie der Einnahme der Pille sollte man diese, wenn möglich, meiden. Die MTHFR-Mutation hat hingegen eine weniger bedeutende Rolle beim Thromboserisiko, vor allem, wenn der Homocysteinspiegel im normalen Bereich liegt.
Ihr Risiko ist also erhöht, aber es ist nicht vergleichbar mit schwerwiegenderen Thrombophilien wie der Faktor-V-Leiden-Mutation. Trotzdem kann es sinnvoll sein, in Anbetracht Ihrer Vorgeschichte einen Hämatologen oder eine Gerinnungsambulanz zu konsultieren, um Ihr individuelles Thromboserisiko genauer bewerten zu lassen.
Aktuell erscheint es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass eine Thrombose vorliegt, vor allem, da sich Ihre Beschwerden bereits gebessert haben. Sollte sich Ihr Zustand jedoch wieder verschlechtern oder neue Symptome wie Schwellung oder Rötung auftreten, empfehlen wir, erneut ärztlichen Rat einzuholen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Avatar
Beitrag melden
16.01.2025, 12:46 Uhr
Antwort

Vielen Dank nochmal, das erste mal das jemand meine Frage beantworten konnte. Das mit dem Hämatologen ist eine gute Idee danke.

noch eine letzt Frage. Ich nehme die Pille wieder wegen meiner Endometriose sonst halt ich es nicht aus. Ich nehme die Jubrele also eine reine Gestagenpille. 

Ist die mit meiner Mutation vereinbar? Ich dachte diese sei unbedenklich was Thrombose angeht. 

hielen dank.

Avatar
Beitrag melden
16.01.2025, 13:10 Uhr
Antwort

Doch noch eine Frage zusätzlich Zu meiner Pillenfrage.

Was genau ist damit gemeint?:

 

Das 4G-Allel führt zu erhöhten PAI-Konzentrationen und ist in homozygoter Form (4G/4G) mit einem erhöhten Risiko (OR 1,5 bis 3) für den Myokardinfarkt assoziiert.

 

OR 1,5-3. Ist das ein groß oder erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder eher ein geringeres? 

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
20.01.2025, 11:15 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank für Ihr positives Feedback.
Eine reine Gestagenpille, wie die von Ihnen verwendete, ist in Bezug auf das Thromboserisiko grundsätzlich deutlich sicherer als kombinierte Präparate, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten. Reine Gestagenpräparate haben ein sehr geringes Risiko, Thrombosen auszulösen, und sind daher in der Regel auch bei Thrombophilien wie Ihrer gut geeignet. Dennoch empfehlen wir die Einnahme regelmäßig mit Ihrem behandelnden Arzt oder Gynäkologen zu besprechen, um sicherzustellen, dass der Nutzen der Pille, zum Beispiel zur Linderung Ihrer Endometriose-Beschwerden, das geringe Restrisiko überwiegt.
Hinsichtlich der PAI-1 4G/4G-Mutation und des damit verbundenen Myokardinfarktrisikos ist tatsächlich eine gewisse Risikoerhöhung beschrieben. Ein Odds Ratio (OR) von 1,5 bis 3 bedeutet, dass Ihr Risiko für einen Herzinfarkt etwa 1,5- bis 3-mal höher ist als das von Personen ohne diese Mutation. Auf den ersten Blick wirkt das wie eine signifikante Erhöhung, allerdings sollte dies im Gesamtzusammenhang betrachtet werden. Das absolute Risiko für einen Herzinfarkt ist in jungen Jahren und ohne weitere Risikofaktoren in der Regel sehr niedrig. Wesentliche Einflussfaktoren auf das tatsächliche Risiko sind das Alter, der Lebensstil sowie mögliche Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzerkrankungen.
Wenn Sie keine zusätzlichen Risikofaktoren wie Rauchen oder starkes Übergewicht haben, ist der Einfluss der Mutation auf Ihr absolutes Risiko eher gering. Es ist deshalb ratsam, durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige ärztliche Kontrollen zusätzliche Risiken zu minimieren. Insgesamt ist die durch die Mutation bedingte Risikoerhöhung als moderat einzustufen und sollte Sie nicht übermäßig beunruhigen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Innere Medizin