Vor ca. 1 Woche spürte ich (34, m) zum ersten Mal leichte Schmerzen im linken Hoden. Auf der Unterseite in Dammrichtung, d.h. direkt hinter dem Ansatz des Hodensacks konnte ich unter der Haut einen ca. Erbsengroßen, weichen Knoten ertasten, der bei Druckausübung leicht schmerzte und sich anfühlte, wie ein unter der Haut liegender entzündeter Talgpickel. Einige Tage später war die Schwellung zurückgegangen, dafür hatte sich auf der rechten Seite ein ähnlicher Knoten gebildet, diesmal etwas größer. Bis vorgestern hatte sich auch dieser wieder zurückgebildet, aber dann trat erneut ein weicher Knoten auf der linken Seite auf, der sich gestern im laufe weniger Stunden(!) bis auf Walnußgröße ausgedehnt hat. Die Schwellung ist auch über Nacht nicht zurückgegangen, beim Gehen verursacht sie leichte Schmerzen. Was kann das sein? Ist ein dringender Arztbesuch anzuraten, oder handelt es sich evtl. tatsächlich um eine verstopfte Talgdrüse? Liegen an dieser Stelle vielleicht Lymphknoten, die derart anschwellen können? <p>Für eine Antwort wäre ich dankbar
Stefan
Schnell wachsender Knoten
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort
Hallo Stefan!
Lymphknoten liegen erst in der Leiste, nicht im Hodensack selbst.
Die wahrscheinlichste Erklärung st in der Tat eine Retentionscyste, d.h. eine Talgdrüse kann sich nicht richtig entleeren, wird dadurch aber auch zum Nährboden für Bakterien, die dann zu Vereiterungen führen. Auf jeden Fall empfehle ich den Besuch beim Urologen, um das roblem zu besprechen, möglicherweise ist eine operative Entfernung sinnvoll und /oder eine Antibiotikatherapie,
im Hodensack gibt es zudem Venen, die sich krampfaderartig erweitern können und auch Thrombosen bekommen können, u.U, gibt es auch Waseransammlungen, das nennt man Varicocele oder Hydrocele, auch dieses kann ein Urologe per Ultraschall feststellen u.ggfs. operieren.Ihrer Beschreibung nach, liegt dies jedoch eher nicht vor. In Erwägung ziehen muß man auch Entzündugen von Hoden und Nebenhoden, die dann zu Schwellung und Schmerz führen, das sieht der Urologe dann an der Zusammensetzung des Ejakulates und man muß eine Antibiotikatherapie durchführen. Also ist auf jeden Fall am Montag ein Arztbesuch sinnvoll.
Gute Besserung
Dr. Sylvia Meske
Antwort
Sehr geehrte Frau D. Meske, <p>zunächst vielen Dank für Ihre zügige Antwort. Vielleicht habe ich mich jedoch bzgl. der Lage des Knotens falsch ausgedrückt: Er liegt nicht im Hodensack, sondern dahinter; mit anderen Worten, etwa am unteren Ansatz des Hodensacks. Noch anders ausgedrückt: Die räumliche Entfernung zwischen dem Knoten und dem Hoden selbst beträgt sicherlich 6-7 cm. Ändert das etwas an Ihrer Ferndiagnose? <p>Vielen Dank und Grüße,
Stefan
Antwort
Hallo Stefan!
Also, wenn ich das recht betrachte am Damm?!
Auch da gibt es Retentionscysten und Abscesse, die anderen Diagnosen würde ich unter diesen Umständen vergessen.
Dennoch würde ich dazu raten zu enem chirurgisch tätigen Kolegen zu gehen, Urologe oder Chirurg.
Gruß
Dr. Sylvia Meske