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Leberwerte

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

10.01.2000 | 09:01 Uhr

Ich bin 24 Jahre, 183m, 74 KG (kein Alkohol, keine Drogen). Meine Geschichte beginnt im Herbst 1997, als bei mir ein erhöhter Billirubinwert festgestellt wurde. Im anschliessenden Ultraschall sah man einen Schatten auf meiner Leber, der dann sofort und später noch drei Mal bis Herbst 1999 mit Hilfe von CT (1x), Kerspin (3x) und Biopsie (1x) abgeklärt wurde. Die Diagnose lautet: Ungleich verteilte Leberverfettung mit einem ungewöhnlich scharf abgegrentzen minderverfetteten Areal (Durchmesser 4 cm) im Hilusbereich. 1998 war mein Billirubinwert wieder nornmal, allerdings war mein gamma-GT 1999 leicht erhöht (35). Dieser normalisierte sich zur Jahresmitte 1999.
Letzte Woche habe wieder mal mein Blutbild kontrollieren lassen. Dabei stellte sich heraus, daß nun der PGT-Wert auf 53 erhöht ist. Die anderen Leberwerte sind normal!
Zusätzlich ist bei der aktuellen Messung noch ein anderer Blutwert leicht erhöht, dessen Name mir jetzt leider entfallen ist. Meine Ärztin meinte, er sei normalerweise vor allem bei einem akuten Allergieschub erhöht.
Wie sie aus meinem langen Sermon entnehmen können, werde ich aus all dem nicht mehr schlau!!! Was hat das zu bedeuten? Was ist nun dieser PGT-Wert? Wie steht das alles in Zusammenhang?
Am Tag vor der letzten Blutentnahme hatte ich übrigens nach dem Verzehr eines Salates einer bekannten Fast-Food-Kette einige Verdauungsprobleme, die auch am Tag der Blutentnahme noch spürbar waren. Kann das eine Rolle gespielt haben???
Ich bin ratlos!
Vielleicht können sie mir helfen da durchzusteigen. Meine Ärtze schaffen es nicht, sondern verwirren mich immer mehr.
Grüsse, steffen.

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10.01.2000, 10:01 Uhr
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Noch ein Zusatz zu meinem Beitrag: Ich nehme zur Zeit Zyrtec Tabletten (Antihistaminikum) ein. Im Beipackzettel steht in Einzelfällen könne es zu Leberfunktionsstörungen (Transaminaseerhöhung) kommen. Kann das ein Grund für meinen erhöhten Leberwert sein?
Zudem habe ich, da ich am Abend vor der Blutentnahme erst spät heimkam ca. 10 Stunden vor der Blutentnahme relativ fettig gegessen. Kann auch das ein Rolle gespielt haben?

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11.01.2000, 05:01 Uhr
Antwort

Halo Steffen!
Leicht erhöhte Leberwerte sind in der Regel, wen sie so flüchtig sind wie bei Ihnen eine normale und gesunde Reaktion der Leber auf Stoffwechselgifte. Die Leber muß zur Entgiftung mehr Enzyme bereitstellen und die kann man dann im Blut sehen. Schwere Oraganstörungen zeigen sich durch dauerhafte Erhöhung der Leberwerte im Bereich über 100 bis über 1000.Hepatitis macht Werte akut über 1000 ( ich nehme an eine Hepatitis oder Hepatitisfolge wurde ausgeschlossen?)
Stoffwechselgifte sind Alkohol, Lösungsmittel, Lacke, Farbstoffe, Schwermetalle, jedes Medikament, das über die Leber verarbeitet wird, also auch Zyrtec, also kann auch der jetzige erhöhte Wert vom Zyrtec kommen, sowie alle Arten von Infekten und auch sogenannter Lebensmittelvergiftung ( Bakterien und Bakterientoxine durch z.b. verdorbenes Essen, z.b. im besagten fast food Laden sowie auch sehr fettiges essen, denn Fett wird mit viel Leberaufwand verstoffwechselt.
Mir ist nicht klar, wieso Ihre Ärzte gerade auf eine Alergie kommen, denn Sie schildern kein Allergiesymptom???????, eine alleinige Leberwertreaktion bei Allergie gibt es nicht. Klären Sie das bitte mit den Ärzten ab,sonst ist keine Ursache vorhanden, Zyrtec zu nehmen. Übrigens sollte man das Allergen meiden, eine Langzeiteinnahme von Antiallergica gehört nach meinen Vorstellungen nicht zu einer sinnvollen Therapie.
GDT kenne ich nicht, könnte es sein daß CDT gemeint ist? oder GOT, GPT?
Die CDT ist nur erhöht bei Alkohol und Lösungsmitteln, ist also ein sehr spezifischer Wert um Vergiftungen zu messen. die GOT und die GPT sind normale Leberstoffwechselwerte, die bei allem, was beschrieben ist ansteigen können.
Leberwerte sollte man vor einer Diagnose 3 mal bei regelmäßigem Lebenswandel, gesunder Mischkost ohne Alkohol und nüchtern ( letzte Mahlzeit vor 18 Uhr Vorabend) kontrollieren, nur dann hat man den Grundwert, ach ja und 14 Tage sollte man vorher auch gesund sein.
Ein Gallestein schein durch die Untersuchunge definitiv ausgeschlossenen, Minderverfettung und lokale Verfettung sind keine Krankheiten sondern Beschreibungen einer Normvarianz, die uns die moderne Bildgebung bescheert und uns damit nervös macht ( Grundlos!) Die Beschreibung ist etwa so krankheitsschwanger wie die Beschreibung eines Hautarztes, daß Sie Leberflecke haben.
Ein erhöhtes Bilirubin kann auf die angeborenen Stoffwechselschwächen im Rotor Syndrom und Morbus Meulengracht der Leber hinweisen. Bei beiden erhöht sich periodisch das Bilirubin als Blutabbauprodukt der Leber, da die Leber eine Schwäche in dieser Funktion hat, nicht schlimm, aber man kann eben erhöhte Werte von Zeit zu Zeit haben und auch leichte Gelbsucht von Augenweiß und Haut. Ich neige dazu, so eine Funktionsstörung bei Ihnen zu vermuten ( angeboren). Ausgeschlossen werden sollte mit Bluttest das Vorliegen einer Autoimmunhepatitis und einer primär sclerosierenden Cholangitis, das sind Krankheiten, die durch Überfunktion unklarer Ursache des Immunsystemes aftreten. Man benötigt dabei die Tests: C3,C4, ANA, AMA,SMA, sind die auch in Ordnung, vergessen Sie auch diese Möglichkeit der Leberproblematik. Sind sie nicht in Ordnung muß eine Gastroenterologe weiterbehandeln oder ein Imunologe, denn wird die Behandlung etwas diffizil.
Gute Suche, viel Erfolg und Gesundheit
Dr. Sylvia Meske

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11.01.2000, 10:01 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die prompte Antwort. Nur zur Klärung: Zyrtec nehme ich aufgrund einer Hausstaubmilbenallergie und nicht wegen der Leber.
Ich war auch schon in Behandlung eines Gastroenterologen. Dieser hat auch den Kernspin veranlaßt und die Biopsie durchgeführt. Er meinte ich solle die Sache als erledigt ansehen. Nur diese letzte Blutentnahme (bei der es gar nicht hauptsächlich um die Leberwerte ging) mit dem erhöhten PGT -Wert hat mich wieder ein wenig nervös gemacht.
Aufgrund des Aufhebens um meinen Leberschatten bis zu dessen mehrfacher Abklärung reagiere ich etwas ängstlich auf alle Anormalitäten.
Grüsse. s.h.

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11.01.2000, 10:01 Uhr
Antwort

Hallo!
Dann ist ja alles klar! Die Hausstaubmilben sollten Sie durch Eliminierung aller Staub-, und Dreckfänger behandeln zudem mit regelmäßiger peinlicher Reinigung mit Zusatz von Desinfizienzien wie Sagrotan im Wohbereich und guter Lüftung.
Teppichböden sind als 1. zu entfernen. Man kann bei einer Allergie auf definierte Allergene eine Desensibilisierung durchführen, bitten Sie darum, dabei wird das Milbenallergen in aufsteigender Dosierung unter die Haut injiziert, Sie bilden Antikörper, das bessert oder heilt.
Milben machen keine Leberwerterhöhung!.
Was ist mit meinen anderen Vorschlägen?
Gruß
Dr. Sylvia Meske

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14.01.2000, 09:01 Uhr
Antwort

Auf Ihre weiteren Vorschläge werde ich meine Ärtzin am Montag ansprechen.
MfG. Danke!
SH

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16.01.2000, 10:01 Uhr
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Viel Erfolg!
Dr.S.M.

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