Ich habe vor kurzem schon einmal eine Frage zum Thema Leber gestellt (unklare Erhöhung der Transaminasen)
Inzwischen wurde bei mir (w,1.70m, 50kg)eine Hepatomegalie (15cm) und eine Hyperechogenität mittels Leber-Sonographie diagnostiziert -> Lebersteatose.
Normalerweise ist eine Fettleber ja durch Ausschalten der schädigenden Noxe (Übergewicht, Diabetes etc.) reversibel. Da ich aber keinen, dieser ursächlichen Faktoren aufweise, bin ich nun etwas ratlos. Gibt es irgend etwas, was ich gegen meine anscheinend idiopathische Fettleber tun kann, oder bleibt nur die Hoffnung, dass keine Zirrhose daraus entsteht?
Ab wann spricht man eigentlich von einer NASH? Ist dies eine rein histologische Diagnose, oder reicht die Kombination Fettleber plus erhöhte Transaminasen?
Für eine Antwort danke ich herzlich!
cand. med. M.Balmer
Lebersteatose
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort
Eine NASH ist letztendlich eine histologische Diagnose. Man kann sie aber klinisch vermuten, nur ist sie dann eine sog. AUsschlussdiagnose. Man ist sich nicht einig ob man bei der Vermutungsdiganose NASH eine Leberblindpunktion auf alle Fälle durchführen sollte. Ich empfehle meinen Patienten eine LBP durchführen zu lassen um auch eine histologische Diagnose stellen zu können und die Prognose besser abschätzen zu können.
Dr. B. Birkner
Antwort
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Welche Therapiemöglichkeiten bestehen bei einer idiopathischen NASH? Wie steht es mit der Wahrscheinlichkeit, dass sie sich zu einer Zirrhose entwickelt?
M.Balmer
Antwort
Das Lebenszeitrisiko an einer Zirrhose zu erkranken ist bei weiblichen NASH Patienten bei ca 10 - 20 %, ein kausale Therapie (nur die Vermeidung der Auslöser, Stoffwechsel,Medikamente usw.) gibt es nicht. Ursodesoxycholsäure verbessert die Leberwerte.
Dr. B. Birkner
Antwort
Dann kann man mit einer idiopathischen NASH also nichts anderes tun als abwarten und hoffen, dass man zu den glücklichen 80% gehört, die keine Zirrhose bekommen?!?
Frustrierend...
Antwort
Ich gestehe Ihnen, dass in der Medizin solche Situationen häufiger sind, als dies uns lieb ist. Deshalb ist die Medizin ja auch ein begehrte Spielwiese für Heilpraktiker und andere alternative Methoden.
Wir können jedoch heute noch nicht sagen, ob nicht in wenigen Jahren Therapeutika existieren, die eine gezielte Therapie erlauben.
Dr. B. Birkner